Das Mädchen aus dem All
sich bereits in Urväterzeiten spontan herausgebildet hatte. Sie erkannten, daß die Stärke und die Zukunft der Menschheit auf der Arbeit, den vereinten Anstrengungen der Millionen von Unterdrückung befreiter Menschen, auf der Wissenschaft und der Umgestaltung des Lebens auf wissenschaftlicher Grundlage beruhten. Die Grundgesetze der gesellschaftlichen Entwicklung wurden ihnen verständlich, die dialektischen Widersprüche im Geschichtsablauf sowie die Notwendigkeit der Erziehung zu strenger gesellschaftlicher Disziplin, die um so wichtiger wurde, je mehr die Bevölkerung auf der Erde zunahm.
Im Zeitalter der Spaltung verschärfte sich der Kampf zwischen den alten und neuen Ideen und führte zur Bildung zweier Lager mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen: Das eine bestand aus den alten, kapitalistischen Staaten und das andere aus den jungen, sozialistischen. Die Entdeckung der Atomenergie und der Starrsinn der Verteidiger der alten Welt hätten damals beinahe zu einer schrecklichen Katastrophe für die gesamte Menschheit geführt.
Doch die neue Gesellschaftsordnung mußte siegen, obgleich dieser Sieg durch das Zurückbleiben in der Erziehung des gesellschaftlichen Bewußtseins hinausgezögert wurde. Die Umgestaltung der Welt auf kommunistischer Grundlage ist undenkbar ohne eine grundlegende Veränderung der Wirtschaft, ohne die Beseitigung der Armut, des Hungers und der schweren körperlichen Arbeit. Die Veränderung der wirtschaftlichen Verhältnisse machte jedoch eine komplizierte Lenkung der Produktion und der Verteilung notwendig und war nur dadurch möglich, daß jeder einzelne zu gesellschaftlichem Bewußtsein erzogen wurde.
Die kommunistische Gesellschaftsordnung setzte sich nicht sofort bei allen Völkern und in allen Ländern durch. Haß und Verleumdung zu beseitigen, die aus der chauvinistischen Propaganda während der ideologischen Auseinandersetzungen im Zeitalter der Spaltung resultierten, erforderte ungeheure Anstrengungen. Nicht wenig Fehler wurden auch bei der Entwicklung neuer menschlicher Beziehungen gemacht. Hier und da kam es zu Aufständen, angezettelt von unbelehrbaren Anhängern des Alten. In ihrer Begrenztheit sahen sie in der Wiederherstellung der alten Verhältnisse einen leichten Ausweg aus denSchwierigkeiten, vor denen die Menschheit stand.
Doch unvermeidlich und unaufhaltsam breitete sich die neue Lebensordnung über die ganze Erde aus, und schließlich wurde aus den verschiedenen Völkern und Rassen eine einträchtige Familie.
So begann die ÄVW — die Ära der Vereinigten Welt —, unterteilt in das Zeitalter der Union der Länder, der Verschiedenen Sprachen, des Kampfes um die Energie und der Gemeinsamen Sprache.
Die gesellschaftliche Entwicklung ging immer rascher voran, jede neue Epoche war kürzer als die vorhergehende. Immer schneller wuchs die Macht des Menschen über die Natur.
In ihren utopischen Vorstellungen von einer schönen Zukunft träumten die Menschen früher, sie werden allmählich von jeglicher Arbeit befreit werden. Die Schriftsteller prophezeiten eine kurze Arbeitszeit — zwei, drei Stunden täglich für das allgemeine Wohl. In dieser Zeit würden sich die Menschen mit allem Lebensnotwendigen versorgen, die übrige Zeit könnten sie sich dem süßen Nichtstun hingeben. Diese Vorstellungen entsprangen der Abneigung gegen erzwungene, schwere Arbeit.
Bald erkannte der Mensch, daß Arbeit Glück bedeutet, ebenso wie der unaufhörliche Kampf mit der Natur, die Überwindung von Schwierigkeiten und die Lösung immer neuer Aufgaben bei der Entwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft. Arbeit nach besten Kräften, allerdings schöpferisch und den angeborenen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend, mannigfaltig und von Zeit zu Zeit wechselnd — das ist es, was der Mensch braucht. Die Entwicklung der Kybernetik, die umfassende Bildung jedes einzelnen und die ausgezeichnete Körpererziehung ermöglichten es, den Beruf zu wechseln, ohne großen Zeitaufwand einen anderen zu erlernen, die Arbeit immer wieder zu variieren und in ihr immer größere Befriedigung zu finden. Die sich ständig entwickelnde Wissenschaft erfaßte das gesamte Leben, und viele Menschen wurden der schöpferischen Freude bei der Entdeckung von Naturgeheimnissen teilhaftig. Bald erhielt die Kunst großen Anteil an der gesellschaftlichen Erziehung und der Gestaltung des Lebens. Dann brach die großartigste Ära in der gesamten Menschheitsgeschichte an, die ÄGA — die Ära der Gemeinsamen
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