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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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können.«
    »Hätte ich stehen bleiben und anschauen sollen, was es auf mich abgesehen hat? Schon mein Arm wäre fast draufgegangen, nur weil es mich berührt hat!«
    »Wie auch immer, aber ich hätte mir nicht gleich in die Hose gemacht, bloß weil ein paar wilde Hunde herumkläffen und du in einen Kaninchenbau stolperst.«
    Mischa sprang auf. Blitzschnell war auch León auf den Füßen, doch da hatte ihn der blonde Junge mit seinem gesunden Arm schon am Kragen gepackt.
    »Und? Wo ist deine große Klappe jetzt?«, zischte Mischa.
    León lächelte kalt. Er machte eine leichte Kopfbewegung zu seiner rechten Hand. Die Schneide seines Messers schwebte vor Mischas Hals.
    »Der Einzige, der eine große Klappe hat, bist du. Ich hätte versucht, es zu töten. Vielleicht blutet es ja. Und wenn es blutet, kann man es auch töten.«
    »Ich hatte kein Messer.«
    »Lass mich los, Kleiner.«
    »Nimm erst dein beschissenes Messer weg.«
    Mit einem Klicken ließ León die Klinge einschnappen. Dann drehte er sich um und setzte sich auf seine Jacke.
    »Haben wir uns dann alle wieder beruhigt?«, fragte Jeb in die entstandene Stille hinein. Niemand antwortete.
    »Was ist dein Problem?«, wandte sich Jeb an León.
    »Alles, diese ganzen Märchen, die du uns erzählst, dieser komische Zettel. Das ist doch nichts als eine große beschissene Lügengeschichte.«
    »Hast du denn eine andere Erklärung für das, was passiert ist?«
    »Nein.«
    »Wir alle spüren doch, dass hier etwas nicht stimmt. Dass wir hier nicht hergehören, dass wir diesem… Ort hier ausgeliefert sind. Bis vor Kurzem hatte ich wohl zumindest ein Leben, in dem ich anscheinend Motorrad gefahren bin. Und das war bestimmt nicht hier.«
    »Das bedeutet nicht, dass ich das erstbeste Schauermärchen glaube«, erwiderte León.
    »Wir werden ja sehen, ob um Mitternacht der Stern aufgeht, von dem auf dem Zettel die Rede war«, mischte sich jetzt Kathy ein. Sie schwenkte das abgegriffene Blatt Papier in der Hand, das inzwischen die Runde gemacht hatte. »Natürlich klingt das alles selten dämlich, aber der Stern wäre doch der Beweis, dass alles stimmt, was Jeb gesagt hat, oder?«
    »Ich kann auf diesem beschissenen Stück Papier kaum etwas entziffern«, knurrte Tian.
    »Mir geht’s genauso«, stimmte Mischa ihm zu. »Blasse Buchstaben, die nur wenig Sinn ergeben.«
    Kathy schüttelte den Kopf. »Ihr müsst nur richtig hinschauen, ihr Trottel. Da steht alles klar und deutlich. Um Mitternacht wird ein Stern erscheinen…«
    »Aber wir sind mitten im Wald. Wie willst du da den Himmel sehen?«, unterbrach sie Tian. »Und außerdem, was bedeutet es schon, einen Stern am Himmel zu sehen? Gar nichts!«
    Kathy fuhr herum. »Hast du etwa eine bessere Idee?«
    »Ruhe«, sagte Jeb leise, aber bestimmt. »Hört auf, euch zu streiten. Wir haben gerade echt andere Probleme.« Er sah León an. »Ich finde Kathys Idee gut. Oder hat jemand einen anderen Plan? Wo sollen wir hingehen? Was sollen wir tun?«
    »Wir könnten versuchen, andere Menschen zu finden, vielleicht hilft uns ja jemand weiter«, sagte Mischa.
    »Ich habe nicht das Gefühl, dass hier Menschen leben, und falls doch, werden wir sie früher oder später finden. Und wer weiß, ob sie uns freundlich gesinnt sind. Also noch mal, hat jemand einen anderen Vorschlag?«
    Alle schüttelten den Kopf.
    »Dann können wir ebenso gut dem Stern folgen und nachschauen, ob die Tore existieren. Sind sie da, wissen wir, dass wir die Wahrheit kennen. Gibt es sie nicht, sitzen wir tief in der Scheiße.«
    Tian lachte auf. »Tief in der Scheiße? Oh Mann, wir sitzen sowieso bis zum Hals in der Scheiße, wenn es stimmt, was Jeb sagt. Habt ihr euch mal klargemacht, was es bedeutet, wenn das alles stimmt?«
    »Eben hast du noch gesagt, du glaubst ihm nicht«, zischte Kathy.
    »Tue ich ja auch nicht, aber falls, nur mal so angenommen, alles so stimmt, dann geht es um unser Leben.« Er wandte sich an Jeb. »Wie war das mit den Toren? Wir sollen darum kämpfen? Sechs Welten und jedes Mal ein Tor zu wenig? Nur einer wird überleben? Mann, wenn das die Wahrheit ist, dann sieht es düster für uns aus.« Er zögerte einen Moment. »Das darf einfach nicht wahr sein. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber meine Fantasie übersteigt das bei Weitem.«
    Es herrschte betroffenes Schweigen, einige nickten. León verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist das alles, was du uns sagen kannst?«, wandte sich León an Jeb. »Woher sollen wir wissen, dass du nicht

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