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Das kleine Känguruh auf Abenteuer

Das kleine Känguruh auf Abenteuer

Titel: Das kleine Känguruh auf Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Maar
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die Springmaus
    ein bißchen ängstlich.
    „Ob ich wirklich hineinkriechen soll?
    Es ist so schrecklich dunkel da drin!"
    Wie gut, daß das kleine Känguruh seinen Abenteuerkoffer bei sich hat!
    Es holt die Taschenlampe heraus und leuchtet in die Tonnenhöhle.

    43

    „Da ist ja gar keiner!"
    ruft die Springmaus verblüfft
    und hüpft in die Höhle.

    „Nichts! Niemand, nirgends!"
    ruft sie von drinnen.
    „Hoppla! Vorsicht! Aufgepaßt!
    Ach du meine Güte,
    das ist ja eine Rollhöhle!"
    Da fängt die Tonnenhöhle
    tatsächlich an zu rollen.
    Polternd rollt sie den Hang hinunter.
    Schneller und immer schneller.
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    Die arme Springmaus wird
    herumgewirbelt,
    daß ihr Hören und Sehen vergeht.

    Erschrocken hüpft das kleine Känguruh hinter der Tonne her.
    45

    Unten rollt die Tonne langsamer und noch langsamer,
    stößt irgendwo an
    und bleibt liegen.
    „Springmaus!
    Springmaus, hast du dir weh getan?
    Lebst du noch?"
    ruft das Känguruh aufgeregt.
    Ein bißchen schwankend
    klettert die Springmaus ins Freie.
    „Ob ich noch lebe?
    Weiß ich auch nicht", sagt sie.
    „Weh getan hab ich mir jedenfalls nicht.
    Mir ist nur ein bißchen schwindlig."
    „Na, wenn das kein Abenteuer war!"
    sagt das kleine Känguruh.
    „Wir sind in eine dunkle Höhle geklettert.
    Und die ist auch noch davongerollt!"
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    „Was heißt ,wir'?
    Dieses Abenteuer
    habe ich ganz allein erlebt", sagt die Springmaus stolz.
    Sie fragt: „Hast DU die Rollhöhle eigentlich angehalten?"
    47

    „Ich? Nein, ich bin hinterhergerannt", sagt das kleine Känguruh.
    „Die Tonne ist hier gegengestoßen."
    „Was ist das eigentlich?"
    Die Springmaus wundert sich.
    „Sieht aus wie drei Beine", sagt das kleine Känguruh.
    „Welches Tier hat denn drei Beine?"
    überlegt die Springmaus.
    „Vielleicht ein Eisbär?"
    „Nein, der hat vier",
    sagt das kleine Känguruh.
    „Außerdem hat er ein Fell.
    Dieses Tier hat Federn."
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    „Dann muß es ein Vogel sein", sagt die Springmaus.
    „Vielleicht ein Kronenkranich?"
    „Der hat zwei Beine."
    „Stimmt", sagt die Springmaus.
    „Ein Elefant kann es auch nicht sein.
    Elefanten haben nämlich einen Rüssel."
    „Aber was ist es dann?"

    49

    „Ich finde es ganz und gar nicht besonders freundlich,
    meinen Hals als Bein zu bezeichnen!"
    sagt da eine Stimme.
    Das kleine Känguruh und die Springmaus schauen sich erstaunt an.
    Vor ihnen steht ein großer Vogel mit einem langen Hals.

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    „Deinen Hals?" fragt das kleine Känguruh.
    „Das war dein Hals?
    Hattest du etwa deinen Kopf
    in den Boden gesteckt?"
    „Genau das!" sagt der große Vogel von oben herab.
    „In den Boden!" schreit die Springmaus.
    „Warum steckst du deinen Kopf
    in den Sand?"
    „Nun, bei Gefahr
    pflegt der Strauß seinen Kopf
    in den Sand zu stecken",
    sagt der Vogel hochmütig.
    „Und dieses rollende Faß
    stellte doch eine Gefahr dar, nicht wahr?"
    „Der Strauß?!" ruft das kleine Känguruh.
    „Bist du ein Strauß?"
    „Ja, so pflegt man mich
    allgemein zu bezeichnen",
    näselt der Strauß.
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    Das Känguruh
    kann es immer noch nicht fassen.
    „Ein Strauß, ein Strauß, ein Strauß!"
    ruft es und tanzt
    um den großen Vogel herum.
    „Würdet ihr mir gütigst erklären, weshalb mein Name
    solche Freudentänze auslöst?"
    fragt der Strauß verwundert.
    „Weil meine Mutter gesagt hat,
    daß ich dich mitbringen soll!"
    erklärt ihm das kleine Känguruh.

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    Der Strauß ist entzückt.
    „Oh, eine Einladung, wie reizend!"
    sagt er. „Da wollen wir nicht zögern aufzubrechen!"
    Und schon rennt er
    auf seinen langen Beinen los.
    So schnell, daß das kleine Känguruh und die Springmaus kaum nachkommen.
    „He, ich kann nicht so schnell hüpfen!"
    ruft das kleine Känguruh.
    „Und ich schon gar nicht!"
    fügt die Springmaus hinzu.
    „Entschuldigung,
    bitte vielmals um Verzeihung!"
    sagt der Strauß und bleibt stehen.
    „Einladungen pflegen mich immer so zu entzücken, daß ich mich
    in der Geschwindigkeit verschätze."
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    „Du mußt dich gar nicht entschuldigen.
    Nur langsamer gehen",
    sagt das kleine Känguruh.
    Gemeinsam gehen und hüpfen sie weiter.
    Nach einer Weile
    bleibt der Strauß stehen.
    „Wenn ihr gestattet, möchte ich gerne einen Vorschlag machen",
    sagt er näselnd.
    Das kleine Känguruh
    schaut die Springmaus an,
    und beide müssen lachen.
    Der Strauß spricht wirklich sehr vornehm.
    „Wir gestatten es",
    sagt die Springmaus kichernd.
    „Wir kämen schneller voran,
    wenn ihr die Güte hättet,
    auf meinen

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