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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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Kanzler,« rief der Gesandte, der sich in einen ungeheuern Lehnstuhl mit Polstern, ganz nach der Quere vor dem Kamin, begraben hatte.
    »Der Herr Gesandte wird ärgerlich werden, wenn ich ihm französisch antworte,« sagte leise der Kanzler zu Beausire.
    »Nein, nein, immer zu.«
    Ducorneau machte sein Compliment in französischer Sprache.
    »Ah! das ist sehr bequem, Sie sprechen das Französische bewunderungswürdig, Herr du Corno.«
    »Er hält mich für einen Portugiesen,« dachte der Kanzler, trunken vor Freude.
    Und er drückte Beausire die Hand.
    »Wohlan! kann man zu Nacht speisen?«
    »Gewiß, ja, Eure Excellenz. Ja, das Palais-Royal ist zwei Schritte von hier, und ich kenne einen vortrefflichen Traiteur, der Eurer Excellenz ein gutes Abendbrod bringen würde.«
    »Als ob es für Sie wäre, Herr du Corno.«
    »Ja, gnädigster Herr ... Und ich, wenn es Eure Excellenz erlaubt, würde mir die Freiheit nehmen, ein Paar Flaschen von einem Landwein anzubieten, wie Eure Excellenz keinen in Porto selbst gefunden haben wird.«
    »Ei! unser Kanzler hat also einen guten Keller?« sagte Beausire munter.
    »Das ist mein einziger Luxus,« erwiderte demüthig der brave Mann, dessen lebhafte Augen, dicke, runde Backen und blüthenreiche Nase Beausire und Don Manoel zum ersten Mal beim Schein der Kerzen sehen konnten.
    »Thun Sie, wie es Ihnen beliebt, Herr du Corno,« sagte der Gesandte; »bringen Sie uns von Ihrem Wein, und speisen Sie mit uns zu Nacht.«
    »Eine solche Ehre ...«
    »Ohne Etikette, heute bin ich noch ein Reisender, ich werde erst morgen der Gesandte sein. Und dann werden wir von den Geschäften sprechen.«
    »Oh! der gnädige Herr wird mir doch erlauben, daß ich einen Blick auf meine Toilette werfe.«
    »Sie sind herrlich,« sagte Beausire.
    »Empfangstoilette, nicht Gala,« erwiderte Ducorneau.
    »Bleiben Sie, wie Sie sind, und widmen Sie unseren Anstalten die Zeit, die Sie brauchen würden, um das Galakleid anzuziehen.«
    Entzückt verließ Ducorneau den Gesandten und lief eiligst weg, um zehn Minuten für den Appetit Seiner Excellenz zu gewinnen.
    Während dieser Zeit ließen die drei Schelme das Mobiliar und die übrigen Gegenstände ihrer neuen Gewalt die Revue passiren.
    »Schläft dieser Kanzlei im Hotel?« fragte Don Manoel.
    »Nein: der Bursche hat einen guten Keller und muß irgendwo eine hübsche Frau oder eine Grisette haben. Es ist ein alter Junggeselle.«
    »Der Portier?«
    »Man wird sich seiner entledigen müssen.«
    »Ich übernehme das.«
    »Die anderen Bedienten des Hotel?«
    »Miethbediente, deren Stelle unsere Verbündeten morgen einnehmen werden.«
    »Was sagt die Küche? was die Vorrathskammer?«
    »Todt! todt! der frühere Gesandte erschien nie im Hotel. Er hatte sein Haus in der Stadt.«
    »Was sagt die Casse?«
    »Was die Casse betrifft, so müssen wir den Kanzler befragen; das ist delicat.«
    »Das übernehme ich,« sagte Beausire, »wir sind schon die besten Freunde der Welt.«
    »Stille! er kommt.«
    Ducorneau kam wirklich athemlos zurück. Er hatte den Traiteur in der Rue des-Bons-Enfans benachrichtigt, aus seinem Cabinet sechs Flaschen von ehrwürdigem Aussehen genommen, und sein freudiges Gesicht verkündigte alle die guten Geneigtheiten, welche die zwei Sonnen, Natur und Diplomatie, zu combiniren wissen, um das zu vergolden, was die Cyniker die menschliche Façade nennen.
    »Eure Excellenz wird nicht in den Speisesaal hinabgehen?« fragte er.
    »Nein, nein, wir speisen auf dem Zimmer, unter uns, am Kamin.«
    »Der gnädigste Herr erfüllt mich mit Freude. Hier ist der Wein.«
    »Topase!« sagte Beausire, indem er eine der Flaschen zur Höhe einer Kerze emporhob.
    »Setzen Sie sich, Herr Kanzler, wahrend mein Kammerdiener den Tisch deckt.«
    Ducorneau setzte sich.
    »An welchem Tag sind die letzten Depeschen angekommen?« fragte der Gesandte.
    »Am Vorabend bei Abreise Ihres ... des Vorgängers Eurer Excellenz.«
    »Wohl! die Gesandtschaft ist in gutem Zustand?«
    »Oh! ja, gnädigster Herr.«
    »Keine schlechten Geldangelegenheiten?«
    »Nicht. daß ich wüßte.«
    »Keine Schulden? ... Oh! sprechen Sie. Wenn solche vorhanden wären, so würden wir damit anfangen, daß wir sie bezahlten. Mein Vorgänger ist ein wackerer Mann, für den ich mich solidarisch verbindlich mache.«
    »Gott sei Dank, der gnädige Herr wird das nicht nöthig haben; die Credite sind angewiesen worden, und am andern Tage nach der Abreise des vorigen Gesandten kamen hunderttausend Livres hier

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