Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
DER FEUEROPAL
Benjamin (Ben) lernte Melinda Moser auf einer Party seines Verlegers in München kennen. »Melinda ist Kochbuch-Autorin und außerdem eine hervorragende Köchin, Ben!«, sagte der Verleger. Er lächelte wissend, dann ließ er die beiden allein …
Zuerst sah ich ihr nur ins hübsche Gesicht, wie es sich gehört. Ich beginne immer mit dem Gesicht, selbst wenn die Kurven unterhalb des Halses noch so höllisch scharf sind. Dabei geht es nicht nur um Höflichkeit, ich denke, jede Frau verdient diese Art von Respekt. Auch und gerade, wenn sie umwerfend aussieht und man seine Augäpfel am liebsten auf ihren Brüsten festtackern würde. Oder auf dem pfirsichförmigen Arsch. Oder auf den ellenlangen Beinen mit den schlanken Fesseln.
Ich lächelte sie an, und Melinda lächelte zurück. Sie lächelte auf eine Art, die ziemlich unmissverständlich war: Madame flirtete mit mir.
Jetzt nahm ich mir auch weitere Freiheiten heraus, alles andere wäre idiotisch gewesen. Und sogar unhöflich. Denn wenn eine Frau schon eine so deutliche Einladung in ihren Blick legt, dann sollte man als Mann wirklich einen triftigen Grund haben im Falle einer Ablehnung.
Ich hatte keinen: Ich war weder verheiratet noch schwul.
Meine Augen glitten langsam und bewundernd an Melindas tollem Körper entlang bis ganz hinunter, bewunderten unterwegs die rasanten Rundungen und musterten schließlich mit Wohlgefallen die schlanken gebräunten Beine mit den grazilen Fesseln. Und nicht zu vergessen: die hübschen nackten Füße mit den sorgfältig lackierten Zehennägeln in den offenen Riemchen-Sandaletten.
Ich begutachtete alles mit professionellem Kennerblick. Immerhin war oder, besser gesagt, bin ich von Beruf Fotograf.
Mode und Frauen, die darin umherwandeln, sind meine häufigsten und schönsten Motive. Damit verdiene ich auch mein Geld. Gutes Geld, um genau zu sein. Denn ich habe einen Blick für Mode. Und für Frauen ebenso.
Gerade erst kam mein zweiter Bildband mit dem Titel Sinnliche Frauen heraus. Allein dies spricht schon für sich, oder?
Die Zahl der Magazine, in denen meine Fotos regelmäßig erscheinen, erhöht sich mittlerweile beinahe wöchentlich. Ich bin deshalb auch ständig auf der Suche nach neuen, lohnenden Motiven.
Ein weiterer gewichtiger Grund, auf dieser Party auch bei Melinda Moser ein Auge zu riskieren! In erster Linie war es tatsächlich zunächst mein rein berufliches Interesse. Mein Kameralinsen-Blick fokussierte sich quasi automatisch auf gewisse Körperteile, wie er es immer tat, sobald ein geeignetes Objekt auftauchte.
Melinda Moser hatte wirklich so einiges zu bieten, als Frau und als Fotomodell.
Modemäßig hingegen – nun ja, nicht ganz mein Ding: Sie steckte in einem schlichten knielangen Hängerkleidchen aus hellblauem Jeansstoff.
Kein wirklich atemberaubendes Outfit. Allerdings stand es ihr. Es betonte die Farbe ihrer Augen.
Und bei der brütenden Hitze, die derzeit über dem ganzen Land bis hinauf zur Nordseeküste – meiner Heimat – herrschte, konnte ich durchaus verstehen, warum MM nichts Enganliegendes gewählt hatte.
MM – das Kürzel passt tatsächlich zu ihr , dachte ich, während meine Augen wieder hinauf und dann wie zwei tastende Suchscheinwerfer über die sanften Rundungen ihrer ansprechend festen Brüste unter dem Jeansstoff glitten.
In einem eng anliegenden Teil mit tiefem Dekolletee würden die beiden prallen Äpfelchen wunderbar zur Geltung kommen!
Dabei ist sie gar nicht blond. Allerdings, das war »Die MM « ja ursprünglich auch nicht! Marilyn Monroe war von Natur aus brünett. Ebenso brünett wie Melinda Moser hier. Und ebenso kurvig. Von Natur aus kurvig, ohne Silikon. Gut, dass es das auch heutzutage hin und wieder noch gibt! Bei all den Mager-Models ist es gar nicht mehr so einfach, ein echtes Vollweib vor die Linse zu bekommen. Wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Mühe mich die Jagd nach geeignetem Fotomaterial für die beiden Bildbände gekostet hat …
Ein leiser Seufzer entrang sich meiner Brust, worauf MM mich fragend ansah.
Sie erntete ein beruhigendes Lächeln von mir und eine etwas kryptische Bemerkung über die Leiden des Fotografen bei der Motivsuche. Es war nicht klar, ob Melinda mit meinen Worten wirklich etwas anfangen konnte, immerhin nickte sie verstehend und legte vertraulich eine Hand auf meinen Arm.
Diese Geste empfand ich wiederum als tröstlich, denn ich konnte ernsthaft ein Klagelied singen: Die Frauen in der Modebranche wurden
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