Das Kinder-Gesundheitsbuch
Leben in der Umgebung eines Bauernhofs den Körper anregt, früh zwischen »selbst« und »fremd« zu unterscheiden (siehe > ). Von den so genannten Kuhstall-Studien können wir außerdem lernen, dass nicht nur das Reifen am natürlichen Schmutz wichtig ist, sondern vor allem der Umgang mit einer lebendigen und beseelten Umgebung. Mit einem Wortspiel könnte man sogar ergänzen: Das Immunsystem kommt zum »Rasten« beim Spiel mit den (Computer-)Tasten.
Atmung und Stoffwechsel
Wie auf > bereits erwähnt, kommt Asthma im Kindesalter am häufigsten in den angelsächsischen Ländern vor, also Australien, Neuseeland, Großbritannien und den USA. Gemeinsam ist allen vier Ländern unter anderem eine bestimmte Kultur der Nahrungszubereitung, sie sind die Ursprungsländer des Fast Food. Zudem essen deren Bewohner bevorzugt Nahrungsmittel aus der Dose. Durch die dargestellten wichtigen Zusammenhänge zwischen dem Darm- und Lungensystem (zwischen Stoffwechsel und Atmung) wird verständlich, dass qualitativ minderwertige Nahrungsmittel die Atmung ungesund stark in Anspruch nehmen und diese schwächen.
Entsprechend wichtig ist es, bei Kindern mit Asthma auf eine gesunde Ernährung und einen guten Stoffwechsel zu achten, vor allem weil ihr Appetit und ihre Verdauungsprozesse nicht im Gleichgewicht sind. Viele Kinder sind von ihrer Umgebung abgelenkt und mit ihrer Wahrnehmung nach außen gerichtet, so dass sie sich wenig mit diesem wichtigen inneren Bereich verbinden. Doch nicht nur die Art des Essens, sondern auch die Qualität der Nahrungsmittel ist von Bedeutung. So hat sich herausgestellt, dass durch Nahrungsmittel aus biologisch-dynamischem Landbau (Demeter-Produkte) die Allergierate gesenkt werden kann (siehe > ).
Nicht nur das innere Engagement beim Essen ist wichtig, sondern auch das bei körperlichen Bewegungen. So können zum Beispiel körperliche Anstrengungen in den ersten Minuten Atemnot auslösen, wenn die Muskulatur noch kalt ist.
Überwindet das Kind diese Phase mit kontinuierlicher Anstrengung und steigert so das innere Engagement in der Muskulatur, wodurch diese wärmer wird, lässt die Atemnot nach.
Diese Beispiele zeigen, worauf es neben der rein symptomatischen Therapie mit Bronchodilatatoren und entzündungshemmenden Präparaten in der langfristigen Behandlung ankommt: das Seelische intensiver und nachhaltig mit dem Körper zu verbinden. Das kann durch eine vollwertige Ernährung und eine konzentrierte Atmosphäre beim Essen geschehen, durch Ausdauer bei körperlichen Anstrengungen sowie durch das eigenständige Überwinden fieberhafter Infekte, und auch durch Bewegungstherapien wie beispielsweise die Heileurythmie.
Atmung und seelische Prozesse
Zunächst die gute Nachricht: Viele betroffene Kinder sind sehr sensibel und überdurchschnittlich intelligent. Sie sind oft auch künstlerisch begabt und wissen als Erwachsene besser als andere, was sie wollen. Es ist wichtig für Eltern, diese beruhigende Nachricht bei allen Sorgen um das asthmakranke Kind im Kopf zu behalten.
Erkrankte Kinder sind abends oft unruhig und innerlich angespannt. Sie schlafen deshalb schwer ein oder wachen nachts auf – dann haben sie oft Angst, auch ohne Atemnot. Zudem reagieren asthmakranke Kinder gegenüber den unterschiedlichsten Einflüssen von außen sensibler als andere: Ob Klima, Pollenflug, Hausstaubmilbe, Bestandteile der Nahrung (Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten) oder das »Klima« in ihrer Umgebung, die Atmosphäre in der Familie oder der Schule – ihr Seelisches wirkt schutzlos dagegen und überempfindlich.
Allgemein kann man sagen, dass Kinder mit Asthma seelisch »eine dünne Haut« haben. Sie zeigen sich oft als eindrucksvolle und differenzierte kleine Persönlichkeiten, können aber auch anstrengend sein und die erwachsenen Bezugspersonen, vor allem ihre Mutter, stark mit ihren Ängsten in Anspruch nehmen. Die Kinder wirken in ihrem seelisch wachen Aspekt »zu groß«, ganz dem Atem entsprechend, der sich ohne scharfe Grenzen in die Umwelt erstreckt und alles aufnimmt, was »in der Luft liegt«.
Auf der anderen Seite fällt auf, dass Kinder mit Asthma bronchiale oft zielstrebig und erfolgreich ihr Leben meistern! Viele zeigen ein reiches seelisches Leben und oft berühren diese Kinder ihre Eltern und ihre Umgebung besonders intensiv.
Diese Qualität eines intensiven Seelenlebens kann ein ganz anderer, positiver Grund dafür sein, dass das Eintauchen des Seelischen in den Körper erschwert verläuft.
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