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Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Kutscher, die darin wetteifern, daß sie einander durch alle möglichen Mittel die Kunden zu stehlen suchen, keiner von den Automedons zu vierundzwanzig Sons die Stunde sich rührte, nicht einmal derjenige, an welchen man sich wandte.
    Der Officier nahm den Kutscher am Kragen seines armseligen Oberrocks und schüttelte ihn so gewaltig, daß er ihn seiner Erstarrung entriß.
    »Hollah! he!« rief ihm der junge Mann in's Ohr, als er sah, daß er ein Lebenszeichen von sich gab.
    »Hier, Herr, hier,« sagte der Kutscher, noch träumend und wie ein Trunkener auf seinem Sitze wankend.
    »Wohin wollen Sie, meine Damen?« fragte der Officier immer deutsch.
    »Nach Versailles,« antwortete die ältere der zwei Frauen in derselben Sprache.
    »Nach Versailles!« rief der Kutscher, »Sie haben gesagt, nach Versailles?«
    »Allerdings.«
    »Oh! ja wohl, nach Versailles. Vier und eine halbe Meile, bei einem solchen Eis! Nein, nein, nein.«
    »Man wird gut bezahlen.« versetzte die ältere Dame.
    »Man wird bezahlen,« wiederholte der Officier französisch dem Kutscher.
    »Und wie viel wird man bezahlen?« fragte dieser von seinem Bock herab, denn er schien kein ungeheures Vertrauen zu haben. »Damit ist es nicht abgemacht, mein Officier, daß man nach Versailles fährt; ist man einmal dort, so muß man auch zurückkehren.«
    »Einen Louisd'or, ist das genug?« sagte die jüngere der Damen, fortwährend deutsch sprechend, zu dem Officier.
    »Man bietet Dir einen Louisd'or,« wiederholte der junge Mann.
    »Ein Louisd'or, das ist nicht mehr als billig,« brummte der Kutscher, »denn ich laufe Gefahr, daß meine Pferde die Beine brechen.«
    »Bursche! Du hast nur ein Recht auf drei Livres für die Fahrt von hier bis zum Schlosse der Muetten, was die Hälfte des Weges ist. Du siehst also, daß Du bei dieser Berechnung, wenn man Dir die Hin- und Herfahrt bezahlt, nur zwölf Livres ansprechen kannst, und statt zwölf sollst Du vierundzwanzig bekommen.«
    »Oh! handeln Sie nicht,« sagte die ältere von den zwei Damen; »zwei Louisd'or, drei, zwanzig, wenn er nur auf der Stelle abgeht und, ohne anzuhalten, fortfährt.«
    »Ein Louisd'or genügt;« entgegnete der junge Officier.
    Dann kehrte er zu dem Kutscher zurück und rief ihm zu:
    »Vorwärts, Bursche, von Deinem Bocke herab und öffne den Schlag.«
    »Ich will zuerst bezahlt sein,« versetzte der Kutscher.
    »Du willst!«
    »Das ist mein Recht.«
    Der Officier machte eine Bewegung vorwärts.
    »Bezahlen wir voraus, bezahlen wir,« sagte die ältere der Damen.
    Und sie stöberte rasch in ihrer Tasche.»Oh! mein Gott,« sprach sie leise zu ihrer Gefährtin, »ich habe meine Börse nicht.«
    »Wahrhaftig?«
    »Und Sie, Andree, haben Sie die Ihrige?«
    Die jüngere Dame stöberte ebenfalls mit derselben Angst.
    »Ich... ich, auch nicht.«
    »Suchen Sie in allen Ihren Taschen.«
    »Vergebens,« rief die junge Frau voll Aerger, denn sie sah den Officier ihnen wahrend dieser Erörterung mit dem Auge folgen, und der pöbelhafte Kutscher öffnete schon den Mund, um zu lächeln, denn er wünschte sich Glück zu dem, was er vielleicht leise eine glückliche Vorsicht nannte.
    Die Damen suchten umsonst, weder die eine, noch die andere fand einen Sou.
    Der Officier sah sie ungeduldig werden, erröthen, erbleichen; die Lage der Dinge verwickelte sich.
    Die Damen waren eben im Begriff, eine Kette oder irgend ein Juwel als Pfand zu geben, als der Officier, um ihnen jeden Verdruß zu ersparen, der ihr Zartgefühl verletzt hätte, einen Louisd'or aus der Tasche zog und ihn dem Kutscher reichte.
    Dieser nahm den Louisd'or, beschaute ihn, wog ihn auf der Hand, während eine der beiden Damen dem Officier dankte: dann öffnete er seinen Kutschenschlag und die Dame stieg, gefolgt von ihrer Gefährtin ein.
    »Und nun, Bursche,« sagte der junge Mann zu dem Kutscher, »führe diese Damen und zwar tüchtig und redlich besonders, hörst Du?«
    »Oh! Sie brauchen mir das nicht zu empfehlen, das versteht sich von selbst.«
    Während dieses kurzen Gesprächs beriethen sich die Damen.
    Sie sahen in der That ihren Führer, ihren Beschützer bereit, sie zu verlassen.
    »Madame,« sagte leise die jüngere zu ihren Gefährtin, »er darf sich nicht entfernen.«
    »Warum das? fragen wir ihn nach seinem Namen und seiner Adresse: morgen schicken wir ihm seinen Louisd'or mit einem Wörtchen des Dankes, das Sie ihm schreiben werden.
    »Nein, Madame, nein, ich flehe Sie an, behalten wir ihn; wenn der Kutscher unredlich ist,

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