Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)
Kampf kam.
Ich lenkte das Rettungstier dorthin, wo die Einstiegsluke sein musste, obwohl auf dem Sonar nichts zu sehen war, legte die Hand auf die glatte Metallhülle und erteilte meinen Befehl.
:Unverzüglich Status melden Prinz Khemri «Kennung» übernimmt das Kommando:
Ich vergaß fast, durch den Schlauch zu atmen, während ich auf Antwort wartete. Sie kam nicht sofort, und ich fühlte erst eine Vibration durch den Rumpf laufen – aber schließlich kam die Psitech-Antwort.
:Willkommen, Prinz Khemri «Kennung» auf Khorkrek 1118. S tatus aus Ruhezustand erwacht, hochfahrend, bis alle Systeme voll einsatzbereit sind:
Die Luke unter mir öffnete sich, und eine Kaskade aus Wasser spülte mich und das Rettungstier ins Innere.
:Äußere Tür offen lassen:
Ich hielt den Atem an und befahl dem Rettungstier zurückzuschwimmen in den See, wo es überleben würde und vielleicht sogar den Kharalchanern noch nützliche Dienste erweisen konnte. Außerdem würde es die beiden Sicherheitsleute ablenken, die schon nach mir suchen mussten.
Sobald das Rettungstier fort war, wies ich das Schiff an, die äußere Tür zu schließen und auf Normaldruck zu gehen. Das dauerte weniger als zwei Minuten, fühlte sich aber viel länger an. Einmal mehr hatte ich vergessen, dass ohne Erweiterung selbst so etwas Simples, wie tief unter Wasser den Atem anzuhalten, eine erhebliche Herausforderung darstellte.
Ein wenig prustend verließ ich die Luftschleuse und betrat das Schiff. Es hatte einen Mechtech-Rumpf, aber das war nicht gleich zu sehen, denn der letzte Prinz, der es befehligt hatte, hatte offenbar sehr eigentümliche Vorstellungen von der Innenausstattung eines Sternenschiffs gehabt. Der Boden bestand aus Pseudomarmor, von Goldadern durchzogen, und die Wände waren mit einer Bitech-Reproduktion von Kastanienholz vertäfelt, die einen so tiefgelben Glanz besaß, dass sie nie poliert werden musste. Die Luken und Türen waren – wiewohl mit Imperialer Mechtech gepanzert – mit feuerfesten Bitech-Hölzern verkleidet. Und so wirkte das gesamte Schiffsinnere wie ein Haus aus der antiken Periode der alten Erde. Es gab sogar eine Wendeltreppe auf die Brücke, aber als ich sie hinaufstieg, nahm ich einen Psitech-Belag wahr, der Steuerungselemente zum Einziehen der Treppenstufen enthielt, so dass ein Fallschacht daraus wurde.
Es gefiel mir. Wer auch immer dieses Schiff ausgestattet hatte, er hatte eine Menge derselben Psitech-Biografien durchlebt wie ich. Es hätte sogar einem Schiff aus einer Episode der Heldentaten von Prinz Garikm nachempfunden sein können.
Ich betrat die Brücke durch eine Doppeltür aus nietenbeschlagener Bronze und grünem Leder, die geräuschlos aufschwang, als ich mich näherte. Drinnen sprang ein Kamin an, und ein gewaltiger Sessel aus scharlachrotem Leder schwang zu mir herum. Ich setzte mich hinein und spürte die Gegenwart der Bitech-Intelligenz des Schiffs, die nach meiner Aufmerksamkeit lechzte.
:Ich habe das Kommando übernommen:
Es gab eine sonderbare Verzögerung, bis das Schiff antwortete.
:Psitech-Bestätigung. Bitech-Bestätigung anomal. Codephrase erbeten:
Plötzlich stieg eine Ahnung in mir hoch. In diesem Körper hatte ich nicht die korrekte Bitech-Signatur, und natürlich kannte ich keine Codephrasen, die für dieses Schiff relevant gewesen wären.
:Ich bin Regulant und operiere in nichterweitertem Körper. Kommandoübernahme vorläufig zulassen, bis Verbindung zum Imperialen Geist möglich ist, um Bestätigung einzuholen:
Ich sandte das mit einiger Heftigkeit, indem ich meine gesamte mentale Kraft hineinlegte. Hoffentlich würde das helfen, um das Schiff zu überzeugen. Vielleicht wusste es auch über Regulanten Bescheid, dank einiger geheimer Instruktionen, die sich in seiner Intelligenzbasis verbargen.
Es gab wieder eine Verzögerung. Ich konnte fast fühlen, wie das Bitech-Gehirn tief drunten im Schiff alles durchdachte.
:Bewilligt. Vorläufiges Kommando bestätigt. Mitteilung an I mperialen Geist nicht möglich. Priesterbesatzung unvollständig. Keine Priester in den Staukammern:
Ich stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus und lehnte mich entspannt in dem großen Sessel zurück. Interessant, dass das Schiff über Staukammern verfügte. Nur wenige Imperiale Schiffe dieser Größe waren darauf eingerichtet, die Besatzung im Kälteschlaf einzulagern, bis sie gebraucht wurde. Diese Technologie hatte zwar Schwächen – bei zehn Wiederbelebungen blieb einer auf der
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