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Das Hotelbett

Das Hotelbett

Titel: Das Hotelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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antwortete mit einem Lachen, kam
auf die Füße und begann zum Wasser hinunterzulaufen. Einige Sekunden später
tobten wir wie verrückt in dem kristallklaren Wasser herum, spritzten einander
an, lachten und schrien.
    »Du bist meine Geliebte, du bist meine
Geliebte«, sang Lill zur Melodie eines alten Kinderliedes.
    »Eher dein Geliebter«, prustete ich.
»Erinnere dich, daß ich dich mit einem Schwanz genommen hab’ — auch wenn er
natürlich nicht zu mir gehört hat. Aber er hat seine Schuldigkeit getan, was?«
    »Und ob! Du mußt es wieder tun!« schrie
Lill.
    »Worauf du dich verlassen kannst«,
antwortete ich. »Bei mir hat das Instrument auch großartig gewirkt.«
    Der Abend war mild und still, als Lill
und ich unser Abendessen beendet hatten. Jede von uns saß und entspannte sich
in einem bequemen Stuhl draußen vor dem Haus, wir genossen die Ruhe und die
körperliche Befriedigung. Plötzlich hörten wir das Geräusch eines Motorboots,
das sich näherte. Es war das charakteristische, dumpfe Knattern eines
Dieselmotors. Ich wurde etwas unruhig.
    »Es kommen doch wohl keine ungebetenen
Gäste?« fragte ich.
    Lill erhob sich, lief auf die Klippe
beim Haus und hielt Ausschau. Dann wandte sie sich um und rief:
    »Nein, kein ungebetener Gast. Es ist
Evert, der Fischerjunge von Högviksön. Er kommt manchmal mit Fischen zu uns.
Ich hoffe, er hat einen Hecht, der frisch gebraten so gut schmeckt.«
    Evert, ein Fischerjunge, dachte ich.
Vielleicht könnte ein kleines Abenteuer daraus werden? Einen weichen
Frauenkörper an sich zu drücken, ist gewiß eine feine Sache, aber es läßt sich
nicht mit dem Abenteuer mit einem muskulösen Mann vergleichen, der einen
richtigen blutvollen Schwanz hat.
    Ein Schiffsbug tauchte an der Landzunge
auf und schwenkte zur Anlegebrücke hin. Das Boot landete leicht knirschend an
dem Steinstrand. Aus der Steuerhütte tauchte ein heller Schopf auf, gefolgt von
einem braungebrannten, nackten Oberkörper und langen Beinen in blauen Hosen.
Bereits von ferne sah man, daß das ein wirklicher Bissen war, der einem Appetit
machen konnte. Ein Körper mit geschmeidigen Muskeln, eine blonde Wasserratte —
Fritjof Andersson in Person.
    »Wie alt ist er?« fragte ich Lill.
    »Um die zwanzig, glaube ich«,
antwortete sie. »Er ist ein verdammt fescher Kerl, wie du siehst — ich bin
schon lange geil auf ihn gewesen, aber hier draußen kriegt man ja nie eine
Chance, und es wäre wohl ziemlich schwer, ihm verständlich zu machen, was man
meint. Seine Eltern sind religiös, und er wirkt gräßlich schüchtern und
gehemmt. Vielleicht wird man so, wenn man isoliert auf einer Schäreninsel lebt,
ohne gleichaltrige Freunde zu haben, mit denen man Umgang haben kann. Er hilft
zu Hause, geht zum Fischen und dergleichen. Wollen wir einen Scherz mit ihm
machen?«
    »Gerade das hab’ ich mir vorgestellt«,
sagte ich angeregt »Aber wir müssen umsichtig vorgehen, damit er keinen Schreck
kriegt und sich aus dem Staub macht.«
    Während wir sprachen, hatte Evert das
Boot festgemacht und kam langsam zum Haus herauf, wo wir saßen. Lill und ich
hatten nur kurze Frotteekleider an und waren nackt darunter.
    Lill erhob sich und ging ihm entgegen.
    »Hej, Evert«, sagte sie. »Du kommst mit
Fischen, hoffe ich...«
    Evert blieb stehen und führte verlegen
die Daumen unter die Hosenträger, die die blauen Hosen festhielten. Es waren
keine engen Jeans, sondern derbe, feste Beinkleider, wie man sie auf dem Lande
trägt. Er blickte schüchtern zur Seite, als er antwortete:
    »Soll’s was sein heute?«
    Die Stimme klang mürrisch und ein
bißchen unbeholfen Er sah zum Umarmen lieb aus, wie er so dastand und
versuchte, unbeschwert zu wirken. Ich konnte die Augen nicht von seinem
kräftigen Oberkörper losreißen, mit schwellenden Armmuskeln und einem hellen,
gekräuselten Haarteppich auf der Brust. Was er in der Hose hatte, könnte man
nur ahnen, aber meine Fantasie ergänzte entsprechend den Teil vom Gürtel
abwärts. Himmel noch mal, welche Möglichkeiten!
    »Hast du einen Hecht?« fragte Lill.
    »Jo, ein’ Hecht hätt’ i’«, antwortete
Evert in seinem Schärendialekt. »I’ hab’ ein’ fein’ Stück von knapp zwei Kilo.«
    »Den nehmen wir«, erklärte Lill. »Hol
ihn, ich mache inzwischen Kaffee. Oder mußt du gleich weiter?«
    »Nä, das hier is’ sozusagen die letzte
Station«, sagte Evert und lächelte unsicher. Er hatte wunderbar regelmäßige,
blendend weiße Zähne, und seine Augen waren ganz

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