Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt
Endzustand und damit ein wünschenswertes Ziel.
Ein Problem bedeutet immer, dass der Übergang von Punkt 1 zu Punkt 2 erschwert ist und man im Moment noch keinen Weg findet oder kennt, wie man sein Wunschziel erreichen kann und das Problem überwindet.
Auf den ersten Blick sind Probleme also immer etwas Unangenehmes; sie stellen Hindernisse dar, die den normalen, gewohnten Gang der Dinge blockieren. Angesichts eines Problems scheint es einem unmöglich, von der unbefriedigenden oder bedrückenden Ausgangssituation in eine angenehme, wünschenswerte Zielsituation zu gelangen. Jetzt treten Emotionen wie Wut, Angst, Trauer oder Selbstmitleid zutage, die uns lähmen und die uns am Weitergehen hindern. Dabei treten Probleme im Alltag jedes Menschen in vielerlei Gestalt auf und zwingen uns – oder bringen uns – zum Innehalten, Nachdenken und Nachspüren.
Bedenken Sie aber eines: Auch wenn jedes Problem sich zunächst unangenehm anfühlt, wird es Ihnen dabei helfen, Fehlerquellen in Ihrem Leben zu identifizieren und zu beheben. Man kann es sogar so formulieren: Je eher ein Problem im Leben auftritt, desto besser ist das für Sie, weil es dazu führt, dass Sie ein wünschenswertes Ziel schneller erreichen.
Die häufigsten Probleme
Die häufigsten und am dramatischsten empfundenen Probleme treten in folgenden Bereichen auf:
Beruf/Karriere: Probleme mit dem Chef und/oder Kollegen; keine oder stockende Entwicklungsmöglichkeiten; Arbeitsplatzverlust; Existenzangst; generelle Unzufriedenheit mit dem (gewählten) Beruf; Mangel an kreativen Entfaltungsmöglichkeiten; zu hohe Arbeitsbelastung, zu wenig Freizeit
Gesundheit: Spürbare körperliche und seelische bzw. mentale Symptome (Lustlosigkeit, Gereiztheit, Gefühle des Versagens oder der Sinnlosigkeit, Angst, Müdigkeit und Erschöpfung, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Verzweiflung, Depressionen, chronische Motivationslosigkeit, Suchtverhalten in Form von Substanzen- oder Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit von Fernsehen und Internet, Stimmungsschwankungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden); Übergewicht; Appetitlosigkeit
Partnerschaft: Untreue, Fremdgehen; Sprachlosigkeit; Gleichgültigkeit gegenüber dem Partner; Zweckbeziehung; mangelnder Respekt; Konkurrenz; Trennung und/oder Scheidung; aber auch: Tod eines geliebten Menschen
Geld: Das Gefühl, dass immer zu wenig Geld vorhanden ist, um (lebens-)wichtige Bedürfnisse zu decken; Konsum über die eigenen Verhältnisse aus Statusgründen; das Gefühl, dass viel Geld auf Dauer auch keine Lebenszufriedenheit schenkt
Hurra, ein Problem!
Ich werde Ihnen auf den nächsten Seiten zeigen, dass es sich durchaus lohnt, ein Problem willkommen zu heißen, anstatt es als etwas Lästiges oder Unangenehmes zu empfinden, das man so schnell wie möglich beiseiteschieben muss. Zum einen hat das Beiseiteschieben keinen Sinn, weil ein verdrängtes, also nicht gelöstes Problem früher oder später wieder auftauchen wird – und zwar meistens in einer noch penetranteren Form. Zum anderen gehören Probleme zu jedem Leben dazu; kein Leben läuft glatt und reibungslos ab. Im Gegenteil: Man kann jedes Leben als eine Anhäufung von Problemen betrachten, und unsere Aufgabe besteht darin, gründliche und passende Lösungen zu suchen.
Probleme sind Entwicklungshelfer
Dass wir so oft versuchen, Probleme schnell vom Tisch zu wischen oder wegzuschauen, wenn es wehtut, hängt mit unserem ökonomisch arbeitenden Gehirn zusammen: Wir haben ein festes Bild davon, wie es bei uns – im Beruf, in der Partnerschaft, in unserem Inneren – aussehen soll, und nehmen dieses Bild als gegeben hin. Wenn dieses Bild nun durch äußere Einflüsse – eben in Form von Problemen – gestört wird, versuchen wir, diese Störung zu ignorieren oder möglichst schnell auszuschalten. Dabei bieten auftretende Schwierigkeiten uns eine viel größere Chance: Sie können dafür sorgen, dass wir unsere Vorstellungen immer wieder neu an unsere Bedürfnisse anpassen. Auf diese Weise helfen uns Probleme dabei, dass wir in unserer Wahrnehmung offen und beweglich bleiben und uns innerlich und äußerlich weiterentwickeln. Bedenken Sie, dass ein Problem beträchtliche kreative Ressourcen freisetzen kann. Die tollsten Erfindungen, angefangen vom Rad über die Glühbirne bis hin zum Computer, wären nie zustande gekommen, wenn es vorher keine Probleme gegeben hätte. Daher betrachte ich ein Problem immer als etwas Gutes, denn es gibt mir die
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