Das Halsband der Koenigin 2
heißt, man befreit die Fürstin, und man gibt ihr jene Freiheit der Sprache, welche jede Anklage erleichtert und ihr das Gewicht des Ansehens verleiht.
»Was man braucht, ist ein Beweis gegen Herrn von Rohan und die Königin; es ist ein zweischneidiges Schwert, das rechts und links verwundet, das verwundet, indem es aus der Scheide geht, das verwundet, indem es die Scheide selbst zerschneidet.
»Was man braucht, ist eine Anklage, welche die Königin erbleichen, den Cardinal erröthen machen muß, eine Anklage, der man Glauben verschaffen muß, so daß Jeanne, die Vertraute der zwei Hauptschuldigen, von allem Verdachte reingewaschen wird. Was man braucht, ist eine Combination, hinter der Jeanne, zu rechter Zeit und geeigneten Ortes verschanzt, sagen kann: Klagt mich nicht an, ober ich klage Euch an; richtet mich nicht zu Grunde, oder ich richte Euch zu Grunde. Laßt mir das Geld, ich werde Euch die Ehre lassen.
»Das lohnt der Mühe, daß man sich besinnt,« dachte die treulose Gräfin, »und ich werde mich besinnen. Meine Zeit wird mir von heute an bezahlt.«
In der That, Frau von La Mothe versenkte sich in gute Polster, rückte näher zu ihrem, von einer milden Sonne beschienen Fenster und suchte in Gegenwart Gottes mit der Fackel Gottes.
Ende des zweiten Bandes
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