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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Dayton
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1. KAPITEL
    Sie hatte ihn endlich gefunden. Er saß an der Bar, und seine weißen Zähne blitzten, als er irgendeine Brünette anstrahlte. In dem zu einem Nachtclub umgebauten alten Lagerhaus in dem ehemaligen Viertel der New Yorker Textilindustrie kreisten die Spotlights und tauchten die stark geschminkten Besucher in grelle Farben. Der Mann, auf den sie es heute Nacht abgesehen hatte, war nicht geschminkt. Der Scheich von Qarif. Zumindest war das sein Titel.
    Als sie sich langsam und möglichst unauffällig in seine Richtung bewegte, sah Ellen, dass die flackernden Spotlights sein Gesicht erst rosa färbten, dann in ein fahles Grün tauchten, dann blau sprenkelten. Was seine Attraktivität aber nicht beeinträchtigte. Und das wusste er auch.
    Er warf leicht den Kopf zurück, lachte und wirkte dabei unübertrefflich. Augen wie schwarzer Samt, gerade weiße Zähne und hohe Wangenknochen. Das Foto wurde ihm bei weitem nicht gerecht.
    Zwar war auch darauf deutlich zu erkennen, dass er aussah wie ein Filmstar, aber es zeigte nicht seine enorm erotische Ausstrahlung, die selbst aus dieser Entfernung zu spüren war. Doch auch wenn er der attraktivste Mann war, den sie in den letzten zehn Jahren gesehen hatte, so durfte sie nicht vergessen, dass er nur ihr Observationsobjekt war und sie einen Auftrag zu erfüllen hatte. Was er natürlich nicht merken durfte.
    Außerdem kannte sie verwöhnte reiche Playboys. Einige sogar sehr gut. Und so wusste sie mittlerweile, der äußere Schein konnte täuschen.
    Davis Lowe, zum Beispiel, war bereits mit einem silbernen Löffel im Mund geboren und hatte immer Erfolg gehabt. Mit seinem Charme und seinem Geld hatte er sie sofort für sich eingenommen, als sie noch sehr jung gewesen war.
    Sie hatte viele seiner verwöhnten Freunde aus ebenfalls reichem Hause kennen gelernt, und ihr war schnell klar geworden, dass die sich alle sehr ähnlich waren.
    Ob sie nun aus New York oder aus New Delhi kamen, alle erwarteten, dass die ganze Welt sie bewunderte und ihnen jeden Wunsch von den Augen ablas.
    Dieser Vertreter seiner Gattung war wenigstens ansehnlich.
    Endlich reagierte er auf ihren herausfordernden Blick und sah zu ihr rüber.
    Ellen lächelte kurz, wandte sich dann ab und zählte die Sekunden.
    Eins … Sie fand einen leeren Barhocker neben ihm, setzte sich und bestellte einen Gin Tonic. Sieben, acht, neun … Musste sie ihm etwa noch einen Blick zuwerfen? Schöne Männer brauchten manchmal etwas länger, bis sie begriffen.
    Ellen warf das Haar zurück. Lang, glatt und goldblond, war es eine ihrer wirksamsten Waffen.
    “Hallo.”
    Bingo. Sie hatte ihn am Haken. Genau vierzehn Sekunden hatte sie gebraucht.
    Sie hatte es schon mal schneller geschafft, aber immerhin. Wenn es mit dem Augenkontakt nicht klappte, dann meistens mit dem Haar.
    Sie drehte sich um und unterzog ihren Scheich einer genaueren Musterung. Aus der Nähe merkte sie, dass sein strahlendes Lächeln vielleicht sogar ihr gefährlich werden könnte. Sie hob abschätzend eine Augenbraue, um sich ganz cool zu geben, aber die Wirkung verpuffte, weil sie sich wegen der lauten Musik zu ihm neigen und fast schreien musste, um sich verständlich zu machen.
    “Nur hallo?” meinte sie. “Mehr haben Sie nicht zu bieten? Was für ein Flirt soll das werden?”
    Er schüttelte lächelnd den Kopf. “Gar keiner, nur ein Hallo. Aber sicher sind eine Menge Männer hier gern zu mehr bereit.”
    Er sprach ein tadelloses Englisch, wenn auch mit einem leichten Südstaatenakzent, und trug ein offenes, kurzärmeliges Navyhemd über einem weißen T-Shirt. So eng wie das T-Shirt um seinen schlanken, aber durchaus muskulösen Oberkörper lag, musste es eine Nummer zu klein sein. Eine Khakihose rundete sein Outfit ab. Alles in allem nicht gerade das, was man von dem Spross einer Königsfamilie erwarten würde, aber es sah gut an ihm aus.
    Sehr gut sogar. War das wirklich der Mann, nach dem sie suchte?
    Ellen musterte aufmerksam sein Gesicht noch einmal und verglich es in Gedanken mit dem Foto. Ja, das war er zweifellos.
    Sie hob lässig eine Schulter. Bei diesem Mann, der gewohnt war, dass alle Frauen ihn anhimmelten, kam sie sicher weiter, wenn sie sich kühl und überlegen gab.
    “Kein Interesse”, erwiderte sie. Sie nahm den Drink an, den der Barkeeper ihr reichte, und nippte daran, ohne bei dem bitteren Geschmack das Gesicht zu verziehen. Sie mochte lieber Fruchtcocktails, aber zu einer coolen Frau passten keine Getränke mit bunten

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