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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Hajep mächtig zu schaukeln, als würde gleich etwas recht Großes und Schweres vom Baumwipfel auf ihn herab stürzen.
    Es knackte dort oben wirklich ganz gewaltig und Margrit spielte schon mit dem Gedanken, dass sie diesen verrückten Hajep vielleicht warnen sollte, da der seelenruhig damit beschäftigt war, einige Falten an seinen Handschuhen glatt zu streichen. Aber dann schalt sie sich doch dafür aus, weil es im Grunde ausgesprochen praktisch für sie war, wenn der Hajep gleich von irgendetwas Großem erschlagen wurde. Ob wohl so ein zermatschter Außerirdischer sehr ekelig aussehen konnte?
    Ein Blättermeer segelte jetzt herunter und dem folgte – Margrit rang nach Luft - ein ziemlich unerklärbares, langschwänziges Ding aus den Zweigen des Baumes. Es quietschte irgendwie hydraulisch und vier etwa einen Meter lange und ungefähr zwei Meter breite, geleeartige Flügel wurden zu beiden Seiten flatternd und leicht zitternd ausgefahren.
    Puh, das Ding sah ja so aus wie der keilförmige Kopf einer grün-gelb gescheckten Echse mit Kiemen! In der Abendsonne glänzte seine lederartige, schuppenbesetzte Haut wie Silber. Sowohl oberhalb des kleinen Fliegers, als auch unterhalb konnte Margrit einen dicken, wulstigen Zackenkamm entdecken. Als der Hajep kurz mit seiner Hand gewinkt hatte, quakte das kleine Flugschiff zur Antwort wieder, als hätte es sein Herrchen erkannt!
    „Horsch! Is das nisch nett?“ brummte der Hajep verzückt und ausgesprochen stolz. „Zuita begrüßert miiir!“
    „Ja, einfach toll!“ keuchte Margrit, denn der gelbe Bauch des Ungetüms zog sich plötzlich ein, um dann wieder ziemlich dick hervorzuquellen.
    „Zuita kann auch machen serr, serr, nettette Musik! Willigst horschinn?“ Der Hajep verschränkte die Arme vor seiner Brust und wirkte plötzlich so, als habe er viel Zeit.
    „Och, nö! Lass nur“, winkte sie ziemlich matt ab, denn irgendetwas Glibberiges tropfte nun aus einigen Stellen des Bauches von Zuita. Der Hajep schien das nicht zu sehen. Er hatte seine roten Augen nur bei Margrit, schien mächtig gespannt auf weitere Reaktionen von ihr zu sein. „Ke-eh, pisst du denne nischt musikeilisch?“ hakte er ungläubig nach und wieder kleckste ein dicker Schleimfladen direkt hinter ihm von oben herunter.
    „Ja, hm ... wohl nicht!“ nuschelte sie undeutlich, da ihr inzwischen etwas Essen hoch gekommen war. Sie schloss jetzt ganz einfach die Augen, damit sie das alles nicht mehr sehen musste. Als die plötzliche Stille ihr nach dem heftigen Rauschen verkündet hatte, dass das zappelige Ding wohl endlich gelandet war, wagte sie wieder einen kleinen, vorsichtigen Blick.
    „Huuch?“ entfuhr es ihr trotzdem entsetzt, denn von Nahem konnte man eigentlich all das Hässliche an diesem Drachending erst richtig gut erkennen.
    „ Ti sanga to!“ sagte der Feind mit hoch erhobener Nase und wies dabei auf den Molkat.
    Das Ding ruckelte nun ein bisschen vor sich hin, wie eine Henne, die gerade ein Ei legen wollte und dann bildete sich leise blubbernd ein merkwürdiger Schaum, wie ein schmaler Rand unten an seinem keilförmigen Körper. Mit diesem Schaumrand saugte sich das Ding wohl am Boden fest. Ein mehrmaliges schmatzendes Geräusch zeigte nun an, dass die Flügelchen nacheinander eingesaugt wurden. Dieses Schmatzen gab Margrit den Rest. Oh Gott, das alles war einfach zu surrealistisch, eher wie ein irrer Traum.
    Sie war so weiß im Gesicht, dass es selbst der Hajep bemerkte. Er hechtete darum schnell um das eigenartige Fluggerät herum, dass ihm artig Platz machte und fragte Margrit verwundert, bevor sie in die Knie sackte: „Kulturschnock?“
    Sie nickte atemlos, als sie in seine muskelbepackten Arme fiel: „Aber das heißt Kulturschnuck ... äh ... schock, meinte ich natürlich.“ Dann umfing sie völlige Schwärze.
    „Natürelisch!“ echote er stirnrunzelnd und warf die ermattete Lumanti in den Beifahrersitz, nachdem sich das Raumschiff mit einem weiteren Schmatzer wie eine Auster geöffnet hatte. Dann griff er mit zwei Fingern den unnützen Beutel und ließ ihn hinter der nützlichen Lumanti auf den Rücksitz scheppern, reinigte sich die behandschuhten Hände und nahm dann leise seufzend hinter dem Niniti Platz, als sich das Schuppendach über ihnen wohlig schmatzend wieder schloss.
    Seine Hand huschte wie gewohnt über das Sensorenfeld des Ninitis. Bei den Göttern, warum flog Zuita nicht gleich los? Nachdem er schon wieder einige Flüche ausgestoßen, den Autopiloten mit der Faust

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