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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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kalt. Unten gibt es zerbrochene Möbel, ich hab’s gesehen. Wir könnten sie von Hodor klein hacken lassen, und dann hätten wir es warm.«
    Hodor gefiel der Gedanke. »Hodor«, sagte er hoffnungsfroh.
    Jojen schüttelte den Kopf. »Feuer bedeutet Rauch. Rauch auf diesem Turm kann man meilenweit sehen.«
    »Wenn jemand da ist, der ihn sehen kann«, sagte seine Schwester.
    »Der Mann im Dorf.«
    »Ein Mann.«
    »Ein Mann genügt, um Bran an seine Feinde zu verraten, wenn es der falsche Mann ist. Wir haben von gestern noch eine halbe gebratene Ente. Die sollten wir essen und uns ausruhen. Morgen früh wird der Mann weiterziehen und wir auch.«
    Jojen setzte sich wie immer durch. Meera teilte die Ente unter den vieren auf. Sie hatte den Vogel gestern mit ihrem Netz gefangen, als er aus dem Sumpf auffliegen wollte, wo sie ihn überrascht hatte. Kalt schmeckte das Fleisch nicht mehr so gut wie heiß und knusprig frisch vom Feuer, doch wenigstens
konnten sie ihren Hunger stillen. Bran und Meera teilten sich das Bruststück, während Jojen einen Schenkel aß. Hodor verschlang Flügel und Bein, murmelte »Hodor« und leckte sich nach jedem Bissen das Fett von den Fingern. Bran war an der Reihe, eine Geschichte zu erzählen, und so gab er eine über einen anderen Brandon Stark, Brandon den Schiffsbauer, zum Besten, der über das Meer der Abenddämmerung gesegelt war.
    Nachdem die Ente verspeist und die Geschichte zu Ende war, legte sich die Dämmerung über das Land, und der Regen ließ noch immer nicht nach. Bran fragte sich, wie weit Sommer wohl streifen mochte und ob er eines der Rehe gerissen hatte.
    Graues Zwielicht erfüllte den Turm und ging mehr und mehr in Dunkelheit über. Hodor wurde unruhig und lief herum, schritt im Kreis an der Mauer entlang, blieb nach jeder Runde an dem Abtritt stehen und blickte hinein, als habe er vergessen, was sich dort befand. Jojen stand am Nordbalkon im Schatten und schaute hinaus in die Nacht und den Regen. Irgendwo im Norden zuckte ein Blitz über den Himmel und erhellte das Innere des Turms für einen Moment. Hodor machte einen Satz und wimmerte vor Angst. Bran zählte bis acht, während er auf den Donner wartete. Als dieser ertönte, schrie Hodor: »Hodor!«
    Hoffentlich fürchtet sich Sommer nicht auch, dachte Bran. Die Hunde in den Zwingern von Winterfell hatten bei Gewittern genauso Angst bekommen wie Hodor. Ich sollte nachschauen und ihn beruhigen …
    Abermals blitzte es, und diesmal erfolgte der Donner bei sechs. »Hodor!«, rief Hodor wieder. »HODOR! HODOR!« Er schnappte sich sein Schwert und schien gegen den Sturm kämpfen zu wollen.
    Jojen sagte: »Sei ruhig, Hodor. Bran, sag ihm, er soll aufhören zu schreien. Kannst du ihm das Schwert abnehmen, Meera?«
    »Ich kann es versuchen.«

    »Hodor, pssst «, sagte Bran. »Sei still. Jetzt wird nicht mehr gehodort. Setz dich.«
    »Hodor?« Nahezu widerstandslos überließ er Meera das Schwert, doch auf seinem Gesicht zeigte sich Verwirrung.
    Jojen wandte sich wieder der Dunkelheit zu, und alle hörten, wie er plötzlich heftig Atem holte. »Was ist los?«, erkundigte sich Meera.
    »Männer im Dorf.«
    »Der Mann, den wir vorhin gesehen haben?«
    »Andere Männer. Bewaffnete. Ich habe eine Axt gesehen, und auch Speere.« Noch nie hatte Jojen so sehr wie der Junge geklungen, der er in Wirklichkeit war. »Beim letzten Blitz konnte ich sie unter den Bäumen erkennen.«
    »Wie viele?«
    »Viele, sehr viele. Zu viele, um sie zu zählen.«
    »Beritten?«
    »Nein.«
    »Hodor.« In Hodors Stimme schwang Angst mit. »Hodor. Hodor.«
    Bran fürchtete sich selbst ein bisschen, obwohl er das vor Meera nicht zugeben wollte. »Wenn sie nun hier herüberkommen? «
    »Werden sie schon nicht.« Sie setzte sich neben ihn. »Warum sollten sie?«
    »Um Schutz zu suchen.« Jojen klang grimmig. »Falls der Sturm nicht nachlässt. Meera, könntest du nicht hinuntergehen und die Tür verriegeln?«
    »Ich könnte sie nicht einmal schließen. Das Holz ist zu stark verzogen. Aber an dem Eisengitter kommen sie sowieso nicht vorbei.«
    »Vielleicht doch. Wenn sie das Schloss aufbrechen oder die Angeln. Oder wenn sie durch das Mordloch klettern so wie wir.«
    Der nächste Blitz zerriss den Himmel, und Hodor begann zu wimmern. Dann rollte der Donnerschlag über den See. »HODOR!
«, brüllte der Stallbursche, hielt sich die Ohren zu und taumelte im Kreis durch die Dunkelheit. »HODOR! HODOR! HODOR!«
    »NEIN!« , schrie Bran ihn an. »HÖR AUF ZU

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