Das Kapital (Gesamtausgabe)
entsprechenden Teils des Gesamtkapitals betrachtet werden kann.
<862> Hier bildet der Arbeitslohn, gemessen durch das variable Kapital, 20% vom vorgeschoßnen Kapital; der Mehrwert, auf das Gesamtkapital berechnet, 30%, nämlich 15% Profit und 15% Rente. Der gesamte Wertbestandteil der Ware, worin sich die neu zugesetzte Arbeit vergegenständlicht, ist gleich 100v + 150m =
250. Seine Größe ist unabhängig von seiner Zerfällung in Arbeitslohn, Profit und Rente. Wir sehn aus dem Verhältnis dieser Teile zueinander, daß die Arbeitskraft, die mit 100 in Geld, sage 100 Pfd.St., bezahlt wurde, ein Arbeitsquantum geliefert hat, das sich in einem Geldquantum von 250 Pfd.St. darstellt. Wir sehn daraus, daß der Arbeiter 11/2mal soviel Mehrarbeit wie Arbeit für sich selbst getan hat. War der Arbeitstag = 10
Stunden, so arbeitete er 4 Stunden für sich und 6 für den Kapitalisten. Die Arbeit der mit 100 Pfd.St. gezahlten Arbeiter drückt sich daher aus in einem Geldwert von 250 Pfd.St. Außer diesem Wert von 250 Pfd.St. ist nichts zu teilen zwischen Arbeiter und Kapitalist, zwischen Kapitalist und Grundeigentümer. Es ist der dem Wert der Produktionsmittel von 400 neu zugesetzte Gesamtwert. Der so produzierte und durch das Quantum in ihm vergegenständlichter Arbeit bestimmte Warenwert von 250 bildet daher die Grenze für die Divi-1270
DAS KAPITAL
denden, die Arbeiter, Kapitalist und Grundeigentümer in der Form von Revenue, von Arbeitslohn, Profit und Rente aus diesem Wert ziehn können.
Gesetzt, ein Kapital von derselben organischen Komposition, d.h. demselben Verhältnis der angewandten lebendigen Arbeitskraft zu dem in Bewegung gesetzten konstanten Kapital, sei gezwungen, für dieselbe Arbeitskraft, die das konstante Kapital von 400 in Bewegung setzt, 150 Pfd.St. statt 100 zu zahlen; und gesetzt ferner, Profit und Rente teilten sich auch in verschiednen Verhältnissen in den Mehrwert. Da vorausgesetzt, daß das variable Kapital von 150 Pfd.St. dieselbe Arbeitsmasse in Bewegung setzt wie früher das von 100, wäre der neu produzierte Wert nach wie vor 250 und der Wert des Gesamtprodukts nach wie vor = 650, aber wir hätten dann: 400c + 150v + 100m; und diese 100m zerfielen etwa in 45 Profit plus 55 Rente. Die Proportion, worin sich der neu produzierte Gesamtwert in Arbeitslohn, Profit und Rente verteilt, wäre sehr verschieden; ebenso wäre die Größe des vorgeschoßnen Gesamtkapitals verschieden, obgleich es nur dieselbe Gesamtmasse von Arbeit in Bewegung setzt. Der Arbeitslohn betrüge 273/11%, der Profit 82/11%, die Rente 10% auf das vorgeschoßne Kapital; der Gesamtmehrwert also etwas über 18%.
Infolge der Erhöhung des Arbeitslohns wäre der unbezahlte Teil der Gesamtarbeit verändert und damit der Mehrwert. Der Arbeiter hätte bei zehnstündigem Arbeitstag 6 Stunden für sich und nur 4 Stunden für den
<863> Kapitalisten gearbeitet. Auch die Verhältnisse von Profit und Rente wären verschieden, der verminderte Mehrwert wäre in verändertem Verhältnis zwischen Kapitalist und Grundeigentümer geteilt. Endlich, da der Wert des konstanten Kapitals unverändert geblieben und der Wert des vorgeschoßnen variablen Kapitals gestiegen, drückte sich der verminderte Mehrwert in einer noch mehr verminderten Bruttoprofitrate aus, worunter wir hier das Verhältnis des Gesamtmehrwerts zum ganzen vorgeschoßnen Kapital verstehn..
Der Wechsel im Wert des Arbeitslohns, in der Rate des Profits, in der Rate der Rente könnte sich, welches auch immer die Wirkung der Gesetze wäre, die das Verhältnis dieser Teile regulieren, nur bewegen in den Grenzen, die der neugeschaffne Warenwert von 250 setzt. Eine Ausnahme fände nur statt, wenn die Rente auf einem Monopolpreis beruhte. Dies würde am Gesetz nichts ändern, sondern nur die Betrachtung komplizieren. Denn betrachten wir in diesem Fall bloß das Produkt selbst, so wäre nur die Teilung des Mehrwerts verschieden; betrachten wir aber seinen relativen Wert gegenüber andern Waren, so fände sich nur diese Verschiedenheit, daß ein Teil des Mehrwerts von ihnen auf diese spezifische Ware übertragen wurde.
Rekapitulieren wir:
Wert des Produkts
Neuwert
Mehrwertsrate
Bruttoprofitrate
Erster Fall:
400c + 100v + 150m = 650
250
150%
30%
Zweiter Fall:
400c + 150v + 100m = 650
250
662/3%
182/11%
Erstens fällt der Mehrwert um ein Drittel seines frühern Betrags, von 150 auf 100. Die Profitrate fällt um etwas mehr als ein Drittel, von 30% auf 18%, weil der
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