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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boysen schaltete das Gerät ab und ließ es in der Tasche verschwinden. Mit einer drehenden Bewegung seiner Schulter ließ er die Maschinenpistole herabrutschen und fing sie auf. Sein hageres Gesicht unter dem lackschwarzen Haar straffte sich noch mehr. Die Lippen wurden schmal, er war jetzt ein Bündel gespannter Aufmerksamkeit. Sein Job war lebensgefährlich, vor allen Dingen dann, wenn man sich wie er und Don Frazer in einem feindlichen Land bewegte. Und das war der kommunistische Teil Deutschlands nun mal für die beiden Amerikaner, die zudem noch zur CIA gehörten.
    Unheimlich war die Gegend schon, in der sie sich bewegten. Die Berge, der düstere Wald, die Nacht, die Einsamkeit und natürlich die alte Burg, sein Ziel.
    Das alte Gemäuer duckte sich an einen Berghang. Es war keine große Burg gewesen, eher ein kleiner Vorposten, der am Beginn eines Taleinschnitts stand, hinter dem die Grenze zu Westdeutschland lag.
    Früher, als die Verhältnisse noch normal gewesen waren, hatte diese Burg eine wichtige Rolle gespielt. Sie lag strategisch günstig, denn es gab in dieser unwirtlichen Landschaft nur eine Strecke nach Westen. Die eben führte durch den Hohlweg, und wer die Burg besetzt hatte: der konnte den Weg mit ein paar Männern verteidigen.
    Das alles war Vergangenheit, und es interessierte den CIA-Agenten auch nicht. Er hatte einen anderen Job zu erledigen.
    Zwar hatte er gehört, daß die alte Burg von einem Geheimnis umgeben war, doch welches Gemäuer es war, das wußte er nicht.
    Vorsichtig bewegte er sich weiter. Die Nacht war kühl. Von den Bergen wehte auch noch im März ein scharfer Wind, der Frühlingsgefühle erst gar nicht aufkommen ließ.
    Boysen hatte den Kragen seiner Parka-Jacke aufgestellt. Die Dunkelheit umgab ihn wie ein Sack.
    Weiter westlich befanden sich die ersten Grenzanlagen, doch er konnte die Scheinwerfer nicht sehen, da ihr Licht nicht über die Bergkuppen schwang.
    Düster war der Himmel. Sterne konnte der CIA-Agent nicht sehen. Auch keinen Mond. Ihm schien es, als hätten sich die Gestirne versteckt, da sie seine Tat nicht sehen wollten.
    Don Frazer wartete im Wagen. Sie hatten den Wartburg gut versteckt. Zudem an einer strategisch günstigen Stelle, so daß der Kumpel jeden sehen konnte, der sich Boysen auf die Fersen setzte.
    Schußbereit hielt er die Waffe. Die Mündung wies nach vorn. Manchmal schwenkte er sie auch zur Seite, dann zeigte das dunkle Loch auf die sperrigen Büsche, die das Unterholz bildeten, das überall zwischen den Bäumen wuchs.
    Der Job war gefährlich. Boysen wußte nicht, ob er verraten worden war, es kam alles in Betracht, denn das Spiel, auf das sich die CIA eingelassen hatte, wurde bis zur letzten Karte ausgereizt. Und die lag ausgerechnet in der DDR.
    Er schüttelte den Kopf, wenn er an den Fall dachte. Und er verfluchte im Innern seine Kollegen vom militärischen Abschirmdienst. Sie hatten geschlafen, denn es war unbekannten Agenten gelungen, den Prototyp einer neuen elektronischen Steuerungsmechanik zu stehlen. Dieses kleine Gerät, nicht größer als eine Handtasche, wurde in schlanke Rakentenkörper eingebaut. Die Trefferquote betrug fast 100 Prozent. So was hatte die andere Seite nicht, denn auf dem Gebiet der Computertechnik war der Osten noch ziemlich hinter dem Mond.
    Ein Glück nur, daß es keine Profiagenten aus dem anderen Lager gestohlen hatten, sondern Amateure, denn die CIA hatte herausgefunden, daß die andere Seite noch gar nicht wußte, was da auf ihrem Boden lag. Sonst hätte sie schon längst reagiert. Aber die Gruppe, die die Steuerungselektronik gestohlen hatte, war nur an Geld interessiert. Die Amis sollten das Zeug zurückkaufen, für genau fünf Millionen Dollar. Und das bei der Währungsschwäche.
    Man hatte im Pentagon reagiert. In Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden war herausgefunden worden, daß dieses Gerät in der DDR lagerte. Und man hatte auch den genauen Ort bestimmen können.
    Auf dem alten Friedhof neben einer verfallenen Burg.
    Gruseliger ging es nicht mehr, dachte Boysen und grinste kalt. Nur gut, daß er nicht an Geister und Dämonen glaubte, sondern sich lieber auf seine Maschinenpistole verließ.
    Er sah jetzt die Mauern der Burg. Für einen Moment blieb er stehen. Düster hoben sie sich vom Untergrund ab. Sie waren zerfallen, der Turm stand längst nicht mehr, und auch das Dach des Hauptgebäudes war zerstört. Nur noch die Außenmauern sahen einigermaßen stabil aus, obwohl auch sie Löcher aufwiesen,

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