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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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dass die Stadt einen Schaufellader holen musste, um die Straße zu räumen. Zu dieser illustren Bande gehörten noch zwei weitere Jungs: Einer starb an der Überdosis eines alkoholischen Eigengebräus, das Hustensaft enthielt, der andere wurde nach Vietnam geschickt und dort erledigt.
    Pard war ein komischer Kauz gewesen, er hatte einen dunklen Zug in sich, der mich immer schaudern ließ. Ich war klug genug, mich von ihm fernzuhalten, schon als Kind. Manchmal merkte ich, dass er mich schief ansah, als läge irgendein Makel auf mir: Luce Welds Enkelin. Dieser ganze Mist.
    Quer durch den Raum sieht meine Mutter zu mir herüber, ihr Blick ist ruhig und stet, als könnte sie hören, was ich denke.
    Mein Bruder und Ray reden jetzt über jene Autorennen damals, die Pard auf dem Parkplatz des öffentlichen Strands veranstaltete, ein Uhr sonntagmittags in der Nebensaison. Über den selbst gebastelten Tannenbaum, den Huck und er mit drei Lichtern aufstellten: rot, gelb, grün. Wie sie um Geld gegeneinander antraten, am kurvigen Abschnitt der Reservation Road, es sei ein Wunder, dass niemand starb.
    »Na, es gab da doch diesen einen Typen«, sagt Ray. »Nachdem sie dem eins übergezogen hatten, hat keiner …« Alex wirft ihm einen kurzen Blick zu, der ihn zum Schweigen bringt, dann sieht er kurz zu unserer Mutter in der Ecke beim Fenster hinüber, die ihr Gesicht gerade zur Fliegengittertür wendet, als hätte sie dort etwas gesehen.
    Alex steht auf, stellt sein Geschirr in die Spüle, holt den Teller mit Plätzchen aus dem Schrank, nimmt drei und setzt sich wieder.
    Die düstereren Episoden erzählen sie nicht. Sie reden nicht von den Unfällen, zumindest nicht hier, in der Küche meiner Mutter. Wie aus Achtung vor ihr werden die Details bereinigt. In der Hinsicht ist Alex wie unser Vater; er schont sie, da ist er kompromisslos. Geduldig, rücksichtsvoll, wie ich es nie sein könnte.
    Ich habe schon immer darüber gestaunt, wie locker Ray von irgendeinem Armleuchter erzählen kann, der von einem frisierten Wagen so heftig angefahren wurde, dass seine Schuhe auf der Straße stehen blieben, während sich sein Hirn in den Dünen verteilte – Ray kann so eine Geschichte wie einen Witz erzählen, obwohl sein Bruder Green sich mit dreizehn Jahren keine Meile von hier entfernt mit einem Auto um einen Baum wickelte und den Abgang machte. Man sollte meinen, es würden sich irgendwo bei Ray Spuren davon finden.
    Ich beiße ein kleines Stück vom Toast ab und schiele wieder zu meiner Mutter in ihrer Ecke hinüber, am Rande des Geschehens – halb hört sie zu, halb ist sie in dieser anderen Welt versunken, in die sie sich immer zurückzieht.
    »So ist das, wenn man in Kalifornien war«, höre ich meinen Bruder sagen und merke zu spät, dass ich den Faden verloren habe. »Mensch, du musst dir nur Marne angucken«, fährt er fort. »Wie lange ist sie schon hier? Jetzt fast sechs Monate, aber schmollt immer noch rum und schläft auf Moms Klappcouch.«
    Das ist typisch für Alex. Wenn er meint, dass ich sie zu grob behandelt habe, wartet er auf einen günstigen Zeitpunkt und wischt mir unerwartet eins aus.
    »Ich mag die Couch«, sage ich.
    »Da hast du das Gefühl, dass es nur vorübergehend ist, nicht?«
    »Wie kommst du darauf, dass es anders wäre?«
    Mein Bruder schüttelt den Kopf. »Wem machst du da was vor, Marne? Wenn du nicht endlich zu Potte kommst, bist du in fünfzig Jahren über achtzig, dann steht die Couch auf der Müllkippe und du schläfst immer noch drauf.«
    Als er das sagt, zerbricht etwas in mir. Ich öffne den Mund, ohne genau zu wissen, was herauskommen wird, doch in dem Moment räuspert sich Ray und sagt, er glaube nicht, dass die Deponie noch Couchs annähme.
    Er sagt das einfach so, auf diese ruhige, sanfte Art, die ihm eigen ist. Ich spüre, wie ein Lächeln über mein Gesicht huscht. Ich werfe Alex einen kurzen Blick zu. Er wirkt irgendwie bestürzt. Keine Ahnung, wo er die ganze Woche seine Augen gehabt hat.
    Ich nehme die Zeitung vom Vortag aus dem Korb neben mir, drehe sie um, lese nicht.
    Alex’ Handy klingelt. Als er es endlich herausgeholt und aufgeklappt hat, ist das Klingeln verstummt, der Anruf verpasst. Kein Empfang, Signalsuche, Signalsuche. Alex hantiert am Telefon herum, drückt auf verschiedene Tasten. Kein Glück. Er flucht.
    »Ich fahr mal eben hoch nach Head, Ray«, sagt er. »Rufe das Frauchen zurück, hole Zigaretten. Kommst du mit?«
    »Ich warte hier. Aber bring mir ein Gatorade mit,

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