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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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längst verheiratet. Und falls nicht ... vielleicht. „Einverstanden. Wenn du es dann immer noch willst.“
    Sie streckte ihm die Hand entgegen, und mit einem feierlichen Handschlag besiegelten sie die Vereinbarung. Pam küsste ihn ein letztes Mal und zog sich an.
    Als Joe nach Hause kam, wartete Mary auf ihn. Hastig erhob sie sich aus dem Sessel und zog den Gürtel ihres Bademantels fester. „Ist alles in Ordnung mit dir? Ist irgendetwas passiert?"
    „Nein, alles bestens. Es war gut."
    In ihren Augen stand echte Sorge. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Und dir ist auch niemand aufgefallen, der ..." Sie brach ab und setzte erneut an. „Niemand hat auf deinen Truck geschossen oder versucht, dich von der Straße abzudrängen?"
    „Nein, nichts dergleichen. Alles war ruhig." Sie sahen einander an, und Joe wurde klar, dass Mary das Gleiche befürchtet hatte wie er. Mehr noch, sie wusste, dass er es darauf angelegt hatte, den Vergewaltiger auf sich aufmerksam zu machen. Er räusperte sich. „Ist Dad schon im Bett?"
    „Nein." Wolf erschien in der Tür, nur mit einer Jeans bekleidet. „Ich wollte warten, bis ich weiß, dass du in Ordnung bist." Die schwarzen Augen blickten ruhig. „Du hast dich direkt in die Höhle des Löwen begeben."
    „Und bin heil wieder herausgekommen. Es hat sogar Spaß gemacht. Die ganze Klasse war da."
    Mary lächelte, die furchtbare Angst schwand. Sie wusste jetzt, was sich abgespielt hatte. Wohl wissend, wie hässlich es hätte werden können, hatten die Kids sich zusammengetan und Joe den Rücken freigehalten, hatten ihn in die Gruppe eingeschlossen, um jedem zu zeigen, dass Joe akzeptiert war und dazugehörte.
    Als Wolf ihr die Hand hinstreckte, ging sie zu ihm. Jetzt würde sie schlafen können. Die beiden Männer, die sie liebte, waren für eine weitere Nacht in Sicherheit.

11. KAPITEL
    Endlich Ferien.
    Mary war extrem stolz auf ihre Schüler. Die Älteren hatten sämtlich ihren Abschluss geschafft, und alle Jüngeren waren in die nächste Klasse versetzt worden. Die Kleinen waren fest entschlossen, die Schule bis zum Abschluss weiterzumachen, und ein paar von den Großen würden aufs College gehen. Das Schuljahr endete mit dem wahr gewordenen Traum eines jeden Lehrers.
    Nur Joe wurde keine Atempause gewährt. Mary war der Überzeugung, dass er mittlerweile Unterricht für Fortgeschrittene brauchte, vor allem in Mathematik, und sie konnte ihm da nicht mehr weiterhelfen. Also suchte sie nach einem qualifizierten Tutor und fand jemanden in einer Stadt, die gut siebzig Meilen entfernt war. Dreimal die Woche fuhr Joe nun für einen Intensivkurs dorthin, und abends arbeitete Mary weiterhin mit ihm.
    Mary verbrachte die Tage in einem Dunst nahezu unwirklicher Glückseligkeit. Nur selten verließ sie den Berg, selten sah sie jemanden außer Wolf und Joe. Und auch wenn beide nicht da waren, fühlte sie sich sicher. Seit dem Überfall waren erst zwei Wochen vergangen, und doch schien es schon lange zurückzuliegen. Wann immer sich ihr ein hässliches Bild aufdrängen wollte, tadelte sie sich streng und verbot es sich, sich davon bedrücken zu lassen. Ihr war nichts passiert, sie hatte nur eine furchtbare Angst ausgestanden. Wenn jemand Hilfe und Fürsorge brauchte, dann war es Cathy Teele. Also schob Mary die Erinnerung beiseite und ermahnte sich, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Wolf.
    Er beherrschte ihr Leben, tagsüber und des Nachts. Er brachte ihr das Reiten bei und zeigte ihr, wie sie bei der Arbeit mit den Pferden helfen konnte. Mary ahnte, dass er bei ihr die gleiche Methode benutzte wie bei den Einjährigen und den jungen Fohlen. Er war streng und forderte viel, dabei waren seine Instruktionen sowohl für die Pferde als auch für sie klar und unmissverständlich. Wenn die Tiere gehorchten, belohnte er sie mit Lob und liebevoller Zuneigung. Mary dachte sogar manchmal, dass er mit den Tieren nachsichtiger war als mit ihr! Wenn die Pferde nicht parierten, zeigte er unendliche Geduld, wenn sie dagegen nicht alles genau so erledigte, wie er es ihr erklärt hatte, ließ er an seinem Unmut keinen Zweifel.
    Doch liebevoll war er immer. Leidenschaftlich wäre wohl die passendere Beschreibung. Er schlief jede Nacht mit Mary, manchmal sogar zweimal. Er liebte sie im Stall und unter der Dusche. Sie wusste, dass sie nicht üppig ausgestattet war, aber er schien berauscht von ihrem Körper. Auch in dieser Nacht im Bett würde er die kleine Lampe einschalten und sich auf einen Ellbogen

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