Das kleine Namenlexikon
und
adelphós
, »geschwisterlich«, Beiname des ägyptischen Herrschers
Ptolemäus II
. (308–246 v. Chr.), der in seiner Dynastie die Geschwisterehe einführte
Philemon , von grch.
phílema
, »Kuss« (zu
phileîn
, »lieben«), und Baukis, mythisches phrygisches Greisenpaar, das Zeus und Hermes, verkleidet als Wanderer, großzügig bewirtete und dafür von einer Sintflut verschont blieb
Philipp II. (356–336 v. Chr.), aus grch.
philós
, »Freund«, und
híppos
, »Pferd«, makedonischer König, Begründer eines großen Balkanreiches, das auch Griechenland einschloss, Vater Alexanders des Großen
Philopator (gest. 74 v. Chr.), zu grch.
phileîn
, »lieben«, und
patér
, »Vater«, Beiname des bithynischen Königs Nikomedes IV., der aus Liebe zu seinem Erzeuger bereit war, dessen romfreundliche Politik fortzusetzen →
Nikomedes
Phöbe , zu grch.
phoîbos
, »leuchtend, rein«, Beiname der Artemis als Mondgöttin, deren Bruder, der griechische Heilsgott Apollon, entsprechend
Phöbos
(grch.
Phoibos
) genannt wurde →
Apollon
Phobos , von grch.
phóbos
, »Entsetzen, Angst«, Sohn und Begleiter des griechischen Kriegsgottes Ares, göttliche Personifizierung von Furcht und Schrecken sowie der daraus folgenden Flucht (vgl.
Phobie
)
Phöbos , zu grch.
phoîbos
, »Leuchtender, Reiner«, Beiname des griechischen Gottes Apollon, dem man trotz seines Namens (»Zerstörer«) eigentlich gar keine Untaten zutraute, da er als Gott des Heils und der Ordnung galt →
Apollon
Phönix , von grch.
phoînix
, »purpurrot«, und
phoínios
, »blutig«, König des »Purpurlands«
Phönizien
(Libanon), Sohn des Agenor und Vater der Europa, die er nach ihrer Entführung durch Zeus von seinen Söhnen fieberhaft suchen ließ
Piaf ,
Edith
(1916–1963), von frz.
piaf
, »Spatz, Sperling«, Beiname der gefeierten französischen Chansonette
Edith Giovanna Gassion
, aus afrz.
gas
, »Geschwätz« (vgl. frz.
jaser
, »schwatzen«), oder vom alten baskischen Namen
Gassie
, »Bär«
Picasso ,
Pablo
(1881–1973), von span.
picazo
, »Pikenstich« (auch »junge Elster« und »geschecktes Pferd«), berühmter spanischer Maler, der allerdings die längste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte (span.
Pablo
, »Paul«)
Piccard ,
Auguste
(1884–1962), Herkunftsname nach der nordfranzösischen Region
Picardie
, schweizerischer Physiker, der 1931 mit einem Ballon den ersten Stratosphärenflug unternahm und sich ab 1947 der Tiefseetaucherei verschrieb
Pieck ,
Wilhelm
(1876–1960), von mnd.
pēk
, »Spieß«, deutscher Politiker, 1918/19 Mitbegründer der KPD, 1933 Emigration in die Sowjetunion, 1945 Rückkehr nach Deutschland, bis 1954 einer der SED-Führer, ab 1949 Staatschef der DDR
Pilatus , zu lat.
pilum
, »Wurfspieß«, oder zu
pilare, pilatum
, »enthaaren«, Beiname des Pontius, des römischen Prokurators in Judäa (26–36 n. Chr.), der Jesus auf Verlangen der Juden zum Kreuzestod verurteilte
Pilcher ,
Rosamunde
(geb. 1924), wohl aus mengl.
pilche
, »Pelzmantel« (zu aengl.
pylće
, »Pelz«), britische Schriftstellerin, die als eine der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart (und als »Queen of Kitsch«) gilt
Piłsudski ,
Józef
(1867–1935), nach dem litauischen Ort
Pilsūdai
(früher poln.
Piłsudy
, zu
piła
, »Säge«), polnischer Patriot, der nach einem Militärputsch von 1926 bis 1928 und erneut 1930 Ministerpräsident eines autoritären Systems war
Pindar (ca. 518–438 v. Chr.), vielleicht zu grch.
pínax
, »Schreibtafel, Zeichnung« (oder aus
pínos
, »Schmutz«, und
darós
, »lange«), griechischer Lyriker aus Theben, der wegen seiner Kunst bereits im Altertum hoch verehrt wurde
Pinochet Ugarte ,
Agusto
(1915–2006), zu span.
pino
, »Kiefer, Pinie«, und bask.
ugarte
, »Insel«, chilenischer General, nach dem Sturz Allendes Präsident einer Militärjunta (1973–1989), dem Völkermord und Folter vorgeworfen werden
Pinter ,
Harold
(geb. 1930), wohl von port.
pinto
, »gefärbt, angemalt« (zu
pintar
, »malen, färben, ausschmücken«), erfolgreicher englischer Dramatiker und Fernsehautor, dessen sephardisch-jüdische Vorfahren aus Portugal einwanderten
Pippin , von frz.
pépin
, »Kern«, fränkischer Herrschername des Mittelalters; z. B.
Pippin III
. (714–768), auch
Pépin le Bref
, »der Kurze« (d. h. »der Jüngere«), der das Frankenreich teilte und seinen Söhnen Karlmann und Karl dem Großen vermachte
Pirandello ,
Luigi
(1867–1936), wohl eine sizilianische Koseform des germanischen
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