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Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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nicht nach meinem Leben trachten“, sagte sie und fixierte Nick mit ihren Augen.
    Nick wich ihrem Blick aus.
    Ihn freute es, dass ihn Esther für einen guten Menschen hielt, da er nicht glaubte, dass sie damit nur Eindruck schinden wollte.
    Sie schien eine Frau zu sein, die sagte, was sie dachte. Das mochte Nick.
    Nick konnte nicht verstehen, mit welcher Beharrlichkeit Esther die Meinung vertrat, dass sie nicht in Gefahr sei. Verschwieg sie etwas?
    Wenn sie es nicht sagen mochte, dann war Nick der Letzte, der es erfahren wollte.
    „Dann lassen Sie uns wenigstens die Polizei rufen. Vielleicht schicken die jemanden.“
    Esther lachte.
    „Nick, das hier ist Jerusalem, nicht Amerika oder Europa. Wenn man hier kein Jude ist, ist es schwer, die Polizei auf seiner Seite zu haben.“
    „Aber Ostjerusalem wird doch von Arabern verwaltet. Araber helfen einander doch.“
    Esther musste laut lachen.
    „Das mag stimmen, nur diese Gewaltenaufteilung täuscht über die Wahrheit hinweg. Die israelische Politik räumt den Arabern nicht wirklich Rechte ein, außerdem bin ich keine Araberin. Ich bin Armenierin.“
    Und schon wieder war Nick in ein Fettnäpfchen getreten. Er war der festen Überzeugung , dass Esther so wie ihre Nichte Rebecca Araberin war.
    So langsam kapierte er gar nichts mehr. Jerusalem und Israel sind für meinen amerikanischen Verstand eindeutig zu kompliziert, dachte er.
    „Verzeihen Sie, ich meinte … nun, weil Rebecca sagte, sie wäre …“
    „Araberin? Ja, sie ist Araberin. So schön Jerusalem auch ist, so kompliziert ist es. Machen Sie sich keine Gedanken. Sie werden schon sehr bald hinter die Faszination dieser schönsten Städte der Welt kommen.“
    „Aber Tante. Egal, was du sagst, wir können hier nicht bleiben. Das ist doch viel zu gefährlich, außerdem bist du krank“, sagte Rebecca flehend.
    „Kind, mach dir keine Sorgen um mich. Zieh du in ein Hotel. Ich komme schon alleine zurecht.“
    „Dich alleine lassen. Niemals“, beharrte Rebecca.
    „Wenn Sie wollen, kann ich die nächsten Tage hier übernachten, falls die Diebe wiederkommen sollten“, sagte Nick.
    „Hörst du, Rebecca. Du kannst ins Hotel ziehen und dein junger Freund kann in deinem Zimmer Quartier nehmen und auf mich aufpassen. Das ist doch sehr nett von ihm. Ich hoffe, dass deine Arbeit nicht darunter leidet, Nick.“
    „Ich lass dich nicht alleine , Tante …“, sagte Rebecca leicht eingeschnappt.
    „Nun gut, dann werden wir die nächsten Tage zu dritt verbringen. Du schläfst in meinem Zimmer und Nick in deinem, aber nur, wenn es dir wirklich nichts ausmacht, Nick.“
    „Nein, ganz und gar nicht“, antwortete Nick.
    Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, an diesem Tage eine geniale Idee gehabt zu haben.
    Rebecca hatte ihm zwar gesagt, dass er nicht ihr Typ war, dennoch konnte er sich nicht dagegen wehren, ihre Nähe zu suchen.
    Er hoffte nur, dass er sich da nicht in etwas Aussichtsloses verrannte.
    Leider war die größte Nebenwirkung der Liebe der Schmerz, der sehr gerne immer nur eine der beiden Personen heimsuchte.
    „Rebecca, macht es Ihnen etwas aus, wenn Sie mich in mein Hotel fahren, um einige Sachen für die nächsten Tage zu holen?“
    „Eigentlich nicht. Jedoch wäre es mir lieber, wenn Sie den Wagen nehmen und ohne mich fahren. Ich möchte meine Tante jetzt ungern alleine lassen.“
    „Kindchen …“, wollte die Tante einwenden.
    „Sie haben Recht. Wenn Sie mir sagen, wie ich fahren soll, kein Problem.“
    „Das ist ganz einfach. Kommen Sie mit, ich habe eine Straßenkarte im Auto.“
    Nick verabschiedete sich von Esther und folgte Rebecca zum Wagen.
    „Sie müssen nicht hier schlafen, Nick. Wie Sie schon bemerkt haben, ist meine Tante eine sehr bescheidene Frau. Den Luxus, den Sie gewöhnt sind, werden Sie hier nicht erfahren.“
    „Ich habe es Ihrer Tante versprochen. Denken Sie etwa, ich könnte nicht bescheiden sein?“
    „Nun, wenn man nie gelernt hat , was Armut bedeutet, ist es nicht leicht, damit klar zu kommen.“
    „Da irren Sie sich ganz gewaltig. Meine Eltern sind auch ganz einfache Leute. Gut, nicht so arm wie Ihre Tante, aber ich brauche keinen Luxus“, sagte Nick und wusste, dass er schwindelte. Nick genoss jede Annehmlichkeit, die ihm das Geld bot und seine Eltern gehörten der gehobenen Mittelschicht Amerikas an.
    Er verdiente nicht schlecht und Geld hatte für ihn nur einen Zweck, das Leben angenehmer zu machen.
    „Auch kein warmes Wasser beim Duschen?“
    „Nein“, antwortete

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