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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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überhaupt gejagt? Und nicht uns? Jeb, was ist es, das uns jagt?«
    Mischa zuckte mit den Schultern und bewegte vorsichtig seine Finger im Feuerschein.
    »Pass auf, du verbrennst dich noch.« Jeb trat auf den Neuen zu und zog ihn behutsam vom Feuer weg. »Du hast sicherlich viele Fragen. Ich werde es euch allen gleich erklären. Lasst uns aber kurz noch unseren Proviant verteilen. Leóns Rucksack ist leider verschwunden – das heißt, wir müssen unsere Essenrationen untereinander aufteilen.«
    »Teilen?!« Kathy schnaubte. »Hätte er eben besser aufpassen müssen – und jetzt soll ich ihn durchfüttern? Sind wir hier auf einem netten Wanderausflug oder was?«
    León blickte sie kalt an. »Keine Sorge, Prinzessin, auf Eure Großzügigkeit kann ich bestens verzichten.«
    Jeb hatte den Blick aufs Feuer gerichtet und sprach nun ruhig weiter. »Wir werden unsere Essensrationen aufteilen und fertig! Nur zusammen werden wir hier überleben können. Jeder bringt andere Fähigkeiten mit, die uns vielleicht helfen, das alles durchzustehen. Zum Glück konnte León das Messer retten, das in seinen Sachen war. Ich habe ein Feuerzeug. Wir müssen wissen, was uns zur Verfügung steht und was wir einsetzen können, um zu überleben.«
    León warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. Jeb wusste nicht, ob er wegen der Erwähnung des Messers verärgert war oder es einfach nicht mochte, dass man ihm Anweisungen gab. Letztendlich war es egal. Jeb setzte sich in der Nähe des Feuers auf den Boden und zog seinen Rucksack heran. Er hatte Brot und Trockenfleisch. Und diese seltsamen Tabletten.
    Neben ihm nahm Jenna Platz, die anderen verteilten sich nach und nach wieder ums Feuer. Tian reichte León ein Stück Brot, das dieser widerwillig akzeptierte. Alle begannen zu essen. Jeb riss ein Stück Brot ab. Es schmeckte säuerlich, aber gut. Dann biss er ins Trockenfleisch und weichte es in seinem Mund ein, bevor er zu kauen begann.
    Jenna hielt ihm wortlos ihre Wasserflasche hin.
    Dankbar lächelte er sie an und nahm einen großen Schluck. Das Wasser war eine Wohltat in seiner trockenen Kehle. »Danke. Das Brot reicht uns gerade mal einen Tag, wenn man es rationiert, vielleicht zwei Tage.«
    »Weißt du, wofür diese Dinger sind?« Jenna griff nach den Tabletten.
    Jeb wollte verneinen, aber Mischa, der sich an Jennas anderer Seite niedergelassen hatte, kam ihm zuvor. Er bewegte vorsichtig seinen Arm. »Ich vermute, es sind Schmerzmittel, oder etwas gegen Fieber und Entzündungen. Habe vorhin eine aus meinem Rucksack genommen. Hat schon geholfen.« Er grinste erleichtert. »Zusammen mit der Wärme des Feuers ist mein Arm fast wie vorher, nur noch ein bisschen steif, aber das wird schon.«
    Nachdem sie gegessen hatten, begutachteten sie ihre unterschiedlichen Ausrüstungen.
    Jenna hatte ein langes Seil gefunden. Tian ebenfalls. In Mischas Seitentasche steckte ein weiteres Feuerzeug. In Marys Rucksack fanden sie Verbandsmaterial. Leóns Messer blieb das einzige.
    Das war alles.
    Ein Großteil der Vorräte war bereits verspeist, sie hatten alle die gleiche Ration.
    »Ganz schön mickrige Ausbeute«, unterbrach Tian die Stille. »Wenn das alles ist, sieht es nicht gut für uns aus.«
    »Ich bin anderer Meinung«, sagte Jeb schnell, bevor schlechte Stimmung aufkam. »Wir haben alles, was wir zum Überleben brauchen. Feuer, Nahrungsmittel und ein Messer, mit dem wir Waffen und Werkzeuge herstellen können. Wir müssen die Dinge, die wir haben, nur sinnvoll einsetzen.«
    »Das ist ja schön und gut. Aber was uns fehlt, ist die leiseste Ahnung davon, was wir hier machen und was das Ganze soll«, mischte sich jetzt León ein. »Los, erzähl schon, wir wissen jetzt, dass unsere Chancen mies sind. Es gibt also keinen Grund, uns noch länger zu verschweigen, wieso wir hier gelandet sind. Du hast uns lange genug hingehalten.«
    Außer Jenna starrten Jeb plötzlich alle anderen überrascht an.
    »Du weißt, warum wir hier sind?« Mischa schnaubte.
    Jeb nickte.
    »Warum? Warum du?«
    »Keine Ahnung. Bitte lasst mich ausreden, auch wenn unglaublich ist, was ihr gleich hört. Stellt eure Fragen später, ich werde sie beantworten, so gut ich kann.«
    Er faltete den Zettel mit der Botschaft auseinander. Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit.

9.
    Jeb blickte in die Runde, holte tief Luft und begann, leise zu erzählen. Die Jungen und Mädchen hingen gebannt an seinen Lippen. Seine Geschichte unterschied sich nicht wesentlich von den Erlebnissen der anderen.

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