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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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hundertfünfzigtausend Habitatsbewohner rechtzeitig auf den Planeten zu schaffen, aber ich nahm an, dass sie es zumindest versuchen mussten.
    Es kam nur ein Grund für den Alarm in Frage. Das Wurmloch musste sich früher als erwartet geöffnet haben.
    Die Piratenflotte kam durch.

20
    Ein paar Sekunden lang war ich wie erstarrt durch den Alarm. Alle meine Gedanken waren nun bei Raine. Ihr Schiff würde hinausgejagt werden, um zu versuchen, die Piraten aufzuhalten, zusammen mit den wenigen anderen, die man in den letzten vier Monaten zumindest teilweise überholt hatte. Ein Himmelfahrtskommando, die zu Jungen und die zu Alten in museumsreifen, unzureichend bewaffneten Schiffen. Sie hatten keine Chance …
    »Khem! Khem Greif!«
    Verwundert sah ich mich um. Ein Mann und eine Frau kamen durch die Bäume auf mich zu. Beide trugen grünschwarze Sicherheitsanzüge und hatten schussbereite Synapsenschocker im Anschlag.
    Ich schätze, dass ich unter engmaschigerer Überwachung gestanden hatte als gedacht.
    »Stehen bleiben und Hände hoch!«
    Ich änderte erneut meine Meinung. Ich würde nicht als Gefangener irgendwo herumhängen. Wenn ich frei blieb und es ein Schiff in diesem See gab, konnte ich vielleicht sogar etwas Nützliches tun. Für Raine, wenn schon nicht für die undankbaren Kharalchaner.
    Ich winkte den Sicherheitsleuten zu und stürzte mich kopfüber in den See. Das Rettungstier tauchte – dazu war es abgerichtet – unter mich und wieder auf, und schon saß ich auf seinem Rücken. Ich atmete eine Wolke von Luftblasenaus und schloss den Mund über dem Atemschlauch. Dann, meinem scharfen Psitech-Kommando folgend, trug mich das Rettungstier hinunter, hinunter durch das helle Wasser nahe der Oberfläche bis in die dunklen Tiefen des Sees, die zum unteren Speicher führten.
    Wenn die Agenten keine künstlichen Kiemen besaßen, würden sie mir nicht so bald folgen können, und es hätte mich wirklich sehr überrascht, wenn die Kharalchaner noch immer über diese Tech verfügten. Wenn ich Glück hatte, hatten sie nicht einmal das Rettungstier gesehen und würden am Ufer patrouillieren, um darauf zu warten, dass ich irgendwo an Land ging.
    Zwischen dem See und dem Speicher war eine unelastische, wasserdurchlässige Membran eingezogen, um Fische und wohl auch Schwimmer vom Trinkwasser fernzuhalten, aber ich wusste, dass es irgendwo einen Durchlass geben musste. Da das Rettungstier einen Sonarbildrechner hatte, dauerte es nicht lange, um eine interessanterweise recht große Schleuse aufzuspüren, viel größer, als ein technischer Durchlass hätte sein müssen. Sie war verschlossen, aber ich umging die Sicherheitsmaßnahmen mit einem direkten Psitech-Befehl, der beide Türen öffnete.
    Es war vollkommen dunkel im Inneren des Speichers, und nicht zum ersten Mal vermisste ich meine erweiterten Augen. Aber das Tier hatte sein Sonar, und damit begann ich einen Suchdurchlauf, der das Innere des Speichers abbildete.
    Ich war am meisten an der äußeren Wand interessiert, denn sie war auch die äußere Wand des Delfin-Rings. Wenn der Speicher irgendwo schmaler wurde und die Wand dicker als die üblichen fünf Meter, wäre das ein Fingerzeig, dass dahinter etwas verborgen war.
    Aber als ich es fand, war es nicht in der äußeren Wand. Eswar genau vor mir, genau in der Mitte des Speichers, und saß einfach frech mitten auf dem Grund. Ich nahm an, dass man es irrtümlich für ein gewaltiges Filtersystem halten sollte, aber ich erkannte die Scheibenform sofort.
    Es war ein Mechtech-Bitech-Hybridschleuderschiff der Khorkrek-Klasse, ein Modell, das erst drei- oder vierhundert Jahre alt war. Es verfügte, wenn es vollständig ausgerüstet war, nicht nur über ein Mechtech-Wurmloch-Triebwerk und interplanetare Mechtech- und Bitech-Triebwerke, sondern hatte an Bord auch ein Kragor-Einzelschiff, das mit sehr großer Beschleunigung über eine »Schleuder« abgeschossen werden konnte – eine zur Waffe umgerüstete Vorrichtung der Imperialen Gravitationskontrolle, mit der man ebenso Raumschrott einsammeln und abfeuern wie auch einen Kampfjäger starten lassen konnte.
    Es war genau das Schiff, das ich mir immer gewünscht hatte, in jenen Jahren der Tagträumerei in meinem Kandidatentempel. Es war komplett automatisiert, so dass ich es allein fliegen konnte, zumindest eine Weile lang. Es war präzise die Art von Schiff, die ein Prinz als persönliches Fluchtschiff verstecken würde und die auch Krallen zeigen konnte, wenn es zu einem

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