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Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Suffren, meine Herren!«
    Sogleich sprangen die Garden nach ihren Mousquetons und stellten sich von selbst in Linie auf, als hätte es sich um den König von Frankreich gehandelt, und sobald der Bailli vorüber war, formirten sie sich in guter Ordnung zu vier und vier, gleichsam um ihm als Geleite zu dienen.
    Er drückte Herrn von Castries die Hand und suchte ihnzu umarmen; doch der Marineminister schob ihn sanft zurück und sprach:
    »Nein, mein Herr, nein, ich will des Glücks, Sie zuerst zu umarmen, den Mann, der dessen würdiger ist, als ich, nicht berauben.«
    Und auf diese Art fühlte er Herrn von Suffren bis zu Ludwig XVI.
    »Herr Bailli,« rief der König ganz strahlend, sobald er ihn erblickte, »seien Sie in Versailles willkommen. Sie bringen dahin den Ruhm, Sie bringen Alles, was die Helden ihren Zeitgenossen auf Erden geben. Ich spreche nicht von der Zukunft, das ist Ihr Eigenthum. Umarmen Sie mich, Herr Bailli.«
    Herr von Suffren hatte das Knie gebeugt, der König hob ihn auf und umarmte ihn so herzlich, daß ein langes Beben der Freude und des Triumphes die ganze Versammlung durchlief.
    Ohne die dem König schuldige Achtung würden alle Anwesenden in Bravos und Beifallsrufe ausgebrochen sein.
    Der König wandte sich gegen die Königin und sprach:
    »Madame, das ist Herr von Suffren, der Sieger von Trinquemale und Gondelour, der Schrecken unserer Nachbarn, der Engländer, mein Jean Bart.«
    »Mein Herr,« sagte die Königin, »ich habe Ihnen kein Lob zu spenden. Erfahren Sie nur, daß Sie keinen Kanonenschuß für den Ruhm Frankreichs gethan haben, ohne daß mein Herz vor Bewunderung und Dankbarkeit für Sie geschlagen.«
    Die Königin hatte kaum geendigt, als der Graf von Artois mit seinem Sohne, dem Herzog von Angoulême, sich näherte und zu diesem sagte:
    »Mein Sohn, Du siehst einen Helden. Schau ihn wohl an, das ist etwas Seltenes.«
    »Monseigneur,« antwortete der junge Prinz seinem Vater, »kürzlich las ich die großen Männer von Plutarch, aber ich sah sie nicht. Ich danke Ihnen, daß Sie mir Herrn von Suffren gezeigt haben.«

    Es erhob sich ein Gemurmel um den Prinzen. Der Knabe konnte wahrnehmen, daß er ein Wort gesagt hatte, das bleiben würde.
    Der König nahm Herrn von Suffren nun beim Arm und schickte sich an, ihn in sein Cabinet zu nehmen, um mit ihm über seine Reise und seine Expedition zu sprechen.
    Herr von Suffren leistete aber einen ehrfurchtsvollen Widerstand und sprach:
    »Sire, wollen Sie mir erlauben, da Eure Majestät so viel Güte für mich hat ...«
    »Oh!« rief der König, »Sie wünschen, Herr von Suffren?«
    »Sire, einer meiner Officiere hat einen so schweren Fehler gegen die Disciplin begangen, daß ich dachte, Eure Majestät allein könne Richter in dieser Sache sein.«
    »Oh! Herr von Suffren, ich hoffte, Ihre erste Bitte werde eine Gunst und nicht eine Bestrafung betreffen.«
    »Sire, Eure Majestät wird, wie ich zu sagen die Ehre hatte, selbst beurtheilen, was zu thun ist.«
    »Ich höre.«
    »Bei dem letzten Gefecht commandirte der Officier, von dem ich spreche, den Sévère.«
    »Oh! das Schiff, das die Flagge strich,« sagte der König, die Stirne faltend.
    »Sire, der Capitän des Sévère hatte in der That seine Flagge gestrichen,« antwortete Herr von Suffren, »und schon schickte Sir Hugues, der englische Admiral, ein Boot ab, um die Prise mit seinen Leuten zu bemannen; als aber der Lieutenant des Schiffes, der die Kanonen des Zwischendecks überwachte, wahrnahm, daß das Feuer aufhörte, und den Befehl erhielt, die Kanonen schweigen zu lassen, stieg er auf das Verdeck; er sah, daß die Flagge gestrichen und der Capitän bereit war, sich zu ergeben. Ich bitte Eure Majestät um Verzeihung, Sire, aber bei diesem Anblick empörte sich Alles, was er von französischem Blut in sich hatte. Er nahm die Flagge, die sich im Bereich seiner Hand befand, griff nach einem Hammer, befahl das Feuer wieder zu beginnen und nagelte die Flagge überden Wimpel. Durch dieses Ereigniß, Sire, wurde der Sévère Eurer Majestät erhalten.«
    »Ein schöner Zug, sagte der König.
    »Eine wackere Handlung,« sprach die Königin.
    »Ja, Sire, ja, Madame; aber eine schwere Rebellion gegen die Disciplin. Der Capitän hatte befohlen, der Lieutenant mußte gehorchen. Ich bitte Sie um Begnadigung dieses Officiers, Sire, ich bitte Sie um so dringender darum, als er mein Neffe ist.«
    »Ihr Neffe!« rief der König, »und Sie haben mir nichts davon gesagt?«
    »Dem König, nein; doch ich

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