Das Kapital (Gesamtausgabe)
Wirkungsfähigkeit nach, in natura ersetzt werden durch ein neues Exemplar entsprechender Art. Bleibt die Produktivkraft der Arbeit dieselbe, so schließt dieser Naturalersatz den Ersatz desselben Werts ein, den das konstante Kapital in seiner alten Form hatte. Steigert sich aber die Produktivkraft der Arbeit, so daß dieselben stofflichen Elemente mit weniger Arbeit reproduziert werden können, so kann ein geringerer Wertteil des Produkts den konstanten Teil völlig in natura ersetzen. Der Überschuß kann dann zur Bildung von neuem Zusatzkapital dienen, oder es kann einem größern Teil des Produkts die Form von Konsumtionsmitteln gegeben oder die Mehrarbeit kann 1266
DAS KAPITAL
vermindert werden. Nimmt dagegen die Produktivkraft der Arbeit ab, so muß ein größrer Teil des Produkts in den Ersatz des alten Kapitals eingehn; das Mehrprodukt nimmt ab.
Die Rückverwandlung von Profit, oder überhaupt irgendeiner Form des Mehrwerts, in Kapital zeigt - wenn wir von der geschichtlich bestimmten <858> ökonomischen Form absehn und sie nur als einfache Bildung neuer Produktionsmittel betrachten -, daß der Zustand immer noch fortbesteht, worin der Arbeiter außer der Arbeit zur Erwerbung unmittelbarer Lebensmittel Arbeit anwendet, um Produktionsmittel zu produzieren.
Verwandlung von Profit in Kapital heißt nichts als Anwendung eines Teils der überschüssigen Arbeit zur Bildung neuer, zuschüssiger Produktionsmittel. Daß dies in der Form der Verwandlung von Profit in Kapital geschieht, heißt nur, daß nicht der Arbeiter, sondern der Kapitalist über die überschüssige Arbeit verfügt.
Daß diese überschüssige Arbeit erst durch ein Stadium durchgehn muß, wo sie als Revenue erscheint (während sie z.B. beim Wilden als direkt auf Produktion von Produktionsmitteln gerichtete überschüssige Arbeit erscheint), heißt nur, daß diese Arbeit oder ihr Produkt vom Nichtarbeiter angeeignet wird. Was aber in der Tat in Kapital verwandelt wird, ist nicht der Profit als solcher. Verwandlung von Mehrwert in Kapital heißt nur, daß der Mehrwert und das Mehrprodukt vom Kapitalisten nicht als Revenue individuell konsumiert wird.
Was aber wirklich so verwandelt wird, ist Wert, vergegenständlichte Arbeit, resp. das Produkt, worin dieser Wert sich unmittelbar darstellt oder wogegen er, nach vorheriger Verwandlung in Geld, ausgetauscht wird.
Auch wenn der Profit in Kapital rückverwandelt wird, bildet nicht diese bestimmte Form des Mehrwerts, der Profit, die Quelle des neuen Kapitals. Der Mehrwert wird dabei nur aus einer Form in die andre verwandelt.
Aber es ist nicht diese Formverwandlung, die ihn zu Kapital macht. Es ist die Ware und ihr Wert, die nun als Kapital fungieren. Aber daß der Wert der Ware nicht bezahlt ist - und nur dadurch wird er Mehrwert -, ist für die Vergegenständlichung der Arbeit, den Wert selbst, durchaus gleichgültig.
Das Mißverständnis drückt sich in verschiednen Formen aus. Z.B. daß die Waren, aus denen das konstante Kapital besteht, ebenfalls Elemente von Arbeitslohn, Profit und Rente enthalten. Oder aber daß, was Revenue für den einen, Kapital für den andern vorstellt, und dies daher bloß subjektive Beziehungen sind. So enthält das Garn des Spinners einen Wertteil, der Profit für ihn vorstellt. Kauft der Weber also das Garn, so realisiert er den Profit des Spinners, für ihn selbst aber ist dies Garn nur ein Teil seines konstanten Kapitals.
Außer dem schon früher über das Verhältnis von Revenue und Kapital Entwickelten ist hier zu bemerken: Was dem Wert nach betrachtet als konstituierend mit dem Garn in das Kapital des Webers eingeht, ist der Wert des Garns. Wie die Teile dieses Werts sich in Kapital und Revenue, mit andern Worten in bezahlte und unbezahlte Arbeit, für den Spinner selbst <859> aufgelöst haben, ist vollständig gleichgültig für die Wertbestimmung der Ware selbst (abgesehn von den Modifikationen durch den Durchschnittsprofit). Es lauert hier immer im Hintergrund, daß der Profit, überhaupt der Mehrwert, ein Überschuß über den Wert der Ware ist, der nur durch Zuschlag, wechselseitige Prellerei, Veräußerungsgewinn gemacht wird. Indem der Produktionspreis oder auch der Wert der Ware gezahlt wird, werden natürlich auch die Wertbestandteile der Ware gezahlt, die sich für ihren Verkäufer in Revenueform darstellen. Von Monopolpreisen ist hier natürlich nicht die Rede.
Zweitens ist es ganz richtig, daß die Warenbestandteile, woraus das konstante Kapital
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