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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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führt. Feuerwehrmänner haben es gefunden.«
    »Der Feuerteufel?«
    »Der Feuerteufel vom Wangerland«, bestätigte Monika. »Das ist bereits Brand Nummer elf. Und immer lässt er ein Bibelzitat zurück. Das geht schon seit Juli so, aber in Griechenland hast du davon wohl nichts mitgekriegt.«
    Kleinschmidt schob sich wortlos durch die kleine Gruppe der Feuerwehrleute und kniete neben dem Toten nieder. Er warf einen Blick unter die Leichendecke und schaute griesgrämig drein, als er sich wieder erhob. »Das gibt wieder mal eine ganz besondere Leichenidentifizierung«, murmelte er.
    »Über die Fingerabdrücke müsste etwas zu machen sein«, erwiderte Monika Sander. »Wir haben einen Ausweis gefunden. Demnach heißt der Tote Jens Baschwitz und ist schon mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Seine Fingerabdrücke müssten gespeichert sein. Ein Wohnsitzloser, der sich mit Diebereien über Wasser hielt. Wahrscheinlich ein Zufallsopfer. Hat sich den falschen Platz zum Übernachten ausgesucht.«
    Kleinschmidt füllte seine Pfeife mit Tabak. »Dann können wir froh sein, dass die Feuerwehr schnell genug war, um zu verhindern, dass auch noch seine rechte Hand verkohlte. Aber mit Spuren kann ich dir leider nicht dienen. Da ist nichts mehr übrig, wenn fünfzig Mann durch das Gelände stapfen.«
    »Für heute reicht mir schon, wenn du mir definitiv sagen kannst, dass der Tote wirklich Jens Baschwitz ist«, sagte Trevisan. »Ich muss mich erst einmal in die Akten einlesen. Bei elf Brandstiftungen wird doch wohl ein Ansatzpunkt für uns hängengeblieben sein. Und was soll das mit diesen Bibelzitaten?«
    »Das ist jetzt das fünfte Mal in den letzten vier Wochen, dass ich mitten in der Nacht zu einem Brand gerufen werde«, klagte Kleinschmidt. »Wir haben jedes Mal die gesamte Umgebung abgesucht, aber nie einen Hinweis gefunden, den wir dem Täter zuordnen können. Außer den Zitaten aus dem Alten Testament. Er schreibt sie auf DIN-A5-Format und schweißt sie in Folie ein. Er sucht sich einsame Gebäude aus, die leicht entflammbar sind. Legt an allen Ecken Feuer und verwendet Benzin als Brandbeschleuniger. Mehr wissen wir bislang nicht. Es ist das erste Mal, dass es eine Leiche gab. Aber rede mit Schneider, der wird gottfroh sein, wenn er den Fall endlich vom Tisch hat.«
    Trevisan seufzte. »Wieder so ein Spinner, der im Namen des Herrn einen heiligen Auftrag erfüllt. Nimmt das denn überhaupt kein Ende?«
    »Schaut euch doch nur einmal draußen in der Welt um«, antwortete Dietmar Petermann. »Die heutige Generation hat längst den Blick für die Mitmenschen verloren. Sie vergraben sich in ihren dunklen Kammern und sind nur noch fähig, über den Cyberspace miteinander zu kommunizieren. Sie schlüpfen in ihre programmierten Heldenrollen und mischen das ganze Universum auf, aber außerhalb ihrer künstlichen Welt sind sie hilflos wie kleine Kinder. Sie sind nicht einmal mehr in der Lage, einen einfachen Satz zu formulieren, geschweige denn Kontakte herzustellen und zu pflegen. Die Welt wird ärmer und die Menschen immer schwachsinniger. Kein Wunder, dass es immer mehr Idioten gibt, die ein Computerprogramm nicht mehr von der realen Welt unterscheiden können.«
    Schweigend blickte Trevisan auf den Leichnam. Wenn es auch nicht oft geschah: Manchmal traf sogar Dietmar den Nagel auf den Kopf.
    Kleinschmidt entzündete seine Pfeife und blies den Rauch in den Morgenhimmel. »Ich mach mich jetzt an die Arbeit, die Gerichtsmedizin ist verständigt. Ich fahre dann gleich rüber, damit wir die Identifizierung so schnell wie möglich vornehmen können. Ich lasse Hanselmann hier. Er soll sich ein wenig umsehen, wenn die Feuerwehr das Feld geräumt hat.«
    Trevisan nickte. Er ließ Kleinschmidt mit der Leiche zurück und machte sich auf die Suche nach Till Schreier, der den Feuerwehrmann vernahm, der die Leiche aus dem brennenden Schuppen geborgen hatte.
    Jetzt war Trevisan gerade mal seit einem Tag wieder im Dienst und schon wartete wieder ein Serientäter auf ihn. Der Fall des Wangerlandmörders war vor ein paar Wochen erst abgeschlossen worden, und jetzt hatte Trevisan das Gefühl, das ganze Spiel ging von vorne los. Wie fing man einen Brandstifter?
    »Hey, Martin!«, riss ihn Till aus den Gedanken. »Ich suche nach dir. Dietmar hat einen Zeitungsausträger ausfindig gemacht, der kurz vor Brandausbruch einen Wagen über die Jachmannbrücke davonbrausen sah. Er vernimmt ihn gerade.«
    Hoffnung keimte in Trevisan auf. Sollte es

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