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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Felder zu pflügen, die Bienen zu versorgen und die Obstgärten zu pflegen, und so hatte die Wildnis viele Felder und Hallen zurückerobert. In der Neuen Schenkung hatte es Dörfer und Wehrtürme gegeben, die ihre Abgaben in Naturalien oder Fronarbeit entrichtet und so die Nachtwache mit Nahrung und Kleidung versorgt hatten. Aber die waren ebenfalls zum größten Teil verschwunden.
    »Sie waren Narren, eine solche Burg zu verlassen«, sagte Ygritte.
    »Es ist doch nur ein Turm. Irgendein kleiner Lord hat hier einst mit seiner Familie und seinen Vasallen gewohnt. Wenn Räuber kamen, hat er ein Signalfeuer auf dem Dach angezündet. Winterfell hat Türme, die dreimal so groß sind.«

    Sie schaute ihn an, als habe er sich das ausgedacht. »Wie können Menschen so hoch bauen, wenn sie keine Riesen haben, die die Steine in die Höhe heben?«
    Der Legende zufolge hatte Brandon der Erbauer beim Bau von Winterfell tatsächlich Riesen eingesetzt, doch Jon wollte sie nicht noch mehr verwirren. »Menschen können noch viel höher bauen. In Altsass steht ein Turm, der höher ist als die Mauer.« Er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte. Wenn ich ihr nur Winterfell zeigen könnte, ihr eine Blume aus dem Glasgarten schenken, sie in der Großen Halle bewirten und mit ihr die Steinkönige auf ihren Thronen besuchen könnte. Wir würden in den heißen Quellen baden und uns unter dem Herzbaum lieben, während die alten Götter über uns wachen.
    Der Traum war süß, aber Winterfell würde niemals ihm gehören, und er würde es ihr nie zeigen können. Es gehörte seinem Bruder, dem König des Nordens. Er war nur ein Schnee, kein Stark. Ein Bastard, ein Eidbrüchiger, ein Abtrünniger …
    »Vielleicht könnten wir später einmal zurückkommen und in dem Turm wohnen«, sagte sie. »Würde dir das gefallen, Jon Schnee? Später?«
    Später. Das Wort traf ihn wie ein Speer. Nach dem Krieg. Nach der Eroberung. Nachdem die Wildlinge die Mauer niedergerissen hatten …
    Sein Hoher Vater hatte einmal davon gesprochen, in den verlassenen Wehrtürmen neue Lords einzusetzen, die einen Schild gegen die Wildlinge bilden sollten. Um den Plan zu verwirklichen, hätte die Nachtwache allerdings einen großen Teil der Schenkung zurückgeben müssen, und sein Onkel Benjen hatte sogar geglaubt, der Lord Kommandant könne dafür gewonnen werden, solange die neuen Lords ihre Steuern an die Schwarze Festung und nicht an Winterfell entrichteten. »Es ist ein Traum für das Frühjahr«, hatte Lord Eddard gesagt. »Selbst die Aussicht auf Land wird nicht viele anlocken, wenn der Winter naht.«
    Wenn der Winter nur rascher gekommen und gegangen und das
Frühjahr gefolgt wäre, so würde ich jetzt vielleicht im Namen meines Vaters einen dieser Türme besitzen. Wie dem auch sei, Lord Eddard war tot, sein Onkel Benjen verschollen; der Schild, von dem sie gemeinsam geträumt hatten, würde niemals geschmiedet werden. »Dieses Land gehört der Nachtwache«, sagte Jon.
    Sie blähte die Nasenflügel. »Hier wohnt doch niemand.«
    »Eure Räuber haben sie vertrieben.«
    »Dann waren sie Feiglinge. Wenn sie das Land wirklich gewollt hätten, hätten sie bleiben und es verteidigen können.«
    »Vielleicht waren sie das Kämpfen leid. Waren es leid, jeden Abend die Türen zu verriegeln und zu verrammeln und sich die Frage zu stellen, ob Rasselhemd oder jemand von seiner Sorte sie aufbrechen und ihre Frauen verschleppen würde. Waren es leid, dass man ihnen die Ernten und alle anderen wertvollen Dinge stahl. Es ist leichter, außerhalb der Reichweite von Räubern zu wohnen.« Sollte die Mauer allerdings nicht halten, wird der gesamte Norden innerhalb der Reichweite von Plünderern liegen.
    »Du weißt gar nichts, Jon Schnee. Töchter werden verschleppt, keine Frauen. Ihr seid diejenigen, die stehlen. Ihr habt euch die ganze Welt genommen und die Mauer gebaut, um das freie Volk fernzuhalten.«
    »Haben wir das?« Manchmal vergaß Jon, wie wild sie war, und dann erinnerte sie ihn wieder daran. »Wie ist das passiert? «
    »Die Götter haben die Erde für alle gemacht, damit die Menschen sie miteinander teilen. Dann jedoch kamen die Könige mit ihren Kronen und stählernen Schwertern und haben alles für sich beansprucht. Meine Bäume, haben sie gesagt, ihr dürft die Äpfel nicht essen. Mein Bach, ihr dürft hier nicht fischen. Mein Wald, ihr dürft hier nicht jagen. Meine Erde, mein Wasser, meine Burg, meine Tochter, lasst die Finger davon, oder ich schlage euch die Hände

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