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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dieses Küstenstriches, welche noch nicht sehr genau sein konnte, durfte man sich nämlich nicht allzusehr verlassen. Jasper Hobson beschloß, vorläufig an dieser Stelle anzuhalten.
    »Was hindert uns, uns hier endgiltig festzusetzen? fragte Corporal Joliffe. Sie werden zugeben, Herr Lieutenant, daß die Oertlichkeit ganz verführerisch ist.
    – Sie wird es Ihnen noch mehr sein, erwiderte Lieutenant Hobson, wenn Sie da eine doppelte Löhnung erhalten, mein wackerer Corporal.
    – Das ist ja nicht zweifelhaft, antwortete Joliffe, man kann sich stets auf die Instructionen der Compagnie verlassen.
    – Gedulden Sie sich bis morgen, fügte Jasper Hobson hinzu, und wenn Cap Bathurst, wie ich voraussetze, wirklich über dem siebenzigsten Breitengrade liegt, so werden wir hier unser Zelt aufschlagen.«
    Wirklich zeigte sich diese Stelle zur Gründung einer Factorei sehr geeignet. Die Ufer der Lagune, welche von bewaldeten Hügeln umgeben war, konnten genug Fichten, Birken und anderes zum Hausbau und zur Heizung nöthige Material liefern. Der Lieutenant, der mit einigen seiner Begleiter bis nach der Spitze des Caps gegangen war, sah, wie die Küste im Westen in einem langen Bogen zurückwich. Das Wasser der Lagune erkannte man als trinkbar und nicht als Brackwasser, wie es doch bei der nahen Nachbarschaft des Meeres leicht zu erwarten gewesen wäre. Jedenfalls hätte der Colonie aber Trinkwasser nicht gefehlt, denn es verlief ein kleines, klares und frisches Flüßchen nach dem Eismeere, in dem es, einige hundert Schritte südöstlich von Cap Bathurst, in einer engen Bucht mündete. Diese Bucht, welche nicht von Felsen, sondern von einer auffälligen Anhäufung von Sand und besserer Erde geschützt war, vermochte bequem zwei bis drei Schiffe gegen etwaige Stürme der offenen See zu decken; sie bildete also einen ganz vortheilhaften Ankerplatz für diejenigen Fahrzeuge, welche in der Folge durch die Behrings-Straße kommen würden. Aus Galanterie gegen die Reisende taufte Jasper Hobson den kleinen Wasserlauf »Paulina-Fluß« und nannte die Bucht »Barnett-Hafen«, worüber die Dame offenbar sehr erfreut war.
    Errichtete man das Fort etwas hinter dem durch Cap Bathurst gebildeten Vorsprunge, so mußten sowohl das Hauptgebäude, als auch die Magazine, gegen die schneidendsten Winde vollkommen geschützt sein. Voraussichtlich deckte sie die Erhebung auch einigermaßen gegen die heftigen Schneewehen, welche in einigen Stunden ganze Wohnungen, wie unter großen Lawinen, zu begraben vermögen. Der Raum zwischen dem Fuße des Vorgebirges und dem nördlichen Ende der Lagune war übrig hinreichend, alle für die Factorei nothwendigen Baulichkeiten aufzuführen. Man konnte diese sogar noch mit einem Palissadenzaune umgeben, welcher sich an das steile Ufer anlehnen sollte, und das Cap selbst mit einer Schanze krönen – reine Vertheidigungsmaßregeln, welche doch in dem Falle nützlich sein konnten, daß es Concurrenten einfallen sollte, sich auch hier festzusetzen. Ohne daß Jasper Hobson für jetzt an die Ausführung solcher Maßnahmen dachte, erkannte er doch mit Genugthuung, daß dieser Platz leicht zu vertheidigen sein werde.
     

    Vorläufige Niederlassung. (S. 113.)
     
    Noch immer war das Wetter sehr schön und die Wärme beträchtlich. Weder am Zenith, noch am Horizonte schwebte eine Wolke. Den klaren Himmel der gemäßigten und heißen Zonen durfte man freilich in so hoher Breite nicht suchen. Auch während des Sommers erfüllte die Atmosphäre immer ein leichter Dunst. Aber im Winter, wenn sich die Eisberge festsetzten, wenn der rauhe Nordwind die Uferwände peitschte, wenn die viermonatliche Nacht über diese Länder herabsank, wie mochte es wohl dann um Cap Bathurst aussehen? Jetzt dachte keiner von Jasper Hobson’s Begleitern daran, denn das Wetter war herrlich, die Landschaft mit Grün geschmückt, die Wärme angenehm, und lieblich glitzerte das Meer.
     

    Innerhalb des Polarkreises – doppelter Sold! (S. 116.)
     
    Ein provisorisches Lager, zu welchem man auf den Schlitten alles Nöthige mit sich führte, wurde für die Nacht am Ufer der Lagune aufgeschlagen.
    Bis zum Abend durchstreiften Mrs. Paulina Barnett, der Lieutenant, selbst Thomas Black und Sergeant Long die nächsten Umgebungen, um deren Erzeugnisse kennen zu lernen. Das Land erschien in jeder Beziehung günstig. Jasper Hobson erwartete ungeduldig den andern Tag, um die geographische Lage genau aufzunehmen und zu erfahren, ob er sich unter den von der

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