Das Kleine Enneagramm - Fuehrungshandbuch
Arbeitsatmosphäre, welche entspannt ist und keinerlei Reibungen beinhaltet. Will, dass alle Kollegen miteinander auskommen. Sie wünscht auch,dass zwischen der Arbeiterschaft und der Leitung ein gutes Gefühl herrscht. Die neun betreibt keinerlei Werbung in eigener Sache und möchte Anerkennung, ohne darum zu bitten.
Festgelegte Dienstwege, systematisches Vorgehen und geregelte Entgelte mag sie gerne.
Sie schaltet bei Routinearbeiten auf Automatik und ist dann sehr produktiv. Diese produktive Routine und die Begeisterung von anderen geben ihr neue Energie. Die Neun trifft nicht all zu gern Entscheidungen und unterstützt deshalb Strukturen, welche Entscheidungen stützen. Sie hält sich sehr gerne und exakt an Vorschriften, bleibt auch gerne bei dem was in der Vergangenheit funktioniert hat.
Die Neun kann sich überfordert fühlen, wenn zu viel zu tun ist. Sie kann sich deshalb nur schwer auf Prioritäten festlegen, wenn Aufgaben von scheinbar gleich grosser Wichtigkeit anstehen.
Sie hat oft Schwierigkeiten damit, zu beginnen oder Prioritäten zu setzen reagiert andererseits mit Widerwillen auf Anweisungen anderer.
Neuner lieben eine Umgebung mit Anreizen und Belohnungen. Sie sind an fairen Strukturen interessiert, welche ihnen Schutz bieten. Sie passen sich ihrer Umgebung an. Sie sind am Arbeitsplatz auch sehr angenehm, wenn ihre Meinung angehört wird.
Als Führungskraft:
Die Neun kann als Führungskraft hin- und her gerissen sein, und verpasst ob dem prüfen von Alternativen die Gelegenheit, Führungsaufgaben auszuführen, resp. zu übernehmen.
Die Ziele der Neuner sind eher global als spezifisch, da genauere Einzelheiten manchmal im Widerspruch stehenkönnen und dies ist etwas, was ihnen gar nicht liegt.
Neuner wollen ein möglichst umfassendes Bild und sammeln so ewig lange Informationen, bevor es zu einer Entscheidung kommt. Und so klären sie andere auch nicht über ihre Pläne auf, bevor sie absolut vollständig sind. Sie geben auch keine präzisen Anweisungen.
Neuner ziehen sich aus allen Schwierigkeiten zurück und beziehen keinerlei Stellung. Beim Schlichten von Problemen zwischen Mitarbeitern sind sie schlicht überfordert und nehmen deshalb ihre Führungsaufgabe nicht wahr, wenn es gerade am nötigsten wäre.
Energie ist vor allem für Routineaufgaben vorhanden, nur nicht für neue Projekte. Neuner haben einen Führungsstil für lange Strecken, also z. Bsp. in Verwaltungen.
Beispiel:
Eine meiner ehemaligen Vorgesetzten zeigte bei Konflikten stets eine ausgesprochene Neunertendenz. Bei Konflikten zwischen Untergebenen, zog sie sich jeweils sogar bildlich zurück in dem sie sich mit dem ganzen Stuhl eine Strecke vom Tisch zurückzog und so die “Konfliktparteien” im Regen stehen liess. Auf meinen Wunsch, sie möge sich doch mal positionieren und ihre Meinung äussern, das sei ihre Aufgabe, erklärte sie, dass sie dies gar nicht gerne tue und Harmonie ihr sehr wichtig sei und deshalb beziehe sie keine Position, da sie alle Beteiligten gut möge. Sie engagierte dann einen externen Coach um die Sache zu bereinigen.
Unreif – Normal – Gereift
Ich möchte es nicht unterlassen, an dieser Stelle, auf die Entwicklungsstufen hinzuweisen, welche die einzelnen Typen einnehmen können.
Alle wünschen wir natürlich, dass wir stets gereift dastehen. Nun, schauen sie selbst und vergleichen Sie.
Es könnte sein, dass da doch noch der eine oder andere Punkt zur Entwicklung anstehen könnte……..
Unreifes Verhalten:
Die Eins zeigt sich:
rechthaberisch, pharisäerisch, zersetzend
Die Zwei zeigt sich:
manipulativ, beherrschend, symbiotisch
Die Drei zeigt sich:
opportunistisch, betrügerisch, karrieresüchtig
Die Vier zeigt sich:
wehleidig, dekadent, todesverliebt
Die Fünf zeigt sich:
isoliert, nihilistisch, exzentrisch
Die Sechs zeigt sich:
abhängig, aggressiv, feige
Die Sieben zeigt sich:
exzessiv, dilettantisch, rechthaberisch
Die Acht zeigt sich:
tyrannisch, machtbesessen, gewalttätig
Die Neun zeigt sich:
fatalistisch, desorientiert, stur
Nun geht es ja nicht darum, bei sich selbst oder anderen das unreife Verhalten zu sehen und sich zu bemitleiden, oder auf den Kollegen mit unreifen Tendenzen herabzusehen, sondern umgehend etwas daraus zu machen. Zuerst aber schauen wir die normalen Positionen an.
Normale Haltung:
Die Eins:
perfektionistisch, zaudernd, skrupelbehaftet
Die Zwei:
mütterlich, gebend, aktiv
Die Drei:
pragmatisch, rollenorientiert, statusbewusst
Die Vier:
ästhetisch,
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