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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freundin Harriet!«
    »Du bist irre!«
    »Sag nicht so etwas!« Seine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton erhalten.
    »Was soll der Mist denn dann?« Amy White bewegte die Hände und deutete zuckend in alle möglichen Richtungen. »Das ist doch gequirlte Scheiße, die du da erzählst, und...«
    Er unterbrach sie. »Glaubst du wirklich?«
    Amy White wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie stand da wie vom Donner gerührt, ihr Blick war nach vorne gerichtet. Sie sah den Eindringling, und sie sah ihn trotzdem nicht. Aber sie merkte, dass sich etwas in ihrem Innern tat und sich ein Bewusstsein entwickelte, dass sich allmählich mit der Wahrheit beschäftigen musste, und genau die sah sehr grausam aus. Alles lief nicht mehr so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Dinge glitten aus dem Ruder, und sie hatte das Gefühl, von einer kalten unsichtbaren Totenhand berührt zu werden.
    Der Fremde stand vor ihr. Und er hielt eine Waffe in der Hand, die sehr klobig aussah. Sie hatte so etwas noch nie zuvor gesehen und fing an zu zittern, als sie die Mündung auf sich gerichtet sah. Sie wusste auch, dass dies kein Spaß mehr war. Hier war der Tod erschienen, um sich ein Opfer zu holen.
    Beim Eintreten war Amy verschwitzt gewesen und zugleich knallrot im Gesicht. Jetzt aber wurde sie bleich, und auf der Haut fühlte sie die Kälte des eigenen Schweißes.
    Ihre Lippen bebten, die Knie ebenfalls. Sie zwinkerte, als könnte sie schlecht sehen, und sie hob schließlich mit einer hilflosen Bewegung die Schultern.
    »Du hast sie getötet?«, hauchte sie.
    »Ja, sie liegt hinter mir in Deckung. Und dich werde ich auch töten.«
    Amy White hatte jedes Wort gehört. Plötzlich verschloss sich ihre Kehle. Sie fing an zu zittern, dass die Zähne aufeinander schlugen. Es hörte sich an wie das Klappern eines Skeletts. Tränen strömten ihr aus den Augen. Der Eindringling verschwamm zu einer nebulösen Figur, aber es nutzt ihr alles nichts.
    Er legte auf sie an.
    »Warum?«, brüllte ihm Amy ins Gesicht. Sie merkte, dass ihre Hose nass wurde. Die Angst hatte dafür gesorgt. »Warum denn?«
    »Ich habe den Befehl bekommen!«
    Einen Moment später schoss er.
    Im Gegensatz zu Amy konnte er normal sehen, und wieder traf die Kugel das gleiche Ziel wie bei Harriet.
    Amy kippte einfach um.
    Es war schrecklich, dies zu sehen, doch einem Lou Ganzaro machte es nichts aus.
    Er war zufrieden. Er ging sogar noch einen Schritt auf die Tote zu und schaute auf sie hinab.
    Geschafft!
    Er fühlte sich gut. Er war plötzlich in eine wahre Hochstimmung geraten. Seine Augen glänzten, und als er sich über die Lippen leckte, erhielten sie einen feuchten Glanz.
    Er wollte lachen, um seinen Sieg so kundzutun. Aber er lachte nicht. Der Mund, den er bereits geöffnet hatte, klappte wieder zu. Etwas völlig anderes passierte mit ihm. Er fing an zu zittern, sein Körper schwankte von einer Seite zur anderen. Das Beben ließ auch in den folgenden Sekunden nicht nach. Er war völlig außer sich. Dabei starrte er auf die tote Sängerin, schüttelte den Kopf, presste sich die freie Hand gegen die Augen und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Wo er stand, brach er zusammen. Nichts mehr an ihm wies auf den eiskalten Killer hin, als der er gekommen war. Er war nur ein junger verzweifelter Mensch. Weinend kniete er auf dem Boden.
    So wurde er auch gefunden von zwei Männern, die vor der Tür gestanden und Wache gehalten hatten. Sie hatten ihren Platz zu spät eingenommen. Sie waren es auch, die die zweite Tote fanden.
    Der Killer ließ sich widerstandslos von der herbeigerufenen Polizei abführen...
    ***
    Sommer, Sonne, laue Luft – das alles hatte es tagsüber gegeben. Jetzt, in der Dämmerung, war die Sonne verschwunden, aber die laue Luft war geblieben, und man hatte mir die Chance geboten, sie zu genießen, denn ich saß zusammen mit den Conollys in ihrem Garten. Gemeinsam genossen wir diesen Abend, denn die Periode des miesen kalten Wetters lag endlich hinter uns.
    Sheila hatte gekocht. Allerdings als warme Mahlzeit nur eine Pfifferlingspfanne. Ansonsten hatte sie Salate zubereitet, die sich wirklich sehen lassen konnten.
    Matjes, Lachs, Hering und mit Curry gewürzten Hühnersalat. Dazu gab es selbst gebackenes Brot frisch aus dem Backofen, und ich konnte zwischen zahlreichen Getränken wählen.
    Ich hatte mich für Wasser und Weißwein entschieden. Ein Bier konnte ich sicherlich nach dem Essen vertragen.
    Sheila wäre beleidigt gewesen, hätte ich nicht

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