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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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    Die wertvollste Information, die sie bei ihren Recherchen fanden, war eine Anforderungskarte der Öffentlichen Bücherei von San Francisco. Bartow hatte sie sofort eingesteckt, weil sie Namen und Adresse der Person enthielt, die das Buch zuletzt ausgeliehen hatte.
    Albert Chao.
    Als sie erst einmal den Gegenzauber abgeschrieben und die Materialien für seine Ausführung besorgt hatten, gingen sie direkt in Chaos Wohnung. Sie hofften ihn aufzuhalten, bevor er das Herz des Drachen anwies, noch jemanden zu töten. Im Moment sah es so aus, als könnte es Samuel sein, obwohl er einem kraftvollen Hieb des Geistes mit dem Katana gerade noch ausweichen konnte.
    Samuel legte eine Hand an die Wange. Sie war noch warm von der Nähe der Flammen. Es war merkwürdig – obwohl er die Hitze spüren konnte, hatte das Feuer noch nicht die Wohnung in Brand gesetzt.
    „Wie geht es denn mit dem Zauberspruch voran, kleines Fräulein?“, rief Samuel Mary zu.
    „Nenn mich nicht so!“, antwortete sie aus dem Flur. Dann erschien sie in der Tür. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Stück Papier, auf dem die Worte des Zauberspruchs phonetisch aufgeschrieben waren. In der linken Hand hielt sie pulverisierte Kihada-Wurzel, die sie in einer kleinen Drogerie in Japantown erstanden hatten.
    Das Herz des Drachen schwang erneut das Schwert.
    Samuel stolperte über einen klapprigen Stuhl, als das Katana bereits seine Glatze versengte. Die Wohnung war spärlich möbliert, zudem sehr klein, und schnell fand Samuel keine Deckung mehr.
    „Wo ist das verdammte Claymore-Schwert?“, fragte er Deanna, die zwischen ihm und Mary stand.
    „Bist du wahnsinnig geworden? Das ist ein Katana! Das schneidet das Claymore locker durch!“
    Der Geist schwang sein Flammenschwert und kam auf ihn zu. Ohne dass Samuel es bemerkt hatte, stand er plötzlich mit dem Rücken zur Wand.
    Er hörte eine Stimme. Mary sprach die Formel leise, um die Worte richtig auszusprechen. Er wusste, dass sie es richtig machen musste, damit es klappte. Aber wenn sie sich nicht beeilte, würde er aufgespießt und verkohlt werden.
    Samuels Gedanken rasten. Da war ein Fenster in der Nähe, aber ein kurzer Blick zeigte, dass es nicht das zur Feuertreppe war. Albert wohnte im fünften Stock, also kam aus dem Fenster zu springen nicht infrage.
    In den Augenblicken, bevor das Wesen zuschlug, wünschte er von Herzen, dass der Schuss Alberts Macht über den Geist gebrochen hätte.
    Verdammt.
    Der Krieger erhob sein Katana. Hitze dämonischer Flammen zuckten über Samuels Gesicht. Er war fast versucht, einen Schuss abzufeuern, nur um zu sehen, was passieren würde. Aber er wusste, dass er nur eine Kugel verschwenden würde.
    Und jetzt würde er ertragen, was er konnte, weil er sich nirgendwo hinducken konnte, keinen Ausweg mehr hatte …
    Er hob die Pistole.
    Mary beendete die Formel und warf die pulverisierte Wurzel in die Flammen, die den Ronin umgaben.
    Der Geist hielt das Katana noch erhoben, warf seinen Kopf in den Nacken und schrie. Die Flammen wurden heißer und Samuel hielt sich die Hände vors Gesicht, um die brennende Hitze abzuwehren.
    Ein Lichtblitz.
    Dann nichts.
    Mary grinste.
    „Ich glaube, das hat geklappt“, sagte sie triumphierend.
    „Fürs Erste“, erwiderte Deanna. „Erinnere dich daran, was der Professor gesagt hat: Der Zauberspruch verbannt den Geist für zwanzig Jahre.“
    Mary zuckte die Schultern.
    „Dann kommen wir eben in zwanzig Jahren wieder und machen das noch mal. Wir können mit einem Shuttle von unserem Haus auf dem Mond runterfliegen.“
    Samuel rollte mit den Augen.
    „Mondshuttle. Schon klar. Wenn wir erst auf dem Mond sind, werden wir genug mit den Monstern da oben zu tun haben, wette ich.“
    Während er sprach, durchdrangen laute Sirenen die Stille des Abends. Er blickte aus dem Fenster und sah Feuerwehrautos und Polizeiwagen, die sich dem Gebäude näherten.
    „Wir müssen abhauen“, drängte er. Chao war jetzt harmlos – zumindest für die nächsten zwanzig Jahre – und brauchte einen Arzt. Aber das sollte die Polizei erledigen. Die Campbells mussten jetzt schleunigst abhauen.
    Als sie die Treppe zum Hinterausgang hinuntereilten, der hoffentlich von der Polizei wegführen würde, flüsterte Deanna: „Wenn wir zurück ins Hotel kommen, werde ich Marty anrufen und ihn bitten, einen Heimflug zu organisieren.“
    Samuel war nach der erfolgreichen Jagd großzügig und ergänzte Deannas Äußerung.
    „Und dann darfst du Jack anrufen, kleines

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