Das Kleine Enneagramm - Fuehrungshandbuch
ist es, nichts anderes als eine Annahme, liegt der Hund, der Schuld am Scheitern von Führungsgesprächen, bisweilen sogar Führungspersonen ist, begraben.
Wer sich auch nur ein wenig mit dem menschlichen Wachstum beschäftigt, wird berücksichtigen müssen, dass sich die Menschen voneinander unterscheiden, dass es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt. Es wurde seit dem Altertum immer wieder versucht, verschiedene Kategorien zu finden, die den Verschiedenheiten der Menschen gerecht werden. Da ist zum Beispiel die Astrologie mit ihren Tierkreiszeichen, die Numerologie, das System von C.G. Jung der psychologischen Typen, die Humoraltheorie (Phlegmatiker, Choleriker, Melancholiker, Sanguiniker), die Grundtypen der Angstnach Riemann etc. etc.
Da es aber so viele Unterschiede gibt, ist es mehr als nur logisch, zu erkennen, dass das, was für den einen stimmt, sich für den anderen als unmöglich darstellt, oder unter Umständen als katastrophal auswirken kann.
Dies bedeutet: Wenn wir uns selbst weiterentwickeln wollen, unsere Beziehungen (darunter gehören auch Mitarbeitende) in den Griff bekommen möchten, müssen wir uns mit den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen beschäftigen.
Bevor wir damit beginnen, ist es unumgänglich von vorne zu beginnen. Von vorne zu beginnen heisst, alles was wir bis jetzt schon getan und über Führung gelernt zu haben glauben, beiseite zu legen und sich neu, frisch und offen mit dem Wagnis »Führen mit dem Enneagramm« einzulassen. Sich mit dem Enneagramm einzulassen, bedeutet, sich mit sich selbst einzulassen. Dazu braucht es oftmals mehr Mut, als für viele andere »Heldentaten« in unserem Leben.
Wer bin ich?
Schon zu Beginn dieses Kapitels habe ich deutlich erwähnt dass wir sind wer wir sind. Wer aber sind wir wirklich? Wer sind Sie?
Die Menschen kommen nackt und schutzlos auf die Welt und beginnen sofort mit dem Wichtigsten, nämlich dem Machen von Erfahrungen. Im Laufe der Zeit nehmen diese zu und schlussendlich sind wir ein Produkt dessen, was wir erfahren haben und wie sich dadurch unser Charakter ausgeprägt hat und wie wir unser Weltbild erschaffen haben. Jawohl, Sie haben sich Ihr Weltbild selbst erschaffen, ebenso wie Sie sich täglich Ihre Realität neu erschaffen. Besser gesagt, Ihre Psyche gestaltet jeden Tag Ihre Realität. Sie glauben mir nicht? Machen Sie dazu doch bitte ein Experiment:
Schliessen Sie Ihre Augen und tun Sie bitte eine kleine Zeit lang nichts. Atmen Sie bitte tief in Ihre Lungen, Ihren Bauch hinein. Atmen Sie in Ihre Organe und spüren Sie Ihren Körper, Ihr Herz schlägt, spüren Sie wie Ihr Blut durch die Adern strömt. Spüren Sie Ihrem Atem nach, wie er durch Mund oder Nase in den Körper strömt und wieder ausgestossen wird. Stellen Sie sich nun einen grossen, gelben, dicken Zitronenschnitz vor. Stellen Sie sich vor, wie Sie ihn in Ihrem Mund legen. Nun stellen Sie sich vor, wie Sie diesen dicken Zitronenschnitz zerbeissen und der saure Saft langsam die Kehle hinunterrinnt. Das wars!
Was ist geschehen? Ihr Körper hat sofort mit erhöhtem Speichelfluss reagiert. Das bedeutet nichts anderes, dass für den Körper die Zitrone genauso real war wie wenn sie wirklich auf einen richtigen Schnitz gebissen hätten. Ihre Psyche hat für den Körper eine Realität geschaffen.
Und so sind wir ein Produkt unserer Realitäten. Und um umfassende Informationen über dieses Produkt zu erhalten, müssen wir den Herstellungsvorgang reproduzierbar, resp. für uns sichtbar machen. Auch wennSie dies schon einmal getan haben, bitte ich Sie darum nun für sich eine Entwicklungslandkarte zu erstellen und eine Biografie zu schreiben.
Erstellen Sie zuerst eine Landkarte. dazu eignet sich bestens ein Bogen Packpapier und einige farbige Stifte. Beginnen Sie am Anfang des Packpapier-Bogens mit Ihrer Geburt. Dazu können Sie ein kleines Piktogramm (Bsp: Wiege, Baby etc.) zeichnen. Malen oder zeichnen Sie dann eine Grundlinie die den Ablauf Ihres bisherigen Lebens verdeutlicht, Beispielsweise als Achterbahn, Berg und Tal, Eisenbahn durch eine Landschaft, Strasse, Fussweg, ganz nach Ihrem Belieben. Schmücken Sie darauf links und rechts neben der Grundlinie Ihre Landkarte mit all den wichtigen schönen und unschönen Begebenheiten aus, welche Sie zu dem Menschen gemacht haben, der Sie heute sind.
Wenn diese Landkarte fertig ist, überlegen Sie ob vielleicht noch mehr darauf Platz hat, ob Sie vielleicht noch jemanden darauf haben möchten und ergänzen Sie
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