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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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sich doch, noch etwas mehr Zeit dafür zu investieren.
    Margrit sah nun, dass sich zwar die Miene des Hajeps wieder verhärtet hatte als wäre nichts weiter gewesen, jedoch senkte er dabei ganz leicht den Zeigefinger auf das kleine, lilafarbene Sensorenfeld seiner weichen, kugelförmigen Uhr.
     „Isch werrde deiner Frager nischt beantwörten“, brummte er ziemlich beiläufig. „Und du bräuschst dafür meiner Frager auch nischt merr beantwörten. Pisst du damit einverständen? Poko?“
    „Poko!“ sagte Margrit mit fester Stimme, auch wenn ihr das Herz dabei bis zum Hals schlug.

Kapitel 4
     
    Plötzlich winkte Boktafton erleichtert Gulmur und den anderen zwei Jisken zu. Er wedelte schließlich so hektisch mit der Hand, dass sie neugierig zu ihm hinüber gerannt kamen, während er das große Tor vor der alten Villa aufriss.
    Ihnen entgegen stolzierte Xuraduton und sie schauten nun doch ziemlich enttäuscht drein, als dieser ihnen erklärte, dass der Agol schon lange fort wäre. Der Agol wäre mit einem Molkat der Lumanti hinterher geflogen, den Altinhag, Bonor der Ajora , vorhin auf einem der Dächer in der Nähe des Hotels geparkt hatte.
    Aus und vorbei! Gulmur knirschte mit den Zähnen! Dabei hatte er doch die Entführung des Agols geplant, um damit seine Familie freizupressen, die gewiss heute noch in Zarakuma zum Tode verurteilt werden würde, weil sie Danox entwendet hatten.
    So trotteten die vier Jisken und der Trowe tief enttäuscht schon eine halbe Stunde durch die Straßen der Stadt, um endlich irgendwie nach Hause zu kommen. Plötzlich stieß Nobajapal Oktikilta in die Seite und wies mit dem Finger nach oben zu einem der Baumwipfel. Gulmur und die anderen zwei Jisken schauten ebenfalls hoch. Sie schnauften überrascht durch ihre drei Nasenlöcher. Der Molkat des Agol schimmerte grünlich-silbern zwischen den Herbstblättern der mächtigen Baumkrone einer alten Linde.
    Bei Ubeka und Anthsorr, der Agol hatte diesen nicht gerade gut versteckt, wie leichtsinnig! Die Götter schienen wohl diesmal auf der Seite der Jisken zu sein. Doch wem konnte es gelingen, nach oben in den Baum zu kommen?
    Alle blickten auf den Trowe und der ließ es sich nicht zweimal sagen. Von Atimok, einem kirtifischen Wissenschaftler, der wegen staatsfeindlicher Gedanken in das trowische Sklavenlager strafversetzt worden war, hatte er ja gelernt, wie man die Codes der Ninitis (Autopiloten) von Kleinstflugzeugen- und -gleitern knackte, um sie manuell steuern zu können. Mit diesem hoch technisierten Molkat würden sie rasch den Agol gefunden haben. Gewiss war dieser ganz in der Nähe!
    Um von dem Agol nicht überrascht zu werden, hielten die vier Jisken am Fuße des Baumes aufmerksam nach allen Seiten Ausschau, während Gulmur den breiten, mit Moos bewachsenen Stamm der Linde empor kletterte. Oben angekommen balancierte er sich erst mal vorsichtig über drei mächtige Äste, und dann hatte er das kleine, elegante Flugschiff erreicht.
    Im Nu waren sämtliche Abwehrmechanismen und Warnanlagen, die er kannte, ausgeschaltet und auch die Fahrertür geöffnet. Doch als er sich am Steuersystem zu schaffen machte, hörte er plötzlich vom Rücksitz her ein Rascheln, als würde jemand von hinten nach ihm langen wollen. Jedenfalls hatte Gulmur das so empfunden und sich reflexmäßig geduckt.
    Irgendetwas Langes, Dünnes schnellte nun wie ein Lasso knapp über seinen Kopf hinweg, griff suchend ins Leere und klatschte wieder zurück hinter den Fahrersitz. Es hatte ausgesehen wie der Fühler eines Auleps, eines Wasserwesens, nur sehr viel länger. Aber hier gab es doch gar keine Sümpfe! Und wieder war es völlig still!
    Gulmurs Herz pochte, als er sich vorsichtig aufrichtete, um zu schauen, was es denn sonst gewesen sein könnte. Seine gelben, gesprenkelten Augen blinzelten unsicher ins Dunkel hinter sich, aber da war nichts zu sehen. Der mit weichen, grünen Haaren bewachsene Rücksitz schien völlig leer zu sein.
    Hatte er Tagträume? Er schüttelte verwirrt über sich selbst den Kopf und wandte sich wieder der Steueranlage zu. Doch kaum hatte er sein Messer angesetzt, um die Metallpatte, die den Niniti schützte, zu lüften, als er abermals dieses merkwürdige Rascheln und dann das typische Zischeln hinter sich zu hören glaubte.
    Irgendetwas schien nach seinem Nacken zu haschen. Er warf sich vom Sitz, riss entsetzt die Tür auf und konnte knapp dem ellenlangen, rosa schimmernden Ding entkommen. Schnalzend zog sich die Schlange, oder was es

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