Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Oktober 1988 lässt sich Strauà von seinem Spezi Gerd Käfer keinen Schweinebraten servieren. Er beginnt seine Vesper ungewöhnlich ernährungsbewusst mit frischen Radieschen und Schnittlauchbrot. Doch bereits der Hauptgang lässt StrauÃâ Vorliebe für deftige Hausmannskost wieder durchblicken. Er verdrückt ein krosses Brathendl mit Kartoffelsalat und spült es mit einer frisch gezapften Wiesenmaà nach. Als Dessert lässt er sich anschieÃend Dampfnudeln auftragen. Mehr lukullische Genüsse will sich Strauà an diesem Tag auf dem Oktoberfest nicht gönnen. Er hat schlieÃlich noch etwas vor: Ein anderer ungekrönter Monarch hat ihn zur Jagd eingeladen. Johannes Fürst von Thurn und Taxis erwartet den CSU -Vorsitzenden bereits auf seinem Jagdschloss »Aschenbrennermarter« östlich von Regensburg.
Gestärkt durch Brathendl, Dampfnudeln und Bier verlässt der passionierte Hobbypilot Franz Josef Strauà gutgelaunt das Münchner Oktoberfest und entschwebt per Polizei-Hubschrauber Richtung Regensburg. Er kann nicht ahnen, dass er seine Geburtstadt an diesem Tag für immer verlässt. Kurz nach der Landung nahe des Jagdschlosses bekundet der Ministerpräsident ein starkes Unwohlsein. Die Rotorblätter des Hubschraubers drehen sich noch immer, als Strauà zu seinem Spezi Johannes von Thurn und Taxis seine letzten kaum verständlichen Worte spricht: »Halt, der Flug war ein bisschen anstrengend. Warten Sie noch â¦Â« Danach bricht der 73-Jährige auf dem Rasen vor dem fürstlichen Jagdschloss »Aschenbrennermarter« mit einem Herzinfarkt zusammen. Trotz seiner sofortigen Einlieferung in das Regensburger »Krankenhaus der Barmherzigen Brüder« kann dem genussfreudigen Barockmensch nicht mehr geholfen werden. Vierzig Stunden lang kämpfen die Ãrzte vergeblich um sein Leben. Am 3. Oktober 1988 stirbt Franz Josef Strauà an den Folgen des erlittenen Herzinfarkts.
Bayerisches Barockbrathendl
Zutaten: (für 2 Personen) 1 Brathähnchen, 40 g Butter, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Petersilie
Zubereitung: Petersilie klein schneiden und in der Bauchhöhle des Hähnchens verreiben. Das Hähnchen mit flüssiger Butter einpinseln und mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen. AnschlieÃend mit der Brustseite nach unten in einen Bräter setzen und im vorgeheizten Backofen bei 225 Grad ca. 15 Minuten braten. Dann umdrehen, mit einer Tasse Salzwasser begieÃen und weitere 15 Minuten braten. Dabei immer wieder mit dem Bratenfond übergieÃen. Am Ende im ausgeschalteten Ofen noch 5 Minuten ruhen lassen.
Dazu eine Maà Bier.
Dampfnudeln »FJS«
Zutaten: (für 2 Personen) 500 g Mehl, ½ Hefewürfel, ½ Liter lauwarme Milch, 100 g Butter, 1 Ei, Salz, Zucker, Puderzucker
Zubereitung: Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde bilden und die Hefe mit 1 EL Zucker und 2 EL Milch hinein geben. Mit etwas Mehl verrühren und mit einem Tuch abdecken, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Danach 80 g Butter schmelzen und mit 50 ml Milch, dem Ei, 2 EL Zucker und etwas Salz verrühren und zu dem Teig geben. Aus dem Teig mehrere Kugeln formen, abdecken und sie zu doppelter GröÃe aufgehen lassen.
Die Reste von Milch, Butter und Zucker mit etwas Salz in einem Topf kochen und die geformten Kugeln hineinlegen. AnschlieÃend einen Deckel auf den Topf setzen und die Dampfnudeln ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze garen.
Die fertigen Dampfnudeln mit Puderzucker bestreuen und mit Vanillesauce, Apfelmus oder Sauerkirschen servieren.
Maria Stuart
1542 â 1587
Im Februar 1587 erhält der Erzbischof von Glasgow einen besorgniserregenden Brief. Die schottische Königin Maria Stuartteiltihm darin mit, dass ihre Hinrichtung unmittelbar bevorsteht. Zwar wurde Maria bereits im September des vorangegangenen Jahres von einem englischen Gericht unter Vorsitz von Sir John Popham wegen Hochverrats zum Tode verurteilt, doch die Hinrichtungsurkunde unterzeichnete Elisabeth I. erst am 1. Februar 1587. Die englische Königin fürchtete lange Zeit die politischen Konsequenzen, die ihre Signatur unter dem Todesurteil ihrer schottischen Rivalin haben könnte.
Nach 18 Jahren Haft in verschiedenen englischen Burgen und Schlössern ist Maria Stuart überzeugt davon, dass ihr Leben nun tatsächlich auf dem Schafott enden wird. Ein klares Indiz dafür beschreibt die Katholikin in ihrem Brief an den Erzbischof von
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