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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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einen Besuch machen.«
    »Nein, nein,« entgegnete Beausire lebhaft, »Sie scheinen mir einen Hauptpunkt nicht zu kennen, der mir vollkommen bekannt ist, da ich an den Höfen gelebt habe. Eine Operation, wie Sie es nennen, wird nicht von einem Gesandten vorgenommen, ohne daß er, vor jedem andern Schritt, in feierlicher Audienz empfangen worden ist, und hierin liegt eine Gefahr. Der berüchtigte Riza Bey, der in der Eigenschaft eines Gesandten des Schach von Persien Ludwig XIV. vorgestellt wurde und die Dreistigkeit hatte, Seiner allerchristlichsten Majestät für dreißig Franken Türkisse anzubieten, Riza Bey, sage ich, war sehr stark in der persischen Sprache, und der Teufel soll mich holen, wenn es in Frankreich Gelehrte gab, welche im Stande waren, ihn zu überweisen, er komme nicht von Ispahan. Aber wir würden sogleich erkannt werden. Man würde uns auf der Stelle sagen, wir sprechen das Portugiesische in reinem Gallisch, und zum Vorstellungsgeschenk schickte man uns in die Bastille. Nehmen wir uns in Acht.«
    »Ihre Einbildungskraft reißt Sie zu weit fort, lieber College,« sagte der Portugiese, »wir werden uns nicht allen diesen Gefahren entgegenwerfen; wir bleiben jeder in unserm Hotel.«
    »Dann wird Herr Böhmer nicht so fest glauben, daß wir Gesandte, daß wir Portugiesen seien, als dieß nothwendig wäre.«
    »Herr Böhmer wird begreifen, wir seien mit dem ganz einfachen Auftrag, das Halsband zu kaufen, nach Frankreich gekommen, da der Gesandte gewechselt worden, während wir unter Weges gewesen. Es ist uns nur der Befehl, ihn zu ersetzen, zugestellt worden. Nun, diesen Befehl zeigt man, wenn es sein muß, Herrn Bossange, dann wird man ihn auch wohl dem Herrn Kanzler der Gesandtschaft gezeigt haben; nur muß man bemüht sein, diesen Befehl den Ministern nicht zu zeigen, denn die Minister sind neugierig, sie sind mißtrauisch, sie würden uns mit einer Menge kleiner Einzelnheiten belästigen.«
    »Oh! ja,« rief die Versammlung, »setzen wir uns nicht mit dem Ministerium in Verbindung.«
    »Verlangen aber die Herren Böhmer und Bossange...«
    »Was?« fragte Manoel.
    »Eine Abschlagszahlung,« antwortete Beausire.
    »Das würde die Sache verwickelt machen,« sagte der Portugiese verlegen.
    »Denn,« fuhr Beausire fort, »denn es ist gebräuchlich, daß ein Gesandter mit Creditbriefen, wenn nicht mit baarem Geld, ankommt.«
    »Das ist richtig,« sagten die Verbündeten.
    »Die Angelegenheit würde hier scheitern,« fügte Beausire bei.
    »Sie finden immer Mittel, das Geschäft scheitern zu machen,« entgegnete Manoel mit einer eisigen Schärfe. »Sie werden keine finden, um es gelingen zu machen.«
    »Gerade weil ich solche finden will, erhebe ich Schwierigkeiten,« erwiderte Beausire. »Und... halt, halt, ich finde sie.«
    Alle Köpfe näherten sich in einem Kreise.
    »In jeder Kanzlei ist eine Casse.«
    »Ja, eine Casse und ein Credit.«
    »Sprechen wir nicht vom Credit,« erwiderte Beausire; »nichts ist so theuer, um es sich zu verschaffen. Um Credit zu bekommen, müßten wir Pferde, Equipagen, Bediente, Möbel und Geräthe aller Art haben, was die Grundlage jedes möglichen Credits ist. Reden wir von der Casse. Was denken Sie von der Ihrer Gesandtschaft?
    »Ich betrachtete meine Gebieterin, Ihre Allergläubigste Majestät, immer als eine herrliche Königin. Sie muß die Dinge gut gemacht haben.«
    »Das werden wir sehen; und dann nehmen wir an, es sei nichts in der Casse.«
    »Das ist möglich,« sprachen seufzend die Verbündeten.
    »Dann gibt es keine Verlegenheit mehr, denn sogleich fragen wir, der Gesandte, die Herren Böhmer und Bossange, wer ihr Correspondent in Lissabon sei, und wir unterzeichnen, stempeln, siegeln ihnen Wechsel auf diesen Correspondenten für die verlangte Summe.«
    »Ah! das ist gut,« sagte Don Manoel majestätisch, von der Erfindung eingenommen, »ich war nicht zu den Details hinabgestiegen.«
    »Welche köstlich sind,« rief der Banquier vom Pharo, indem er mit der Zunge über seine Lippen hinstrich.
    »Nun laßt uns bedacht sein, die Rollen unter uns aufzutheilen,« sprach Beausire. »Ich sehe Don Manoel im Gesandten.«
    »Oh! gewiß, ja,« rief im Chor die Versammlung.
    »Und ich sehe Herrn von Beausire in meinem Secretär-Dolmetscher,« fügte Don Manoel bei.
    »Wie so?« fragte Beausire ein wenig ängstlich.
    »Ich darf kein Wort Französisch sprechen, ich, der ich Herr von Suza bin; denn ich kenne ihn, diesen Herrn, und wenn er spricht, was selten vorkommt, so ist

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