Das kleine Namenlexikon
Schriftsteller
Kazantzakis ,
Nikos
(1883–1957), von türk.
kazancι
, »Kesselschmied« (mit dem kretischen Abstammungssuffix -
akis
), berühmter griechischer Schriftsteller aus Kreta, Autor von »Alexis Sorbas« und »Die letzte Versuchung Christi«
Keaton ,
Joseph Francis
, genannt
Buster
(1895–1966), Heimstättenname aus mengl.
ke
, »Dohle«, und
tūn
, »Farm, Siedlung«, amerikanischer Schauspieler und Komiker der Stummfilmzeit
Keats ,
John
(1795–1821), entweder zu mengl.
kete
und
kyte
, »Gabelweihe«, oder zu aengl.
cyte
, »Hütte, Viehunterstand«, englischer Dichter der Romantik, nach Shakespeare und Milton bedeutendster englischsprachiger Lyriker
Keitel ,
Wilhelm
(1882–1946), zu mhd.
kīdel
und
kīl
, »Keil«, »grober Klotz« (auch »Rüpel«), deutscher Generalfeldmarschall, von 1938 bis 1945 Oberbefehlshaber der Wehrmacht und bei Kriegsende Unterzeichner der Kapitulationsurkunde
Kelvin , seit 1892
Lord
(1824–1907), zu gäl.
caol abhuinn
, »enges Gewässer«, geboren als
William Thomson
(»Sohn des Thomas«), britischer Mathematiker und Physiker, Vater der nach ihm benannten Temperaturmessung
Kemal ,
Yaşar
(geb. 1922), etwa »die Würde lebt« (aus türk.
kemal
, »Reife, Würde«, und
yaşamak
, »existieren«), Künstlername des türkischen Schriftstellers
Kemal Sadιk Gökçeli
(zu türk.
sadιk
, »Getreuer«, und
gök
, »Himmel«)
Kemal Pascha →
Atatürk
Kennedy ,
John F. (Fitzgerald)
, 1917–1963, aus ir.
Ó Cinnéidigh
, »Abkömmling des Cinnéidigh« (»Panzerkopf«), 1961 zum amerikanischen Präsidenten gewählt, 1963 in Dallas ermordet
Kenyatta ,
Jomo
(1893–1978), Umkehrung des Suaheli-Ausdrucks
Taa ya Kenya
, »Licht Kenias«, Ehrenname des ersten Präsidenten Kenias (1963)
Jomo Kamau wa Ngengi
(kik. »brennender Speer, lautloser Kämpfer, Sohn des Ngengi«)
Kepler ,
Johannes
(1571–1630), wohl von mhd.
keppelīn
, »Käppchen«, Verkleinerungsform von
kappe
, »Kopfbedeckung« (zu lat.
caput
, »Haupt«), deutscher Astronom, der die elliptischen Bahnen der Planeten beschrieb
Kerberos (lat.
Cerberus
, dt.
Zerberus
), vielleicht zu grch.
kér
, »Todesdämon«, und
bérethron
, »Schlucht, Abgrund«, in der griechischen Mythologie ein vielköpfiger Höllenhund, der unerbittliche Wächter am Eingang zur Unterwelt
Kertész ,
Imre
(geb. 1929), ung. »Gärtner« (
Imre
entspricht unserem
Emmerich
), ungarisch-jüdischer Romanschriftsteller, der die Lagerhaft in Auschwitz und Buchenwald überlebte und für seine Erzählungen 2002 den Nobelpreis erhielt
Kierkegaard ,
Søren Aabye
(1813–1855), aus adän.
kierke
, »Kirche«, und
gaard
, »Friedhof«, auch »Farm« (
Søren
, dän. Form von
Severinus
, zu lat.
severus
, »ernst«), dänischer Theologe und Philosoph, Vater der Existenzphilosophie
Kilian , zu air.
killena
, »Kirchenmann«, irischer Wanderbischof, in der Merowingerzeit Missionar in Franken, Bischof von Würzburg und dort um 689 hingerichtet
King ,
Martin Luther
(1929–1968), von engl.
king
, »König«, schwarzer amerikanischer Theologe und Bürgerrechtler, 1968 während eines öffentlichen Auftritts ermordet →
Luther
Kingsley ,
Sir Ben
(geb. 1943), aus engl.
king
, »König«, und aengl.
lēah
, »Waldlichtung«, Künstlername des englischen Schauspielers
Krischna Bhanji
(aind.
bhanji
, »Brecher, Welle«; aind.
krischna
, »Dunkler«)
Kinski ,
Klaus
(1926–1991), Künstlername des deutschen Filmschauspielers
Nikolaus Günther Nakszynski
, wohl zu poln.
naczynie
, »Gefäß, Behälter«
Kipling ,
Rudyard
(1865–1936), entweder von mengl.
kypre
, »Lachs, Hering«, oder von der aengl. Wurzel
cyp
-, »runder Hügel« (vgl. dt.
Kuppe
), in Indien geborener englischer Schriftsteller, der durch seine Dschungelbücher weltbekannt wurde
Kirke (lat.
Circe
), von grch.
kírkos
, »Falke« (auch »Kreis«, vgl.
Zirkus
), mythische Zauberin, die den heldenhaften Odysseus mit ihren Hexenkünsten
bezirzte
und samt seinen Gefährten ein Jahr lang auf ihrer Insel gefangen hielt →
Telegonos
Kishon ,
Ephraim
(1924–2005), aus
Kishont
(ung.
kis
, »klein«, und
hont
, »Heimat«), Künstlername des ungarisch-israelischen Schriftstellers und Satirikers
Franz (Ferenc) Hoffmann
Kissinger ,
Henry
(geb. 1923), vom Ortsnamen
Kissingen
(wohl zu osorb.
kisać
, »säuern«) oder Wohnstättenname mit mhd.
kislinc
, »Kies«, amerikanischer Politiker deutsch-jüdischer Herkunft, der 1938 vor den Nazis nach Amerika floh und von 1973 bis 1977 das Amt des
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