Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
wie Ser Gregor. Der Berg erschlug Menschen wie Fliegen, die meiste Zeit über schien er die Fliegen jedoch überhaupt nicht zu bemerken. Wies dagegen wusste immer , dass man da war und was man tat, und manchmal sogar, was man dachte. Bei der kleinsten Frechheit schlug er zu, und er hatte einen Hund, der beinahe ebenso gemein war wie er selbst, eine hässliche gescheckte Hündin, die schlimmer stank als alle Hunde, die Arya je gesehen hatte. Einmal hatte er den Köter auf einen Latrinenjungen gehetzt, der ihn verärgert hatte. Während Wies lachte, riss das Tier dem Jungen ein großes Stück Fleisch aus der Wade.
    Er brauchte nur drei Tage, bis er einen Ehrenplatz in ihren nächtlichen Gebeten gefunden hatte. »Wies«, flüsterte sie. »Dunsen, Chiswyck, Polliver, Raff der Liebling. Der Kitzler
und der Bluthund. Ser Gregor, Ser Amory, Ser Ilyn, Ser Meryn, König Joffrey, Königin Cersei.« Wenn sie auch nur einen von ihnen vergaß, wie sollte sie ihn dann wiederfinden, um ihn zu töten?
    Unterwegs auf der Straße hatte sich Arya wie ein Schaf gefühlt, Harrenhal verwandelte sie in eine Maus. Sie war in ihrem kratzigen Wollkittel grau wie eine Maus, und wie eine Maus verkroch sie sich in den Nischen und Spalten und dunklen Löchern der Burg und huschte aus dem Weg, wenn sie den Mächtigen begegnete.
    Manchmal dachte sie, alle in diesen dicken Mauern seien Mäuse, auch die Ritter und die großen Lords. Angesichts der Größe der Burg wirkte selbst Gregor Clegane klein. Harrenhal besaß eine drei Mal größere Grundfläche als Winterfell, und die Gebäude waren so riesig, dass man sie kaum mit ihrem Zuhause vergleichen konnte. In den Stallungen standen tausend Pferde, der Götterhain umfasste zwanzig Morgen, die Küchen waren so groß wie Winterfells Große Halle, und die Große Halle hier, die so hochtrabend Halle der Hundert Kamine hieß, obwohl es nur dreißig und ein paar mehr waren (Arya hatte sie zwei Mal gezählt und war beim ersten Mal auf dreiunddreißig, beim zweiten auf fünfunddreißig gekommen), war so riesig, dass Lord Tywin sein ganzes Heer zum Festmahl hätte einladen können, was er allerdings niemals tat. Mauern, Türen, Hallen, Stufen, einfach alles war gigantisch, was Arya an die Geschichten der Alten Nan über die Riesen jenseits der Mauer erinnerte.
    Da die Lords und Ladys die kleinen grauen Mäuse unter ihren Füßen nicht bemerkten, hörte Arya viele Geheimnisse mit, wenn sie die Ohren aufsperrte, während sie ihrer Arbeit nachging. Die hübsche Pia aus der Vorratskammer war eine richtige Schlampe, die offensichtlich das Ziel hatte, sich durch die Betten sämtlicher Ritter der Burg zu schlafen. Die Frau des Kerkermeisters ging mit einem Kinde schwanger, dessen richtiger Vater jedoch entweder Ser Alyn Starkspeer
oder ein Sänger namens Weißlächelnder Wat war. Lord Leffert spottete bei Tisch immer über die Gespenster, ließ jedoch nachts eine Kerze neben seinem Bett brennen. Ser Dunavers Knappe Jogel konnte im Schlaf sein Wasser nicht halten. Die Köche verabscheuten Ser Harys Swyft und spuckten immer in sein Essen. Einmal hatte sie Maester Tothmures Dienstmädchen belauscht, das ihrem Bruder von einem Brief erzählte, in dem es hieß, Joffrey sei ein Bastard, und er sei gar nicht der rechtmäßige König. »Lord Tywin hat ihm befohlen, den Brief zu verbrennen und solchen Unflat nie wieder auszusprechen«, flüsterte das Mädchen.
    König Roberts Brüder Stannis und Renly waren nun ebenfalls in den Krieg gezogen, hörte sie. »Und beide sind jetzt Könige«, sagte Wies. »Im Reich gibt es mehr Könige als Ratten in dieser Burg.« Sogar Anhänger der Lennisters zweifelten, ob Joffrey sich lange auf dem Eisernen Thron würde halten können. »Der Junge hatte keine Armee außer den Goldröcken, und er wird von einem Eunuchen, einem Zwerg und einer Frau beherrscht«, hörte sie einen der geringeren Lords nach ein paar Bechern Wein murmeln. »Wie werden die sich schlagen, wenn es zur Schlacht kommt?« Ständig wurde über Beric Dondarrion geredet. Einmal sagte ein dicker Bogenschütze, er sei vom Blutigen Mummenschanz ermordet worden, doch die anderen lachten nur. »Lorch hat den Mann bei Toswasser getötet, und der Reitende Berg hat ihn schon zwei Mal erschlagen. Ich wette einen Silberhirschen, dass er auch diesmal nicht tot bleiben wird.«
    Arya hatte bis vor zwei Wochen keine Ahnung gehabt, was der Blutige Mummenschanz war, bis die eigentümlichste Gruppe von Männern, die sie je gesehen hatte, in

Weitere Kostenlose Bücher