Das Kinder-Gesundheitsbuch
Infekte.
WICHTIG
Eine Lungenentzündung muss immer von einem Arzt behandelt und begleitet werden!
Wann zum Arzt?
Gehen Sie bei Atemnot und blauen Lippen sofort zum Arzt oder in die Klinik. Auch Säuglinge mit Fieber und Husten gehören untersucht. Verschlechtert sich eine Bronchitis (siehe > ) nach zwischenzeitlicher Besserung und dauert Husten oder eine Erkältung länger als fünf Tage, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Was macht der Arzt?
Wichtig ist zunächst die Entscheidung, ob das Kind in einer Klinik behandelt werden muss. In den meisten Fällen kann es zu Hause gepflegt werden. Für diese Entscheidung muss der Arzt das Kind sorgfältig körperlich untersuchen. Außerdem ist eine ausführliche Anamnese erforderlich, je nach Krankheitsverlauf eine Blutuntersuchung und ein Keimnachweis, mit dem überprüft wird, ob eine Keuchhusten-Pneumonie bei Säuglingen vorliegt. In einigen Fällen kann auch eine Röntgenaufnahme der Lungen notwendig sein.
Haben die Eltern Zeit und Kraft, das Kind zu Hause zu pflegen, kann es bei enger hausärztlicher Betreuung eine Lungenentzündung meist daheim bewältigen.
Der Arzt muss auch entscheiden, ob eine antibiotische Therapie notwendig ist. Das ist am ehesten der Fall bei Früh- und Neugeborenen, bei geschwächten oder mangelernährten (untergewichtigen) Säuglingen, bei körperlich behinderten Kindern, bei Kindern mit einer Mukoviszidose sowie bei Kindern, bei denen die Diagnose zu spät gestellt wurde oder die durch zusätzliche Infektionen zu stark geschwächt sind. Eine Antibiotika-Therapie ist auch immer zu empfehlen, wenn mehrere »Etagen« betroffen sind, also zum Beispiel bei Ohrenentzündung, Lungen- und Nasennebenhöhlenentzündung und so fort.
Sämtliche Maßnahmen, die von den Eltern durchgeführt werden können, werden vom Arzt angeordnet und mit den Eltern zusammen geübt wie zum Beispiel der Brustwickel. Bei der Bewältigung der Krankheit haben sich die folgenden potenzierten Natursubstanzen sehr bewährt.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Eine Lungenentzündung muss immer von einem Arzt behandelt und begleitet werden! Ist eine bakterielle Entzündung nachgewiesen und liegt ein schwerer Verlauf vor, wird der Arzt ein Antibiotikum verschreiben.
Komplementär wird die Therapie folgendermaßen durchgeführt:
Die wichtigsten Therapiemaßnahmen bei einer Lungenentzündung sind
Brustwickel mit Senfmehl
(siehe > ), bei Unverträglichkeit von Senf
Brustwickel mit Ingwerwurzelmehl
(siehe > ). Eine Behandlung ohne Antibiotika erfordert bei jeder Lungenentzündung neben der engmaschigen ärztlichen Kontrolle die tägliche Durchführung des Brustwickels bis zur stabilen Entfieberung.
Außerdem helfen folgende Maßnahmen und Medikamente:
Inhalieren mit Pulmo/Vivianit comp. Amp. WALA (anfangs evtl. vom Arzt gespritzt)
2- bis 3-mal tägl. 1 Ampulle jeweils 1:1 mit physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) gemischt
Bryonia/Aconitum Glob. WALA
5-mal tägl. 3–7 Globuli
Ferrum phosphoricum D6 Tabl. WELEDA
5-mal tägl 1 / 2 –1 Tablette
Tartarus stibiatus D6 Trit. WELEDA
3- bis 5-mal tägl. 1 Msp.
Wie Sie als Eltern helfen können
Da eine Lungenentzündung immer von einem Arzt behandelt werden muss, sind die gemeinsame Einstellung und eine daraus folgende Zusammenarbeit von Eltern und Arzt sehr wichtig. Es geht darum, sich Zeit zu nehmen, gemeinsam nach der Wärmeumgebung des Kindes zu schauen und die Wege zu einer Unterstützung des Kindes zu besprechen. Dann ist eine anthroposophisch-homöopathische Therapie Erfolg versprechend, weil sie das Kind bei der eigenen Überwindung der Krankheit unterstützt. Wesentlich ist, dass Ihr Kind Bettruhe einhält, auch wenn das Fieber bereits abklingt!
Auch eine ruhige häusliche Umgebung ist zur Genesung Ihres Kindes sehr wichtig. Weder lärmende Geschwisterkinder, noch Fernsehkonsum oder Besuch sind hilfreich. Ihr Kind sollte sich tatsächlich aus seinem sozialen Leben zurückziehen und seine Kräfte ganz fürs Gesundwerden verwenden können.
Zudem gibt es weitere Maßnahmen, mit denen Sie Ihrem Kind helfen können:
Unterstützen Sie die Wärmebildung mit warmer, atmungsaktiver Kleidung aus Wolle, vor allem in der Anfangsphase, wenn Ihr Kind friert (physikalische Wärme von außen). Auch warme Flüssigkeiten wie Holunderblüten- und Lindenblütentee mit Honig und Zitrone, helfen durch ihre schleimlösende und durchwärmende Wirkung.
Regen Sie die Ausscheidungen an:
Stuhl: Kamillentee-Einläufe
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