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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Brustkorb.
    Auch ein immer leiser werdendes Atemgeräusch, starke Unruhe oder Teilnahmslosigkeit müssen rasch vom Arzt abgeklärt werden.
    Jedes asthmakranke Kind gehört in ärztliche Betreuung.
    Was macht der Arzt?
    Der Arzt untersucht im akuten Fall, wie ausgeprägt die Atemnot ist. Er entscheidet, welche allopathischen Medikamente verabreicht werden müssen (zum Beispiel ß-Mimetika, Vagolytika, Steroide oder Leukotrienantagonisten) und durch welche komplementären Maßnahmen die Therapie ergänzt werden kann.
    Bei ausgeprägter Atemnot wird der Arzt Ihr Kind in eine Kinderklinik einweisen.
    Heilungschancen
    Das Infektasthma ist weniger hartnäckig als das allergische Asthma. Die Chancen für eine vollständige Ausheilung sind besser, wenn Asthma im Kleinkindalter beginnt, und schlechter, wenn es erst im Schulalter auftritt, besonders nach der Pubertät. Ein wichtiges Ziel der Therapie muss ein erfolgreiches Beherrschen der akuten Asthmasymptome und Einschränkungen durch die Krankheit sein (so genanntes Asthmamanagement, > ). Wenn die Symptome beseitigt werden können, löst sich in der Tat viel von der so genannten asthmapsychologischen Symptomatik: Atemnot führt zu Angst, Angst führt zu Atemnot, diese wiederum zu Angst, diese wieder zu Atemnot und so fort. Vor allem kann dadurch bei richtiger Führung verhindert werden, dass die Bindung des Kindes an die Mutter und die Angst auf beiden Seiten zu einer psychisch bedingten Verschlimmerung der Erkrankung führt.
    Lernt das Kind sein Asthma selbst einzuschätzen und akut zu behandeln, kann es unabhängiger von elterlicher Aufsicht leben und sich bewegen – auch das fördert die Heilung.

    Hintergründe zu Asthma bronchiale
    Zwar konnte die Behandlung von Asthma immer mehr verbessert, die Zunahme der Asthmaerkrankungen jedoch nicht verhindert werden.
    Die zentrale Frage aus ganzheitlicher Sicht muss also lauten: Warum neigen heutzutage so viele Kinder zu Asthma bronchiale? Dazu einige interessante Aspekte, die dieses Gebiet erhellen.
    Mit natürlichen Materialien wie Erde und Matsch spielen zu dürfen, ist etwas Wunderbares für Kinder, und wichtig, um ihr Immunsystem reifen zu lassen.
    Atmung und Störungen des Immunsystems
    Entscheidend für die beim Asthma typische chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Atemwege scheint zu sein, dass die Kinder die Reaktion ihres Immunsystems nicht richtig regulieren und im Gleichgewicht halten können. Im gesunden Zustand werden bestimmte Abwehrzellen (so genannte TH1 = T-Helferzellen 1) bei Kontakt mit Allergenen aktiv. Diese gesunde Abwehr bildet sich in der Zeit heraus, in der der Zahndurchbruch erfolgt. Kinder mit Asthma reagieren dagegen vor allem mit Hilfe so genannter TH2-Zellen (T-Helferzellen 2). Eine solche TH2-Immunantwort findet man normalerweise vor allem in Situationen, in denen etwas Fremdes Überhand nimmt und eindringt, wie bei Würmern im Darm, aber auch bei Krebserkrankungen oder bei starken Angstzuständen. (Im Positiven ist dies der Fall bei einer Schwangeren, bei der es ja gewollt ist, dass etwas Fremdes in ihr wachsen darf. Die angehende Mutter wird während der Schwangerschaft sozusagen immunologisch etwas »zahnlos«, akzeptiert mit ihrem Immunsystem einen Zustand, den sie sonst nicht tolerieren darf, nämlich dass Fremdes in sie eindringt und sich in ihr aufhält.)
    Warum kommt es bei Kindern mit Asthma zu einer vermehrten TH2-Immunantwort? Warum wird also zu viel Fremdes zugelassen und warum kann sich das Kind nicht genügend wehren? Die Ursache liegt zum Teil in einem Übermaß an Hygiene, wie es in unserer westlich-zivilisierten Welt schon Standard ist. Denn in einem Milieu, das zu hygienisch und sauber ist, wird das Immunsystem untätig und lernt nicht, am Widerstand stark zu werden. Es kann sich dann nicht mehr so gut wehren und lässt zu viel Fremdes zu.
    Wenn Kinder nicht mit einer »gesunden Menge an Dreck« in Berührung kommen, sondern unter übertrieben hygienischen Verhältnissen erzogen werden, kommt es zu einem so genannten »TH1-zu-TH2-Wechsel«. Bei einem Nachweis von bestimmten Allergien müssen natürlich Kontakte mit den Allergenen vermieden werden. Im Hinblick auf eine generelle Gesundheitsstärkung müssen die Kinder jedoch mit »Schmutz und Dreck« in Kontakt kommen dürfen, um am Widerstand immunologisch zu reifen (»Schmutz-Impfung«). So wird auch verständlich, warum Kinder, die auf Bauernhöfen leben, am wenigsten Asthma haben, weil gerade das natürliche

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