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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Spruch aufzusagen. Vielleicht würde es ihm helfen, seinen rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft zu finden, wenn er mehr Zeit mit dem Ronin verbrachte.
    Die Feuer der Hölle brannten hell und die Gestalt des Ronin erschien in den Flammen, die bis zur Decke züngelten. So wie das Feuer Yoshio Nakadai verzehrt hatte, folgten ihm die Flammen durch die Jahrhunderte. Albert fühlte die Hitze des Feuers auf seinem Gesicht tanzen. Sie vertrieb die Kälte aus dem schlecht geheizten Apartment.
    Trotzdem war es nicht nur Hitze, die er spüren konnte. Nein, es war Macht. Er hatte die Macht über ein Wesen, das jeden töten konnte. Es wurde Zeit, dass er seinen Vorfahren noch für etwas anderes einsetzte als armselige Rache.
    Das Herz des Drachen war ein großer Held gewesen, der in ganz Japan berühmt war. Albert Chao hatte vor, mindestens genauso berühmt zu werden.
    Er hatte nicht genug Geld gehabt, um Moondoggy zu bezahlen, aber jetzt konnte er so viel Geld bekommen, wie er nur wollte.
    Ein lautes Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren. Er sah einen kahlköpfigen Mann im Flur stehen. Er hatte offensichtlich die Tür eingetreten und das Schloss zerschmettert. Albert wurde wütend. Nicht nur, weil er die Tür eingetreten hatte, sondern weil sein Apartment so schäbig war, dass man die Tür so leicht eintreten konnte.
    Der Mann hatte eine Pistole, sah aber nicht wie ein Räuber aus.
    „Wer sind Sie?“, fragte er.
    „Das tut nichts zur Sache“, sagte der Glatzkopf. „Aber ich kenne dich. Du bist Albert Chao und hast kaltblütig vier Menschen umgebracht – und ich bin hier, um dich aufzuhalten.“
    Albert grinste breit.
    „Das bezweifle ich.“
    Wortlos befahl er dem Herzen des Drachen, den Kahlkopf zu töten. Umgeben von ewigen Flammen setzte der Geist Alberts Gedanken sofort in die Tat um. Der Ronin hob das Katana über den Kopf. Er hielt es im richtigen Winkel für einen Sokutso -Schlag, der abwärts auf das Schlüsselbein des glatzköpfigen Mannes zielte. Währenddessen erhob Albert das Wort.
    „Ich kontrolliere das Herz des Drachen, Gaijin. Er steht unter meinem Kommando, solange ich lebe.“
    „Gut“, sagte der kahlköpfige Mann. Er zog seine Waffe und schoss auf Albert.
    Samuel musste zugeben, dass er Albert Chaos schockierten Gesichtsausdruck genoss, als die Kugel des .38er Smith-&-Wesson-Revolvers Modell 60 in sein Knie einschlug. Ein Blutfleck breitete sich auf seinem Hosenbein aus, als der junge Mann auf den verzogenen Holzfußboden fiel.
    Auf dem Weg nach unten schlug Chaos Kopf gegen die Wand, was eine garstige Wunde auf der Stirn verursachte.
    Unglücklicherweise bewegte sich der Mann mit dem Schwert immer noch auf ihn zu, obwohl Chao erst einmal ausgeschaltet war. Flammen flackerten grausam in dem schlecht beleuchteten Apartment.
    Samuel richtete seinen Revolver auf den Geist.
    „Das wird nicht viel nutzen, Samuel“, sagte Deanna hinter ihm. Sie und Mary standen im Flur und bereiteten den Gegenzauberspruch vor, den sie in der Bücherei gefunden hatten. Bartows Freund, der Professor aus Berkeley, hatte ihn für sie übersetzt.
    „Ja, ich weiß“, schnauzte Samuel über die Schulter, während er hastig vor dem Geist zurückwich. „Ich hatte nur gehofft, er zuckt ein wenig zusammen. Handfeuerwaffen waren im feudalen Japan nicht gerade alltäglich .“
    Bartows ausführliche Notizen erzählten von einem Samurai ohne Herren namens Yoshio Nakadai, der im neunzehnten Jahrhundert in Japan gelebt hatte. Er trug den Beinamen Doragon Kokoro , was ‚Herz des Drachen‘ hieß.
    Bingo.
    Sie berichteten von seinem Tod, wahrscheinlich durch die Hand eines Dämons. Sie besagten auch, dass sein Geist durch einen Abkömmling wieder erweckt werden konnte, wenn er den richtigen Zauberspruch einsetzte. Ein Teil des Zauberspruchs hatte sich unter den Papieren der Bücherei gefunden.
    Weil Chao Halbjapaner war, war es möglich, dass er mit Nakadai verwandt war.
    Die Tatsache, dass ein Dämon für Nakadais Tod verantwortlich war, erklärte die Schwefelrückstände. Bartow hatte keine anderen Vorzeichen für dämonische Aktivitäten gefunden. Das war jedenfalls sehr ungewöhnlich. Also war für ihn und die Campbells eine Verbindung zur Herkunft des Geistes wahrscheinlicher als die zu einer dämonischen Aktivität.
    Unter den Texten befand sich ebenfalls ein Zauberspruch, der den Geist zurückschicken konnte – und er war vollständig. Es bannte den Geist nicht für immer, aber es war besser als die Alternative

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