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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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miteinander in Frieden. Domaris verströmt Frieden wie eine Blume ihren Duft .
    Domaris' Aufmerksamkeit hatte sich inzwischen auf Deoris gerichtet, die warm in Rivedas Mantel eingehüllt noch immer neben ihnen schlief. »Meine kleine Schwester hat die ganze Nacht hier auf dem Gras geschlafen«, sagte sie. »Ich muss sie wecken und ins Bett schicken.«
    Micon lachte leise. »Ein nicht gerade sehr sinnvolles Unterfangen«, bemerkte er und fügte dann, ernster werdend, mit sanfter Stimme hinzu: »Du hast überhaupt nicht geschlafen.«
    Es war keine Frage, und Domaris unternahm auch gar nicht den Versuch, ihm eine Antwort zu geben. Sie senkte den Kopf und vergaß ganz, dass das Morgenlicht einem Blinden nichts verraten konnte. Behutsam löste sie ihre Hände aus den seinen und sagte nur: »Ich muss Deoris wecken.«
     
    In ihrem Traum wanderte Deoris durch eine endlose Reihe von Höhlen. Vor ihr her ging eine Gestalt in einem Kapuzenmantel, die einen seltsam geformten Stab in der Hand hielt. Die Spitze des Stabes versprühte flackernde Lichtblitze, und Deoris folgte diesem Licht. Seltsamerweise fürchtete sie sich nicht, und sie fror auch nicht, obwohl sie, ohne es unmittelbar mit den Sinnen wahrzunehmen, wusste, dass Wände und Böden der Höhlen eiskalt und feucht waren...
    Von irgendwo nahbei rief eine Stimme ihren Namen. Die Stimme war ihr vertraut, auch wenn sie sie nicht sofort erkannte. Langsam entwand sich Deoris dem Traum, eingehüllt in Falten grauen Stoffs. »Nicht«, murmelte sie verschlafen und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
    Ein zärtliches Lachen auf den Lippen, schüttelte Domaris das Kind an den Schultern. »Wach auf, kleine Schlafmütze!«
    Die noch traumdunklen Augen öffneten sich wie erschrockene Veilchen, kleine Finger unterdrückten ein Gähnen. »Oh, Domaris, ich wollte doch wach bleiben!« murmelte Deoris. Schon hellwach, rappelte sie sich auf, und der Mantel glitt von ihr ab. Deoris bückte sich, hob ihn auf und hielt ihn verwundert in Armeslänge von sich weg. »Was ist denn das? Mir gehört er nicht!«
    Domaris nahm ihr den Mantel aus den Händen. »Er gehört Riveda. Du bist wie ein Baby auf seinem Schoß eingeschlafen!«
    Deoris runzelte die Stirn und machte ein verdrießliches Gesicht.
    Domaris neckte sie: »Bestimmt hat er ihn zurückgelassen, damit er dich wiedersehen kann! Deoris! Hast du, jung wie du bist, schon deinen ersten Liebhaber gefunden?«
    Deoris stampfte mit dem Fuß auf und schmollte: »Warum bist du so gemein?«
    »Ich wollte dir etwas Nettes sagen.« Fröhlich legte Domaris dem Kind den Mantel um die bloßen Schultern, aber ihre Schwester riss ihn wütend wieder herunter.
    »Du bist grässlich!« jammerte sie und rannte den Hügel hinunter, um in ihrem eigenen Bett Schutz zu suchen und sich in den Schlaf zu weinen.
    Domaris wollte ihr folgen, blieb dann jedoch stehen. Sie war innerlich noch zu aufgewühlt, um sich heute morgen längere Zeit mit den Launen ihrer Schwester zu befassen. Der raue Stoff des grauen Mantels auf ihrem Arm machte sie nervös und gereizt. Sie hatte in leichtem Ton gesprochen, um das kleine Mädchen zu necken, dachte aber jetzt noch einmal über ihre Worte nach. Es war unvorstellbar, dass das Interesse des Adepten an Deoris persönlicher Natur sein konnte - das Kind war noch keine vierzehn Jahre alt! Domaris schüttelte sich vor Abscheu. Solche Gedanken sind deiner unwürdig, dachte sie und wandte sich Micon zu.
    Die anderen erwachten, standen auf, scharten sich in kleinen Gruppen zusammen und beobachteten das Ende des Sonnenaufgangs. Arvath kam und legte Domaris den Arm um die Taille. Sie duldete es geistesabwesend, und ihre ruhigen grauen Augen richteten sich leidenschaftslos auf das Gesicht des jungen Priesters. Arvath fühlte sich verletzt, bestürzt. Domaris war so anders geworden, seit - ja, seit Micon in ihrer beider Leben getreten war! Arvath wünschte, es wäre ihm gegeben, Micon zu hassen. Seufzend ließ er Domaris los. Ihm war klar, dass sie das Fehlen seines Armes um ihre Taille ebenso wenig bemerkte wie vorher seine Anwesenheit.
    Rajasta kam den Pfad herauf, eine weiße Gestalt, rötlich überhaucht vom morgendlichen Licht. Bei ihnen angekommen, bückte er sich und nahm Micons Mantel aus fleckenlosem Weiß auf. Es war ein kleiner Dienst, aber die, die es sahen, wunderten sich darüber ebenso wie über den liebevollen, vertraulichen Klang von Rajastas sonst so strenger Stimme. »Hast du geschlafen?« fragte er.
    Micon lächelte

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