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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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in den Nacken.
    »Glaub' nicht, dass du mir meine Schritte vorschreiben kannst! Wenn du mit mir kommen willst - kannst du mir folgen! « Sie nahm Deoris' Hand, und die beiden gingen voraus, dem Marktplatz entgegen.
     
    Die Schiffe aus den See-Königreichen hatten den sonst so verschlafenen Basar zu regem Leben erweckt. Eine Frau hielt in Käfigen aus geflochtenen Binsen Singvögel feil. Deoris blieb wie verzaubert stehen, um sich die hübschen Tiere anzusehen und ihren Stimmen zu lauschen. Mit nachsichtigem Lächeln ordnete Domaris an, einen der Vögel ins Haus der Zwölf zu schicken. Dann schlenderten sie weiter. Deoris war außer sich vor Begeisterung.
    Ein schläfriger alter Mann bewachte Säcke mit Korn und glitzernde Tonkrüge voller Öl. Ein nackter Junge saß mit übereinander geschlagenen Beinen zwischen Weinfässern, bereit, seinen Herrn zu wecken, sobald ein Käufer kam. Domaris blieb jetzt an einem etwas größeren Stand stehen, wo Ballen mit buntgemusterten Stoffen auslagen. Micon und Arvath, die langsam folgten, hörten einen Augenblick den Mädchen zu, die ihrem Entzücken freien Lauf ließen. Dann lächelten sie einander zu und spazierten zusammen weiter, vorbei an Blumenverkäufern und alten Bäuerinnen. Hühner gackerten in großen Körben und wetteiferten mit den Rufen der Händler, die getrockneten und frischen Fisch oder Früchte aus den Obsthainen hinter der Stadt anboten. Alte Frauen verkauften Kuchen und Süßigkeiten und billiges, saures Bier. Es gab Stände mit leuchtenden Teppichen und schimmerndem Schmuck, aber auch bescheidene Buden mit Töpferwaren und Kesseln.
    Ein kleiner Mann von den Inseln mit runzeliger Haut verkaufte unter einem gestreiften Zeltdach Parfüms. Als Micon und Arvath vorübergingen, verzog sich sein Gesicht zu einer neugierigen Fratze. Er richtete sich auf, tauchte einen kleinen Pinsel in einen Flakon und schwenkte ihn in der Luft, die bereits von verschiedenen Düften honigsüß geschwängert war. »Parfüms von Kei-lin, ihr Herren«, verkündete er in einem rumpelnden, schnaubenden Bass, »Gewürze des Westens! Die schönsten Blumen, die süßesten Gewürzbäume...«
    Micon blieb stehen. Dann ging er mit sicherem Schritt auf das gestreifte Zelt zu. Der Parfumverkäufer, der erkannte, dass seine Gäste hohe Würdenträger des Tempels waren, floss über vor Ehrerbietung und Beredsamkeit. »Herrliche Parfüms und Essenzen, ihr Herren, süße Gewürze und Salben von Kei-lin, Düfte und Öle für das Bad, alle wundervollen Gerüche der weiten Welt für deinen Schatz -« Der geschwätzige kleine Mann verbesserte sich schnell »Für deine Frau oder Schwester, Priester!«
    Micon verzieh ihm mit einem Grinsen. »Ich habe weder Frau noch Schatz, Alter«, bemerkte er trocken. »Auch will ich keine Salben oder Duftwässer von dir kaufen. Trotzdem kannst du uns dienlich sein. In Ahtarrath - und nur dort - wird aus der roten Lilie, die am Fluss des Sternenbergs wächst, ein Parfüm hergestellt...«
    Der Verkäufer betrachtete den Initiierten neugierig. Er wandte sich ab und raschelte lange Zeit hinten in seinem Zelt herum wie eine Maus in einem Strohhaufen. »Nicht viele fragen danach«, schnaufte er entschuldigend. Schließlich fand er, was er wollte. Er verschwendete keine Zeit darauf, die Güte des Parfüms anzupreisen, sondern wedelte nur ein Tröpfchen in die Luft.
    Domaris und Deoris, die sich den beiden Männern wieder anschließen wollten, blieben stehen und atmeten den würzigen Duft ein. Domaris' Augen weiteten sich.
    »Wunderbar!«
    Der Wohlgeruch blieb in der Luft, während Micon dem Alten ein paar Münzen reichte und den kleinen Flakon ergriff. Er prüfte ihn genau mit den Händen. Seine dünnen Finger fuhren zart über die feinen Schnitzereien. »Filigranarbeit aus Ahtarrath - das erkenne ich sogar jetzt noch.« Er lächelte Arvath zu. »Nirgendwo sonst wird so etwas hergestellt, nur dort kennt man solche Muster...« Immer noch lächelnd gab er die Phiole an die Mädchen weiter, die die entzückenden Verzierungen wortreich bewunderten.
    »Was ist das für ein Duft?« erkundigte sich Domaris und hob den Flakon an ihr Gesicht.
    »Eine Pflanze aus Ahtarrath, ein ganz gewöhnliches Unkraut«, antwortete Arvath scharf.
    Micons Gesicht sah aus, als teile er mit Domaris ein Geheimnis. Er fragte sie: »Gefällt dir der Duft ebenso wie mir?«
    »Er ist wunderbar«, wiederholte Domaris verträumt. »Sehr erlesen, aber auch sehr eigenartig.«
    »Es ist eine Blume aus Ahtarrath,

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