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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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Meeresoberfläche hervorbrachen und die Gase absorbierten.
    Die Sonne, soweit sie durch den dichten wabernden Dunst überhaupt zu sehen war, zeichnete sich als lodernde Kugel ab. Der Mond hing tellergroß am Himmel. Viele vertraute Merkmale waren ihm schon aufgeprägt worden.
    Mond und Sonne schienen förmlich durch den Himmel zu rasen. Diese junge Erde mit ihrer empfindlichen Fracht aus Leben drehte sich so schnell, dass Tag und Nacht wie im Zeitraffer über die Oberfläche huschten. Starke Gezeiten rollten über den Planeten hinweg.
    Die Vorfahren mussten sich an diesem lebensfeindlichen Ort behaupten: In einer langen Abfolge von Generationen lebten Zellhaufen in großen Gemeinschaften dicht unter der Oberfläche flacher Meere. Jede Gemeinschaft begann als schwammartige Substanz, die schichtweise schrumpfte, bis nur noch eine grüne Schicht übrig war. Sie stieg an die Oberfläche und trieb übers Meer, bis sie sich mit einer älteren Gemeinschaft vereinigte.
    Der Himmel schien in Flammen zu stehen. Er wurde von Blitzen riesiger abgesprengter Meteore durchzuckt, die in den Tiefen des Alls verschwanden. Oft – beängstigend oft – rasten Kilometer hohe Wasserwände um den Globus und strömten in einen flammenden Krater, aus dem ein großer leuchtender Körper in den Weltraum schoss und den Himmel kurz erhellte, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
    Die Wucht und Häufigkeit dieser Explosionen schien noch zuzunehmen.
    Plötzlich brach das Leben in Form grüner Algenmatten zu einer Wanderung über die Oberfläche der jungen turbulenten Meere auf und zog die Kette der Vorfahren – und Bobbys Blickpunkt – mit sich. Die Algenkolonien verschmolzen, schrumpften und verschmolzen wieder, als ob sie sich zu einem Kern verdichteten.
    Schließlich fanden sie sich in einem isolierten Tümpel im Becken eines großen Einschlagkraters wieder. Bobby hatte das Gefühl, sich auf einem überfluteten Mond zu befinden. Er sah zerklüftete Grate und einen kompakten Zentralgipfel. Der Tümpel war mit einer sämigen grünen Flüssigkeit gefüllt, in der die Reihe der Vorfahren sich stetig zurückentwickelte.
    Plötzlich zerriss die grüne Decke und löste sich in einzelne Kleckse auf. Die Oberfläche des Kratersees wurde nun von einer anderen Art Schaum überzogen, einer dicken, bräunlichen Matte.
    »Oh…«, sagte David atemlos. Er wirkte schockiert. »Wir haben soeben das Chlorophyll verloren. Die Fähigkeit, Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Weißt du, was passiert ist? Diese Gemeinschaft aus Organismen wurde durch einen Einschlag oder ein geologisches Ereignis von den anderen getrennt – vielleicht vom Ereignis, das diesen Krater geformt hat. Den Organismen ist die Nahrung ausgegangen. Sie waren gezwungen, zu mutieren oder zu sterben.«
    »Sie sind mutiert«, sagte Bobby. »Sonst…«
    »Sonst würde es uns nicht geben.«
    Das Unheil nahte in Form eines unidentifizierbaren heranrasenden Schemens – vielleicht das apokalyptische Ereignis, über das David spekuliert hatte.
    Als es vorbei war, tauchte Bobby wieder ins Meer und schaute auf eine dicke Matte aus einer braunen Substanz. Sie wucherte am Rand einer dampfenden Hydrothermalquelle, die von der Magma des Erdmantels düster erleuchtet wurde.
    »Nun stehen wir hier«, sagte David. »Unsre ältesten Vorfahren waren Gesteins-Fresser: Thermophile oder sogar Hyperthermophile. Das heißt, sie liebten hohe Temperaturen und ernährten sich von Mineralien der Hydrothermalquellen, die im Wasser gelöst waren: Eisen, Schwefel, Wasserstoff… Das System war primitiv und ineffizient, aber robust. Sie brauchten weder Licht noch Sauerstoff, nicht einmal organische Substanzen.«
    Nun versank Bobby in Dunkelheit; in völliger Finsternis, die nur gelegentlich von trüben roten Blitzen erhellt wurde, tauchte er durch enge Tunnels und Spalten.
    »David… Bist du noch da?«
    »Ich bin hier.«
    »Was geschieht mit uns?«
    »Wir sind unter dem Meeresboden. Wir durchdringen das poröse Basaltgestein. Alles Leben auf dem Planeten zieht sich von den untermeerischen Rücken und Basaltbetten auf dem Meeresboden zurück und strebt einem einzigen Punkt entgegen.«
    »Wohin? Wohin wandern wir?«
    »Ins Urgestein, Bobby. Zu einem Punkt in einem Kilometer Tiefe. Das ist der letzte Zufluchtsort des Lebens. Alles Leben auf der Erde ist aus dieser Nische tief unter der Erde gekommen.«
    »Und wovor«, fragte Bobby mit einer bösen Vorahnung, »musste das Leben sich verstecken?«
    »Ich fürchte, das werden

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