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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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Sein Blick fiel auf Ada Varick und blieb an ihr hängen. Ada muss damals, wie man sich erzählt, ein richtiger heißer Feger gewesen sein.
    Im Herbst ’57 verschwand Luce. Man fand sein Ruderboot an einem Pflock im Sumpf unweit des Bachs unterhalb der Kiesgrube an der Drift Road. Es wurde erzählt, er sei einmal zu oft beim Stehlen erwischt worden und hätte eins drübergekriegt. Sei aus der Stadt getrieben worden oder für immer über den flachen Rand der Welt hinaus. Möglich. Was auch immer passiert war – es war alles nur Gerede, bis die Regierung kam, sich Land nahm und mit dem Bau eines neuen Highways begann. Anfang der Sechziger holte man den Kies für die neue Brücke aus der Grube flussaufwärts auf der Drift-Road-Seite. Als eine Fuhre abgeladen wurde, rollte ein Schädel mit einem Einschussloch heraus, klein und fein. Jeder, der zwei und zwei zusammenzählen konnte, wettete, dass jener Schädel die letzte dürftige Spur war, die Luce Weld hinterließ.
    ***
    Es ist Anfang Juni und ich achte nicht darauf, wohin ich trete, als ich durch die Haustür gehe, oder besser: Ich schaue auf das Buch in meiner Hand und stolpere über den Fuß einer Leiter, ohne recht zu begreifen, was ich da anrichte, bis ich Metall auf Holz prallen und einen Schrei von oben höre. Das Buch fällt mir aus der Hand, die Leiter löst sich vom Haus. Ich blicke hoch und sehe einen Stiefel gerade noch rechtzeitig über den Rand des Dachs verschwinden. Auf einer Sprosse über mir steht ein Eimer Farbe, kippt langsam um …
    Scheiße.
    Ein weißer Schwall schwappt sonderbar zusammenhängend an meinem Gesicht vorbei, bespritzt mein T-Shirt und landet auf dem Boden, mit einem scheppernden Echo, als auch die Leiter umfällt.
    »Alles klar da unten?«, höre ich Rays Stimme vom Dach herunterrufen. Ich sehe hoch und sein Gesicht erscheint. »Oh, hallo, Marne« – er blickt von seinem hübschen, hehren Himmel herunter auf mich, die Idiotin. Mein Bruder kommt um die Hausecke und erfasst sofort die Situation.
    »Wie hast du das denn wieder geschafft?«, brummt er. Klar, Alex – als stünde es ganz oben auf meiner Liste, Ray den Hals zu brechen. Alex hebt die Leiter auf, lehnt sie wieder gegen die Regenrinne über der Tür und Ray klettert herunter. »Tut mir total leid«, murmele ich und kann ihm nicht ins Gesicht sehen.
    »Dein Buch wurde verschont«, sagt er leichthin. Das Buch liegt geöffnet auf der Treppe vor mir, die Seiten umgeknickt. Ray hebt es auf und reicht es mir. »Keine große Sache.« Seine Stimme hat diesen sanften Tonfall, den ich in letzter Zeit immer wahrnehme, wenn er mit mir spricht.
    Auf dem Boden breitet sich ein beachtlicher Fleck weißer Farbe aus. Alex scharrt mit den Füßen Erde darauf, damit sie aufgesogen wird. Er ist genervt. »Hilf mir mal, Ray!«
    »Komm, lass mich helfen«, sage ich.
    »Du hast deinen Teil getan«, seufzt Alex. »Hau ab hier.«
    Ich spüre, dass ich rot anlaufe, und husche ins Haus. Meine Mutter kommt gerade aus dem Keller. Zuerst scheint sie mich nicht zu sehen, sie hat diesen zerstreuten Blick, das erkenne ich an ihren Bewegungen, so als wäre ihr Körper hinter Glas. Ausnahmsweise bin ich dankbar dafür. Als ich auf die Treppe zusteuere, bemerkt sie mich doch. Ihre Augen richten sich auf mich.
    »Was ist passiert?«, fragt sie.
    »Nichts.« Ich lege das Buch beiseite.
    »Ist alles in Ordnung, Marne? Ich habe ein lautes Geräusch gehört. Was ist passiert?«
    »Schon gut.«
    »Dein T-Shirt ist voller Flecken.«
    »Ist wirklich alles okay.«
    »Nimm warmes Wasser. Komm, Schätzchen, zieh es aus. Ich mach das.«
    »Nein danke, Mom. Wirklich, ich kann das selbst.«
    Trotzdem folgt sie mir in die Küche und an der Spüle haben wir eine kleine Meinungsverschiedenheit wegen der Temperatur des Wassers, ob es bei Latexfarbflecken heiß oder kalt sein soll und was besser ist – Seife oder Essig. Dies ist ihr Fachgebiet, das weiß ich, hier sollte sie das Sagen haben, aber meine Selbstbeherrschung ist dahin, ich will nur noch in Ruhe gelassen werden. »Das ist so was von egal, Mom«, fahre ich sie an.
    »Der Fleck zieht sonst ein.«
    »Das ist doch keine Lebensmittelfarbe oder Blut.«
    Sie nimmt Flaschen aus dem Drehschrank. »Der zieht richtig ein, wenn du ihn nicht rausmachst.«
    »Das T-Shirt ist schon alt.«
    »Es ist schön.«
    »Lass es, Mom.«
    »Versuch es doch zu retten.«
    »Ich brauche es nicht zu retten.«
    Sie hält inne, sieht mich an. »Das Wasser muss wärmer sein«, sagt sie, »so

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