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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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eigen ist. Dar Weter zuckte die Schultern.
    »Für uns alle drei wird sich etwas Wichtiges ereignen. Ich werde meine Arbeit abgeben, Sie werden sie übernehmen, und Weda Kong wird zum erstenmal mit dem All sprechen.«
    »Sie ist sehr hübsch?« sagte Mwen Mass halb fragend.
    »Sie werden ja sehen. Übrigens handelt es sich bei der heutigen Sendung um nichts Besonderes. Weda hält für die Planeten KRS 664456 + BS 3252 einen Vortrag über unsere Geschichte.«
    Verblüffend schnell stellte Mwen Mass eine Berechnung an.
    »Sternbild des Einhorns, Stern Ross614 — ein aus alten Zeiten bekanntes Planetensystem, aber es hat sich auf keine Weise bemerkbar gemacht. Ich liebe altertümliche Bezeichnungen und Ausdrücke«, ergänzte er mit kaum merklicher Entschuldigung in der Stimme.
    Der Rat versteht es, Menschen auszuwählen, dachte Dar Weter bei sich. Laut fügte er hinzu: »Dann werden Sie sich mit Yuni Ant, dem Leiter der Elektronen-Gedächtnismaschinen, gut verstehen. Er selbst nennt sich Leiter der Gedächtnisröhren, in Anlehnung an die ersten plumpen Elektronenröhren aus Glas, die den damaligen Glühlampen glichen.«
    Mwen Mass lachte so herzlich und ansteckend, daß Dar Weter noch mehr Sympathie für ihn empfand.
    »Gedächtnisröhren! Unsere Gedächtnisnetze sind kilometerlange Korridore aus Milliarden Zellenelementen! Doch was rede ich da über selbstverständliche Dinge«, sagte er, plötzlich ernst geworden, »anstatt mich über das Notwendigste zu informieren. Wann hat sich Ross 614 zum erstenmal gemeldet?«
    »Vor zweiundfünfzig Jahren. Seit jener Zeit beherrschen seine Bewohner die Sprache des Großen Rings. Bis zu ihnen sind es insgesamt vier Parsek. Wedas Vortrag werden sie in dreizehn Jahren empfangen.«
    »Und dann?«
    »Nach dem Vortrag schalten wir auf Empfang um. Durch unsere alten Freunde werden wir Neuigkeiten über den Ring erfahren.«
    »Über Schwan 61?«
    »Natürlich. Manchmal auch über Schlangenträger 107, um in Ihrer geliebten alten Terminologie zu sprechen.«
    Ein Mann trat ein, in der gleichen silbrig glänzenden Kleidung des Rates für Weltraumfahrt, die auch Dar Weters Assistent trug. Er war klein und lebhaft, hatte eine gebogene Nase und erregte sofort durch den scharfen, forschenden Blick seiner tiefschwarzen Augen Aufmerksamkeit. Der Eingetretene fuhr sich mit der Hand über den kahlen Kopf.
    »Ich bin Yuni Ant«, sagte er, zu Mwen Mass gewandt, mit hoher, schriller Stimme.
    Mwen Mass begrüßte ihn achtungsvoll. Die Leiter der Gedächtnismaschinen übertrafen alle Menschen an Gelehrsamkeit. Sie entschieden, welche Informationen in den Gedächtnismaschinen gespeichert und welche in das allgemeine Informationsnetz oder zu den Palästen der schöpferischen Arbeit weitergeleitet werden sollten.
    »Noch so ein Brevist!« brummte Yuni Ant, während er dem neuen Bekannten die Hand drückte.
    »Was bedeutet das?« erkundigte sich Mwen Mass.
    »Meine Wortschöpfung. Vom lateinischen brevis — kurz — abgeleitet. Damit bezeichne ich alle, die nicht lange leben: die Mitarbeiter in den Außenstationen, die Piloten der interstellaren Flotte, die Techniker in den Fabriken für Raumschifftriebwerke und auch uns. Wir leben ja auch nicht länger als ein halbes Menschenalter. Was hilft’s! Dafür ist es interessant. Wo ist Weda?«
    »Sie wollte etwas früher kommen«, begann Dar Weter, doch seine Worte gingen in den alarmierenden musikalischen Akkorden unter, die einem hellen Klicken am Zifferblatt der galaktischen Uhr folgten.
    »Das Signal für die ganze Erde«, erläuterte Dar Weter, »Es gilt für alle Energiestationen, alle Betriebe, das Transportwesen und die Radiostationen. In einer halben Stunde muß die gesamte Energieentnahme eingestellt werden. Die Energie wird in großen Kondensatoren gespeichert, deren Kapazität ausreicht, die gelenkte Strahlung mittels eines Sendekanals durch die Atmosphäre zu schicken. Für die Sendung werden dreiundvierzig Prozent der Erdenergie verbraucht. Für den Empfang nur acht«, erklärte Dar Weter.
    »Genauso habe ich es mir vorgestellt«, sagte Mwen Mass und nickte zur Bekräftigung. Plötzlich spiegelte sich auf seinem Gesicht Begeisterung wider. Dar Weter sah sich um. Unbemerkt war Weda Kong eingetreten und stand an der durchsichtigen Leuchtsäule. Für ihren Auftritt hatte sie ihrschönstes Kleid angelegt, das in seinem Stil den Gewändern glich, die Jahrtausende zuvor von den Frauen im Kreterreich getragen wurden. Der schwere, hoch aufgesteckte

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