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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenstand. »Sie sind verrückt, wie?«
    »Nein!«
    »Was wollen Sie denn?« Plötzlich klirrte die Stimme.
    Ganzaro hob die Waffe an. »Dich aus dem Weg räumen.« Er zielte genau zwischen die Augen.
    Erst jetzt machte sich die Frau klar, dass es ernst war. Sie wollte etwas sagen, aber dazu kam es nicht mehr. Jemand schien ihren Blick auf den rechten Zeigefinger des Mannes gelenkt zu haben. Sie sah ihn übergroß und bekam mit, wie sich der Finger krümmte.
    Sie hörte nur noch ein Flopp. Etwas stieß gegen ihre Stirn, ein Blitz, der alles in ihr zerriss und den Lebensfaden durchtrennte. Sie fiel nach hinten, schlug auf und verdeckte mit ihrem Körper das Buch.
    Ganzaro steckte die Waffe wieder weg. »Du bist eben am falschen Platz gewesen«, flüsterte er vor sich hin.
    Wo die Tote lag, wollte er sie nicht mehr liegen lassen. Also suchte er nach einem Platz, der sich als einigermaßen gutes Versteck eignete.
    Sein Blick fiel auf eine fahrbare Wand, hinter der man sich an- und ausziehen konnte, ohne gesehen zu werden. Er schaute dahinter, entdeckte nur einen Kleiderständer und zog die leblose Person ebenfalls dorthin. Die Kugel hatte die Frau direkt in die Stirn getroffen. Dort befand sich ein Loch mit einer roten Umrandung. Viel Blut war nicht hervorgetreten.
    Er war zufrieden und drapierte die Leiche so, dass sie ihn nicht mehr störte.
    Anschließend wartete er. Er hätte sich auch auf den Stuhl setzen können, aber er wollte seinen Auftritt mehr genießen, und deshalb blieb er neben der Toten in guter Deckung stehen.
    Lange konnte es nicht mehr dauern. Zwar tobte das Publikum in der Halle weiter, aber es war kein Gesang mehr zu hören. Es ging wohl in die Pause, und da würde seine »Freundin« gleich erscheinen. Davon war einfach auszugehen.
    Und sie kam.
    Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Seine Augen bekamen wieder den irren Glanz. Er wartete auf die Tritte, die ihm anzeigten, dass jemand die Garderobe betrat. Doch den Gefallen tat ihm Amy nicht, sondern sie blieb noch auf der Schwelle stehen und unterhielt sich leicht keuchend mit den Mitgliedern der Band.
    »Ich brauche eine halbe Stunde«, sagte sie. »Es war verdammt hart. Legt euch lang, aber lasst die Finger vom Stoff.«
    »Klar, die Party geht erst später los.«
    »Okay, bis dann.«
    Endlich betrat sie den Raum. Der Killer sah sie nicht, er hörte sie nur. Er lauschte wieder den Tritten, die plötzlich verstummten, und das inmitten der Garderobe.
    Etwas musste passiert sein, und Ganzaro konnte sich auch denken, was es war. Die Bestätigung dafür bekam er wenige Sekunden später.
    Amy rief den Namen der Frau.
    »Harriet?«
    Sie erhielt keine Antwort.
    »Verdammt, Harriet. Ich habe dir doch gesagt, dass du auf mich warten sollst. Wo bist du denn?«
    Lou lächelte. Es war ein seltsames Lächeln. Er schob dabei seine Lippen nach vorn und spitzte sie zu einem feuchten Kuss. Manche hätten dieses Lächeln auch als widerlich bezeichnet, und die Mundbewegung erst recht.
    Die Antwort blieb aus.
    »Scheiße!«, fluchte Amy. »Ausgerechnet jetzt.«
    Sie schaute in den Spiegel und sah eine verschwitzte Person mit aschblond gefärbten Haaren, deren Körper von einer fleckigen Lederkleidung bedeckt war. Der Hosenbund befand sich unter dem Bauchnabel, und die kurze Jacke bedeckte kaum ihre kleinen, festen Apfelbrüste. Wenn sie sich zu heftig bewegte, flogen die beiden Schöße in die Höhe, und genau das war die Absicht dieser jungen Sängerin.
    Lou warf einen Blick in die Garderobe. Amy bemerkte ihn nicht, obwohl sie ihn in dem Spiegel, vor dem sie stand und sich selbst betrachtete, durchaus hätte sehen können. Der Killer konnte sich ihr von der Seite her nähern, und er betrachtete die Gelegenheit als sehr günstig.
    Er trat aus seiner Deckung und sagte zugleich: »Deine Freundin kommt nicht mehr, denn sie ist tot!« Das letzte Wort drang fast singend über seine Lippen.
    Amy’s leiser Schrei war ihr in der Kehle stecken geblieben. Sie fuhr herum, und erst jetzt nahm sie den Fremden wahr. Er stand auf der Stelle wie ein Wachsoldat. Beide Arme hingen nach unten. In der rechten Hand hielt er noch immer seine Waffe. Die aber hatte er gegen den Oberschenkel gedrückt, sodass sie nicht sofort zu sehen war. Sie musterte ihn, und plötzlich wurde ihr auch bewusst, was dieser Typ, der ihr völlig unbekannt war, da gesagt hatte. Eigentlich hätte sie schreien und weglaufen müssen.
    Stattdessen aber blieb sie stehen und flüsterte: »Wer ist tot?«
    »Deine

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