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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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ist etwas für Schwindler und Betrüger.
Also was ist jetzt? Habt ihr Hunger, oder wollt ihr lieber hier
draußen erfrieren?“, fragte sie.
    Das Haus war
geräumig und warm, obwohl es von außen nicht den Anschein
gemacht hatte.
    Sie setzten sich an
den runden Tisch, in der Mitte des Zimmers und schwiegen. Liz lief
summend durch die Küche und holte aus sämtlichen Schubladen
und Schränkchen Besteck und Teller hervor.
    „ Ich kenne die
Melodie.“, sagte Mai. „Liz, Kennst du auch den Text
dazu?“, wollte sie wissen.
    „ Nein, tut mir
leid. Ich kann mich nicht daran erinnern. Als ich noch klein war, hat
meine Mutter ein Mädchen bei uns aufgenommen, dass im Wald
umherirrte. Feuerrotes Haar und die Haut mindestens genauso weiß,
wie ihr Kleid. Sie hat immerzu gesungen und am nächsten Tag war
sie verschwunden. Seit dem geht mir diese Melodie nicht aus dem
Kopf.“, erzählte Liz und stellte die Teller auf dem Tisch
ab.
    „ Schade.“,
sagte Mai. „Ich glaube nämlich, dass es eine Bedeutung
hat. Die erste Strophe erzählt von der Vergangenheit. Vielleicht
erzählt die Zweite uns etwas über die Zukunft.“
    „ Ich denke, es
gibt mehr als zwei Strophen.“ Liz stellte einen dampfenden
Kessel in die Mitte und setzte sich selbst auf einen der Stühle.
    „ Esst und dann
erzählt mir doch mal, wie ihr dazu kommt ausgerechnet in diesem
Teil des Waldes herumzulaufen!“, sagte sie neugierig.
    „ Wir sind auf
dem Weg ins Drachenland.“, meinte Mai.
    „ So wie ich
euch einschätze, kommt ihr direkt aus Brion!“, stellte sie
fest, worauf hin Mai nur nickte. „Da stellt sich mir die Frage,
wie lange ihr bleiben wollt.“
    Alle sahen Liz an,
die sich seelenruhig einen weiteren Teller Essen auflud.
    „ Wir werden
nicht bleiben.“, sagte Alessio.
    „ Ihr solltet
es tun.“, entschied Liz. „Es ist kein Zufall, dass ihr
vom Weg abgekommen und ausgerechnet bei mir gelandet seid.“
    „ Wie meinen
sie das?“, fragte Lee unbehaglich. Es schien ihm nicht zu
gefallen, dass sie mit ihnen redete, als wüsste sie bereits im
Voraus, was passieren würde.
    „ Meine Mutter
hat immer gesagt, es würde der Tag kommen, an dem ich mein
Wissen weitergeben muss. Dies ist vielleicht meine einzige Chance, da
ich weiß, dass es nur noch wenige Menschen gibt, denen es
möglich ist, diese Fähigkeit zu unterrichten.“,
erklärte sie ihnen.
    „ Vermutlich
hast du Recht. Wir wissen nicht, ob sich eine solche Gelegenheit ein
zweites Mal bietet.“, gab Alessio zu und musterte Kate.
    „ Ich würde
gerne von dir lernen, Liz.“, sagte sie.
    „ Bitte, dieser
Ort ist noch öder, als der Letzte, an dem wir festhingen.“,
stöhnte Claire.
    „ Wie schön,
dass es dir hier gefällt.“, meinte Mai.
    „ Zum kotzen.“,
kommentierte Claire abfällig.
    „ Du solltest
dich damit abfinden, denn wir bleiben eine Weile hier.“,
entschied Alessio.
    „ Gut, weil ich
nicht gehen werde, bevor ich diese Frau nicht besiegt habe.“,
schwor Lee ihnen und deutete mit einem Kopfnicken auf Liz.
    Sie wartete in ihrem
selbst ernannten Garten. Eigentlich war es nicht mehr, als ein, von
kleinen Felsen umgebener, Platz.
    Im Vergleich zu der
blumigen Vorderseite des Hauses, wirkte er schmucklos und einsam. Mai
war mit Lee und Sanny auf eine Erkundungstour gegangen, um sie von
ihren trüben Gedanken abzubringen. Alessio hockte bereits den
ganzen Tag über einem Stapel Landkarten und beschriftetem
Papier, während Claire sich in den oberen Zimmern herumtrieb.
Ihre Laune war so schlecht, dass sie ihr alle aus dem Weg gingen.
Selbst Lee, der sie gerne mit allem möglichen aufzog, hatte es
satt sich mit ihr zu streiten.
    Liz saß im
Schneidersitz auf dem Boden und winkte Kate zu sich herüber.
    „ Zu aller
erst, bevor wir überhaupt anfangen können, muss ich dir ein
paar grundlegende Dinge erklären.“, sagte Liz ruhig.
    „ Ein paar
Dinge kann ich schon.“, warf Kate eifrig ein.
    „ Den Schnee
schmelzen zum Beispiel.“
    Liz lächelte.
    „ Davon rede
ich gar nicht. Wenn du bei mir lernen willst, müssen wir noch
weiter vorne beginnen und zwar bei deiner Kleidung.“
    „ Meine
Kleidung? Was stimmt damit nicht?“, fragte Kate und sah an sich
herunter. Sie trug eine einfache Röhrenjeans und einen nicht
weiter auffallenden Pullover.
    „ Ich würde
nicht sagen, dass etwas nicht stimmt, aber wir können trotzdem
etwas verbessern. Meine eigene Kleidung besteht aus der Rinde eines
besonderen Baumes. Jedes Jahr, vor Beginn des Winters, verliert er
die

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