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Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt , Berit Reiss-Andersen
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sie.
    »Sindre war sich nicht einmal sicher, ob Brede sterben würde. Er habe ihn nur quälen wollen, sagt er. Das schlimmste ist, daß er recht hat. Jeder reagiert anders auf Paracet. Obwohl Brede Ziegler sich am Sonntag sicher ziemlich mies gefühlt hat, muß er nicht unbedingt schlimme Schmerzen gehabt haben. Immerhin waren sie ja wohl so arg, daß er versucht hat, sich an seinen Arzt zu wenden. Er kann das natürlich alles auf die Sauftour vom Vorabend zurückgeführt haben. Als der Montag kam und Sindre in der Zeitung las, daß Brede am Vorabend erstochen worden war, konnte er sein Glück kaum fassen. Und wurde wieder übermütig. Fühlte sich ganz obenauf. Das hast du ja bei der ersten Vernehmung gesehen. Und … er hat die Wahrheit gesagt, was das Loch in seinem Alibi angeht. Sindre, meine ich. Er hat sich Zigaretten gekauft und ist vor der Tankstelle einem alten Schulkameraden begegnet. Den haben wir am Ende doch noch ausfindig machen können.«
    Die Kleine unten im Foyer hatte sich mit einer riesigen Tüte mit irgendeinen spannenden Inhalt trösten lassen. Die Kapelle legte eine Pause ein. Der Duft von Weihnachtsplätzchen und Glühwein hatte den üblichen Mief von Bohnerwachs und Polizeiuniformen endgültig verdrängt. Eine Nonne in schwarzer Tracht wartete unten auf einen neuen Paß, und Hanne mußte ein wenig lächeln.
    »Hast du gewußt, daß viele Nonnen Grau tragen?« fragte sie.
    »Was?«
    »Nichts. Wo in Italien ist Sindre dieser Job angeboten worden?«
    Silje runzelte die Stirn. »In Vilana … nein, jetzt rede ich Unsinn. Ach … wie hieß das Kaff denn noch?« Sie schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Verona, natürlich. Romeo und Julia. In der Nähe von Verona. Es ging um irgendein Kloster.«
    Hanne Wilhelmsen war wohlig warm. Doch jetzt lief ihr etwas Eiskaltes über den Rücken, und sie dachte an das Wasserplätschern in einem Teich voller fetter Karpfen.
    »Wie heißt dieses Kloster?« fragte sie leise.
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Villa Monasteria, vielleicht?« Hanne richtete sich auf und massierte sich mit beiden Händen den Hintern.
    »Ja«, rief Silje begeistert. »Villa Monster … ja. Wie du gesagt hast. Brede hat es vor zwei Monaten gekauft und sich ungeheuer viel davon versprochen. Wollte Millionen in die Renovierung stecken und ein exklusives Hotel daraus machen.«
    Sie drehte den Diamanten zu ihrer Handfläche hin und verstummte.
    Als Hanne die Augen schloß, spürte sie den ängstlichen Blick der Nonnen auf ihrem Gesicht. Sie hörte die energischen Schritte, mit denen il direttore sich entfernt hatte, wenn sie ein Zimmer betrat. Ihr fiel ein, daß alle aufgehört hatten, mit ihr zu reden.
    Jetzt wußte sie, daß alle geglaubt hatten, sie habe etwas ganz anderes im Sinn.

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    Eigentlich hatte sie nicht hingehen wollen. Aber Silje hatte darauf bestanden. Daß Billy T. seine Mucken pflegte und ausblieb, war noch lange kein Grund für Hanne, seinem Beispiel zu folgen. Eine Mitteilung aus dem Vorzimmer hatte sie jedoch vorher noch in ihr Büro getrieben.
    Håkon Sand hatte angerufen.
    Sie rief zurück; sofort, um nicht den Mut zu verlieren. Er hatte aus keinem besonderen Grund angerufen. Weder wollte er sich mit ihr treffen, noch wollte er sie zu dem großen Weihnachtsessen einladen, an dem Cecilie und sie immer teilgenommen hatten; am ersten Weihnachtstag von zwölf bis zwölf. Er wollte sich nur nach ihrem Befinden erkundigen. Und danach, wo sie die ganze Zeit gesteckt hatte. Als er auflegte, konnte sie sich nicht daran erinnern, worüber sie gesprochen hatten. Aber gesprochen hatten sie. Er hatte angerufen.
    Wenn alles auf dieser Welt ein Ende hat, dachte Hanne, dann gibt es vielleicht auch neue Anfänge.
    Dieses eine Mal verstummte das Stimmengewirr nicht, als sie den Raum betrat. Alle Gesichter wandten sich ihr freundlich zu, und Severin Heger zog einen Stuhl heran.
    »Setz dich«, sagte er. »Annmari! Gib mal ein Glas Glühwein rüber.«
    Mehrere unerschütterliche Wohltäter der Polizei hatten Kartons mit belegten Broten, Weihnachtsplätzchen und zwei große Schachteln mit grüner Walnußtorte geschickt. Karianne Holbeck hatte Creme am Kinn und lachte über einen Witz, den zu erzählen Karl Sommarøy offenbar sehr lange gebraucht hatte. Irgendwer hatte einen CD-Spieler besorgt. Anita Skorgans Stimme schnarrte aus den überforderten Lautsprechern, und Hanne beugte sich hinüber zu Severins Ohr.
    »Mach die Musik aus. Dieses Gerät ruiniert sie doch nur.«
    »Nichts

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