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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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ihn tanzen würde. Er konnte damals nicht wissen, dass ich tatsächlich nur für ihn getanzt hatte. Und so nickte er mir zu und freute sich, dass mir das ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Er hatte mich Tage zuvor beim Tanzen im Park beobachtet. Doch jetzt, zusammen mit der Musik und die einzelnen Bewegungen aneinandergereiht, wusste er, was mein Tanz zu bedeuten hatte.
    Sie wiederholt den Kampf mit dem Nebulos! Die Erkenntnis traf ihn tief im Herzen und machte ihn glücklich. Ich tanzte eine Szene, die mich einst bewegt hatte und er war Zeuge dieser Momente. Ob ihr das alles so viel bedeutete, weil es so begonnen hatte? Doch er dachte nicht an eine Liebe meinerseits und so vergrub er den Gedanken wieder in seinem Herzen.
    Trotz allem war es der schönste Tanz, den er je gesehen hatte, und nichts auf der Welt würde an diese Anmut heranreichen. Er war begeistert und zögerte nicht, mir seine Bewunderung mit lautem Klatschen zu zeigen.
    Doch dann sah er, wie Kinthos auf mich zukam. Schnell schaute er zu Boden, weil er es nicht ertragen konnte, uns zusammen zu sehen. Die Szene veränderte sich und ich brauchte nur einen kurzen Moment, um zu erkennen, welche Erinnerung folgen würde.
    Briar war über meinen sterbenden Vater gebeugt. »Beschütz Lilia!«, brachte mein Vater mühsam hervor, »Töte Akash!« Briar nickte und dann hörte er die Schritte im Gang.
    Er hatte vermutet, dass noch mehr Krieger der Uhuru kommen würden, und zog sein Schwert, doch dann sah er mich.
    Wie schön sie ist, schoss es ihm durch den Kopf, doch er wollte nicht, dass ich meinen toten Vater auf dem Boden der Kapelle sah. Er versuchte vergeblich, mich wieder fortzuschicken. Er wollte mir den schlimmen Anblick ersparen, doch ich ließ mich nicht abwimmeln. Ich hatte meine Hand auf seine Brust gelegt und am liebsten hätte er diesen Moment genossen, doch er durfte nicht und so schubste er mich weg.
    Er hatte sich noch gewundert, dass ich mich tatsächlich umgedreht hatte, und atmete beruhigt aus. Doch dann stürzte ich schon an ihm vorbei. Er konnte mich nur noch am Bauch packen, um mich zurückzuhalten.
    Er genoss es für einen kurzen Moment, mich so nah an ihm zu spüren, doch er war traurig, weil ich diese schmerzhafte Erfahrung machen musste. Er wusste, wie sehr ich meinen Vater geliebt hatte und so tat ich ihm unendlich leid.
    »Was hast du nur getan?«, hatte ich gefragt und er war erschrocken darüber, wie ich die Situation interpretiert hatte. Er war erschrocken, dass ich ihm zutraute, meinen Vater getötet zu haben.
    Er versuchte, es mir zu erklären. Er tröstete mich in meinem Kummer und war froh, dass ich nicht allein war. Er war froh, dass er an meiner Seite war.
    Als ich wegrannte und in den Wald hinein, lief er mir hinterher und wünschte sich, er könnte all meine Schmerzen auf sich nehmen.
    Als ich dann gefallen war, haderte er mit sich, ob er nähertreten sollte. Er ließ mich einen Moment für mich sein und konnte es dann nicht mehr ertragen, mich mit meiner Trauer allein zu sehen. So kam er zu mir und nahm mich in den Arm.
    Der Kuss hatte ihn überrascht und für einen kleinen Moment, war er der glücklichste Mensch der Welt. Er wollte mich berühren, legte seine Hand auf meinen Hals und seine Welt war in Ordnung. All seine Wünsche wurden in diesem Moment wahr, auch wenn er wusste, dass dieser Moment nur von kurzer Dauer war. Er wünschte sich, die Zeit würde still stehen.
    »Was mache ich hier nur?« Die Worte stachen ihm ins Herz. Er hatte meinen schwachen Moment ausgenutzt und sprang nach hinten.
    »Lilia?« Seine wirkliche Stimme riss mich aus seinen Gedanken. »Lilia, wir müssen zurück.«
    »Nein, noch nicht.«
    Ich kniff die Augen zusammen und rief die Bilder herauf, die sofort wieder erschienen. Briar sah, dass Hanna und Kinthos zusammen wegritten. Da wir uns gerade wieder angenähert hatten, fand er es eine gute Idee, einen Ausritt mit mir zu machen.
    Er hatte Kinthos und mich zusammen im Park gesehen und wusste, dass wir ein Liebespaar waren, doch er wollte mir beweisen, dass wir weiterhin Freunde sein konnten und so wollte er mit mir Zeit verbringen.
    Als ich die Tür zu meiner Kammer öffnete, verschlug es ihm fast den Atem, so schön fand er mich in meinem gelben Kleid. Er sagte nichts, da ich keinen falschen Eindruck bekommen sollte. Er wollte mir wenigstens ein guter Freund sein, wenn es zu mehr schon nicht kommen konnte. Als er dann später sah, wie ich den Hügel heraufkletterte, bekam er Angst. Es war

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