Das Hotelbett
meinem Wohnort rascher bekannt werden als der Teufel braucht, um sich die Hosen anzuziehen. Und mein Mann würde sicher sauer reagieren und zum Advokaten laufen. Das paßt mir nicht, verstehst du?«
»Aha«, sagte Olle und verstand vollkommen.
Sie schlüpfte wieder in ihr Nachthemd, küßte ihn auf den Mund und ging dann leise trippelnd davon. Olle saß eine Weile im Bett und dachte nach. Dann erhob er sich, ging resolut zur Schreibmaschine und spannte ein Papier ein.
Er hatte sich die Wichtigkeit der Arbeitsdisziplin eingeprägt und schrieb zwei Stunden lang aus Herzenslust. Dann löschte er das Licht aus und ging zu Bett. Er schlief fast sofort ein.
Auch diesen Morgen verschlief er Elsalills Kommen mit dem Frühstückstee. Er verwünschte sein Pech, denn er hatte das Gefühl, daß eine Nummer mit der süßen Kleinen dem Manuskript eine besondere Frische geben könnte. Aber jetzt stand das Tablett da, und er war allein.
Olle Baggenfeldt machte einen Versuch, sich zu einem Fantasie-Erlebnis mit Elsalill zu wichsen. Er brachte dabei eine Erektion zustande, aber als er an die Maschine ging, um niederzuschreiben, was er in seiner Vorstellung erlebt hatte, war sein Kopf vollkommen leer.
Verflucht noch mal, dachte der Sexromanschreiber Olle Baggenfeldt und legte den Plastiküberzug über die Maschine.
Der Tag verging ohne irgendwelche anderen Komplikationen, aber er sah Brita erst beim Kaffee wieder. Er setzte sich zu ihr und zeigte ihr diskret die gelbe Karte. Sie öffnete ihre Handtasche, und drin in ihrer dunklen Tiefe, unter sehr viel Krimskrams, sah Olle eine ebensolche Karte.
»Wann beginnt die Geschichte?« fragte Olle.
»Um acht Uhr«, antwortete sie.
Olle blickte auf seine Armbanduhr. Es war einige Minuten über sieben.
»Wollen wir gleich gehen?«
»Gern«, antwortete sie. »Aber der Bus geht erst eine Viertelstunde vor acht.«
»Wie weit ist es zum Ort hin?«
»Drei Kilometer.«
»Da können wir wohl promenieren«, schlug Olle vor. »Das Wetter ist ja sehr schön.«
Sie stand auf und richtete ihr Kleid. Es hatte sich um die Brust etwas verschoben, so daß man den Ansatz ihres vollen Busens sah. Olle hatte schon einige Zeit darauf hingestarrt und sich über den Hosenlatz gestrichen, unter dem sich eine leichte Erhöhung zeigte.
»Sei vorsichtig«, sagte Brita lächelnd. »Man beobachtet uns. Komm, wir gehen!«
Das Wetter war wirklich schön. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, und ein lauer Wind sang in den Baum kronen, als sie den schmalen Kiesweg entlang wanderten Einige Autos sausten vorbei und wirbelten Staub auf, aber im allgemeinen war der Verkehr ziemlich sparsam. Sie hielt die Hand in seiner Hosentasche und umfaßte seiner Schwanz durch das Taschenfutter.
Der Pornoklub lag in einer kleinen, engen Gasse ganz außerhalb des Ortes. Keine Schilder wiesen auf ihn hin aber Brita fand ihn.
Sie zeigten ihre Mitgliedskarten durch eine Luke in eine grünen Tür und wurden ohne weitere Fragen hineingelassen. In einem ziemlich kleinen Raum, mit Platz für zehn zwölf Personen, die auf unbequemen, steiflehnigen Holz Stühlen saßen, wurden Filme vorgeführt.
Paarung auf Paarung wurde auf der weißen Leinwand gezeigt, und Brita begann bedeutend aufgereizter zu werden als Olle. Die ganze Zeit hielt sie seinen Schwanz umklammert und stöhnte hemmungslos, so daß das Publikum durch ihre Anwesenheit und ihr ungeniertes Benehmen bedeutend geiler wurde als durch die miserablen Filme, die von einen surrenden Achtmillimeter-Projektor gezeigt wurden.
Als der Vorführer am Projektor den Film wechseln mußte, wurde die Leinwand in die Höhe gezogen, und dahinter gab es eine schmale Estrade. Ein schlankes Mädchen karr herein und begann einen erotischen Tanz auszuführen. Nach und nach warf sie ihre Kleider ab und stand zuletzt ganz nackt auf der Szene. Als Höhepunkt ihrer Nummer steckte sie den Daumen zwischen ihre Schenkel.
Der Alte auf dem Stuhl neben Olle keuchte hörbar, und man merkte, daß er sich mit der Hand einen in der Tasche herunterriß.
»Fickbillard«, erinnerte sich Olle, wurde das genannt, als er noch ein grüner Lausbub und Schüler am Gymnasium war.
Das Mädchen stand weiterhin auf der Szene mit dem Daumen zwischen den Schenkeln, bis ein ernster Mann auftrat und sich neben sie stellte. In der Hand hielt er eine Glasschale voll mit Papierzetteln.
»Meine Damen und Herren«, sagte er, »nun kommt die Verlosung der Mitgliedskarten. Lola hier wird einen Zettel ziehen, und derjenige
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