Das Herz des Drachen
dem Dämon besessen war.
Der Mann parierte den Angriff mit einem Streich des Hakenschwerts und der Aufprall sandte schmerzhafte Vibrationen durch Sams Arm.
Er war derjenige, der das Messer benutzen musste. Sein Status als Luzifers Gefäß bedeutete, dass ihm der Dämon nichts anhaben konnte. Der hier, so schien es zumindest, schien das Memo nicht bekommen zu haben. Oder es war ihm egal, weil er das Schwert direkt auf Sams Kopf zusausen ließ.
Sam duckte sich und stieß das Messer nach oben. Aber der Dämon sprang zurück und zog den Bauch ein, sodass Sam ins Leere traf.
Das Herz des Drachen schwang daraufhin sein Katana. Flammen schwirrten der Klinge hinterher, aber der Dämon konnte auch diesen Schlag parieren.
Er wich an den Rand der Teufelsfalle zurück und blickte abwechselnd zu Sam und dem S amurai, das Schwert in Bereitschaft.
„Keiner von euch wird mich aufhalten“, knurrte das Wesen. „Es hat ein ganzes und ein halbes Jahrhundert gedauert, bis alles genau zusammenpasst. Ihr werdet mir das nicht nehmen.“
Sam und der Geist von Yoshio Nakadai griffen gleichzeitig an.
Der Dämon parierte beide Schläge, nutzte den Rücken des Schwerts, um das Katana zu blocken und fing Rubys Messer mit der gebogenen Spitze ab.
Dann erschallte ein Schuss.
Die Kugel schlug in die Schulter des Körpers ein, den der Dämon besetzt hatte. Er zuckte nicht einmal und sah zu Dean herüber.
„Was zur Hölle glaubst du, was du …“
Diese Ablenkung war alles, was Sam brauchte, um dem Dämon das Messer zwischen die Rippen zu stechen.
Der Dämon blieb wie eingefroren stehen. Er glühte mit einem Licht, das aus dem Inneren seines Körpers zu kommen schien. Er schrie, fiel zu Boden und ließ das Hakenschwert los.
Sam hob es auf und sah das Herz des Drachen an. Er füllte seinen Geist einzig mit Gedanken für den flammenden Geist. Während er das tat, rezitierte er den Zauber, den sein Vater zwanzig Jahre zuvor gesprochen hatte.
Doragon Kokoro sah ihn erwartungsvoll an.
Als Sam zum letzten Teil des Spruches kam, hob er die Klinge hoch über seinen Kopf und schwang sie abwärts. Der Haken durchdrang die Brust des Geistes an der Stelle, an der einst sein Herz geschlagen hatte.
Die Flammen des Geistes brannten so hell, dass Sam seine Augen bedecken musste. Es war eine reine, weiße Flamme – wunderschön anzusehen.
Als der Geist verblasste, hörte Sam ein Wort durch den Raum hallen.
„Arigato.“
Dann war das Büro leer, bis auf die zwei Brüder und eine Leiche auf dem Boden.
Sam blickte Dean an.
„Sieht so aus, als hätten wir es geschafft.“
„Sieht so aus“, sagte Dean mit einem Nicken. Er blickte sich um und zeigte mit der Schulter in Richtung Tür. „Komm schon, Alter, lass uns Gummi geben.“
Sie gingen hinten raus – wie sie reingekommen waren. Genau wie John Winchester vor zwanzig Jahren. Sie traten auf die Gasse hinaus, wo Castiel auf sie wartete. Merkwürdigerweise schien der Engel allein zu sein.
„Wo ist Chao?“, fragte Sam.
„Wir müssen jetzt gehen“, sagte Castiel.
Dean näherte sich der Fahrertür, die an der Seite lag, die zur Straße zeigte.
„Ja, aber was ist mit …?“
„Äh, Dean?“
Sam war um das Auto herum auf die Beifahrerseite gegangen. Als er das Gesicht seines Bruders sah, ging Dean ebenfalls um das Auto zu seinem Bruder.
Die Überreste von Albert Chao waren eine ziemliche Schweinerei. Er hatte klaffende, blutige Wunden am ganzen Körper – von Kopf bis Fuß.
Castiel sagte wieder: „Wir müssen jetzt gehen. Die Polizei wird bald hier sein.“
„Ja“, stimmte Dean zu und beide Winchesters stiegen ins Auto.
Einen Moment später erschien Castiel auf dem Rücksitz. Sam hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt.
Dean startete den Motor und setzte aus der Gasse zurück. Er ordnete sich in den Verkehr der Ellis Street ein.
„Was ist mit ihm passiert?“, fragte er den Engel erneut.
„Das Herz des Drachen erhielt Albert Chao am Leben und schützte ihn vor Verletzungen. Wenn du den Zauber sprichst, der den Geist verschwinden lässt …“
Sam nickte.
„Er hatte keinen Schutz mehr und alles hat ihn eingeholt. Gott, das muss so gewesen sein, als würde ihm jede Wunde, die er je gehabt hat, auf einmal zugefügt.“
Castiel antwortete völlig emotionslos.
„Er hat ziemlich laut geschrien, darum dachte ich, es wäre besser, wenn wir uns von dort zurückziehen. Ich hätte uns ja einfach telepor…“
„Nein“, bellte Dean. „Einfach – nein.“
Sam
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